Plastik in Indien Kunststoffhersteller hilft beim Abfangen von Plastik

igus GmbH

Plastic Fischer nutzt schwimmende Barrieren, um Plastikabfälle aus Flüssen zu sammeln. Dank der finanziellen Unterstützung von Igus konnten bereits 3.340 kg Plastik in Kanput und Mangaluru gesammelt werden, was mehr als 150.000 Plastiktüten entspricht.

Bild: Plastic Fischer
02.03.2023

Jedes Jahr gelangen Millionen Tonnen Plastik in die Ozeane. Den Großteil spülen über 1.000 Flüsse vom Land in die Meere. Viele Organisationen versuchen, der Umweltverschmutzung entgegenzuwirken. Seit 2021 sammelt und verarbeitet das gemeinnützige Unternehmen Plastikabfälle aus Flüssen in Indien und Indonesien. Igus unterstützt in Indien eine Flussreinigungs-Initiative und finanziert das Sammeln von Plastikmüll.

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Um der Meeresverschmutzung entgegenzuwirken und die Biodiversität der Meere zu schützen, sammelt das gemeinnützige Unternehmen Plastic Fischer Kunststoffabfälle aus Flüssen, bevor sie in die Ozeane gelangen können. Der Ansatz von Plastic Fischer ist laut eigenen Angaben bis zu 300-mal kostengünstiger als die Fischerei aus dem Meer. Um dieses Projekt zu unterstützen, finanziert Igus das Sammeln von insgesamt 10.000 kg Plastikmüll. So konnten im Januar 2023 bereits 3.340 kg in Kanpur und Mangaluru (Indien) eingesammelt und verarbeitet werden. Das entspricht mehr als 150.000 Plastiktüten.

Durch die finanzielle Unterstützung konnte mindestens 34 Menschen ein geregeltes Einkommen gegeben werden, an manchen Tagen kamen noch Helfende hinzu. Seit Beginn der Initiative hat Plastic Fischer bereits über 520 Tonnen Plastikmüll in Indien und Indonesien eingesammelt. Ein weiteres Projekt in Vietnam ist bereits geplant. Die Arbeit wird durch Empower AS verifiziert, um Transparenz zu schaffen und zu gewährleisten, dass kein kg doppelt gezählt wird.

Triple-L-Ansatz: Local, Low-Tech, Low-Cost

Doch wie funktioniert das Abfangen des Plastikmülls? Plastic Fischer hat dafür eigene „TrashBooms“ entwickelt, die aus lokal verfügbaren Materialien am Einsatzort gebaut werden. Dabei handelt es sich um ein modulares System, das zur schwimmenden Barriere wird. Es besteht aus einem robusten Stahlrahmen, Rohren als Schwimmkörper und einem verzinkten Gitter, welches den Plastikmüll stoppt. Das Team vor Ort bringt den „TrashBoom“ zum ausgewählten Fluss, verankert das System, lässt es zu Wasser und leert dieses täglich. Mit diesem Konzept verfolgt das gemeinnützige Unternehmen einen Triple-L-Ansatz.

Das heißt, es werden vor Ort entwickelte (local), technisch einfache (low-tech) und kostengünstige (low-cost) Lösungen eingesetzt. Die Vermeidung von High-Tech-Importen spart Kohlenstoff, Zeit und Geld und gewährleistet eine schnelle Reparatur und hohe Skalierbarkeit. Zudem werden so vor Ort Vollzeitarbeitsplätze geschaffen, wodurch wiederum die lokale Wirtschaft gefördert wird.

Neue Wege in die Kreislaufwirtschaft

Nach dem Einsammeln der Abfälle wird das Material sortiert. Nicht-organisches Material wie Plastik und Aluminium wird zur Trocknungsstelle gebracht und anschließend mit einer manuellen oder hydraulischen Presse komprimiert, um Platz zu sparen und einen effizienten Transport zum nächsten Zielort zu gewährleisten. Alle wiederverwertbaren Stoffe werden wieder in die Lieferkette zurückgeführt. Der Großteil der gesammelten Kunststoffabfälle wird jedoch als nicht recyclebar eingestuft. Statt diese auf Müllkippen zu entsorgen, werden sie der thermischen Verwertung zugeführt. Hier wird das Material verbrannt und als Energiequelle genutzt. Um die Kreislauffähigkeit des gesammelten Plastiks zu erhöhen, sucht Plastic Fischer nach alternativen Lösungen und arbeitet dafür gemeinsam mit lokalen Start-ups.

Auch Igus aus Köln hat es sich zum Ziel gemacht, die Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe voranzutreiben. Dafür entwickelt der Kunststoffspezialist Produkte aus regranulierten Produktabfällen sowie 100 Prozent Rezyklat. Mit „Chainge“ hat Igus sogar eine eigene Recyclinginitiative für technische Kunststoffe inklusive Online-Plattform ins Leben gerufen. Darüber hinaus unterstützt das Unternehmen innovative Ansätze wie die HydroPRS-Technologie des britischen Start-ups Mura Technology. Mithilfe der neuartigen Technologie lassen sich Kunststoffabfälle in nur 30 Minuten in Rohöl verwandeln – und das allein mit Hitze, Wasser und Druck.

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