Internationale Fachmesse für Verkehrstechnik InnoTrans zeigt rund 250 Weltpremieren aus aller Welt

Die InnoTrans findet vom 20. bis 23 auf dem Messegelände Berlin statt.

Bild: iStock; Detlef Voigt
12.09.2022

So viele Weltneuheiten wie nie zuvor erwarten die Fachbesucher auf der InnoTrans vom 20. bis 23. September 2022. Rund 250 Weltpremieren präsentieren Aussteller auf der 13. Leitmesse für Verkehrstechnik in Berlin.

In den 42 Messehallen der InnoTrans ist die Welt zu Gast: Insgesamt präsentieren über 2.770 Aussteller aus 56 Ländern ihre neuen Produkte. Rund 250 Weltpremieren sind dabei, die Fachbesucher während der Fachmesse auf dem Berliner Messegelände begutachten können.

Mit 14 Neuheiten einmal um die Welt

Unsere Auswahl der Neuheiten startet mit der „Mission possible“ aus Finnland. Die Firma Satel hat eine robuste MCCU-(Mission-Critical Connectivity Unit)-Plattform entwickelt, um weltweit Vernetzungsherausforderungen von Off-Highway-Maschinen in rauen Umgebungen zu lösen.

Weiter geht es mit dem Videoüberwachungssystem FiberCamera des polnischen Ausstellers Neo.Net, das auf Glasfaser-Datenübertragungstechnologie basiert und Eisenbahnsignalisierung, Stromabnehmerpositionierung, sowie gefährliche Ereignisse an Bahnübergängen erkennen und in Abhängigkeit zueinander setzen kann.

Ein Kaffee für nachhaltiges Reisen

Anreize für nachhaltiges Reisen schafft das Schweizer Unternehmen Axon Vibe mit einer KI-gesteuerten Mobilitäts- und Belohnungsplattform, die den Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel honoriert. Die East Japan Railway Company (JR East), einer der weltweit größten ÖV-Betreiber, nutzt diese Innovation aus der Schweiz bereits für ihre Tokyo Nudge App. Wer durch Störungen im ÖV-Betrieb ausgebremst wird, erhält einen gratis Kaffee im Coffee-Shop um die Ecke.

Wir verweilen in Japan, wo Hitachi Energy RESIBLOC Rail 25 kV mit integriertem Kühlsystem vorstellt. Dabei handelt es sich um eine Plug-and-Play-Technologie für ölfreie und trockene Traktionstransformatoren an Bord.

Die nächste Station führt nach Indien, zu Sheela Foam. Basierend auf der anhaltenden Nachfrage der Branche nach Gewichtsreduzierung hat das Unternehmen einen neuen Polyurethanschaum entwickelt (Dichte 75 kg/m3), der zu einer weiteren Senkung der Auslastung der Eisenbahnen um 20 Prozent führen soll.

Sicherheit ist auf allen Kontinenten gefragt

In Australien und Israel geht es zum Beispiel um Sicherheit und visuelle Objektanalyse. Das Fahrerassistenzsystem des israelischen Unternehmens Rail Vision erkennt und klassifiziert Hindernisse auf und in der Nähe der Gleise mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz und fortschrittlichen elektro-optischen Sensoren. In Australien hat die Firma 4Tel Horustm entwickelt, eine alles sehende KI für die Objektanalyse in Echtzeit, die dem Bahnpersonal ein besseres Situationsbewusstsein für den Bahnbetrieb bietet.

Wir bleiben bei der Sicherheit und machen Station bei einem amerikanischen Aussteller mit dem weltweit ersten SIL-4 sicherheitszertifizierten Ultra- Breitband (UWB)-Zugpositionierungssystem. Die UWB-Technologie von Piper Networks ermöglicht es, Züge, Fahrzeuge, Gleisarbeiter und andere Schienenanlagen in Echtzeit bis auf wenige Zentimeter genau zu verfolgen, selbst in anspruchsvollen Umgebungen wie unterirdischen U-Bahn-Tunneln oder Hochgleisen.

Zurück in Europa kombiniert das französische Unternehmen Crouzet SAS Motoren mit Künstlicher Intelligenz. Dadurch können ihre Motoren eine Eigendiagnose durchführen, um Ausfälle zu vermeiden und die Zuverlässigkeit von Eisenbahnsystemen zu verbessern.

In Griechenland macht Amco das erste Open-Loop-Projekt des Landes möglich. Das Unternehmen aus Athen stellt die Validatoren und das Backoffice für das Projekt „Offenes Zahlungssystem für 33 griechische Stadtbusunternehmen“.

Innovative Züge aus Deutschland und der Schweiz

Vom Bus in Griechenland steigen wir in den Zug: Mit dem Mireo Plus H präsentiert Siemens Mobility die nächste Generation von Wasserstoffzügen, die innovatives Design und neueste, nachhaltige Technologie vereinen. Der Mireo Plus H zeichnet sich aus durch eine hohe Antriebsleistung von 1,7 MW für bis zu 1,1 m/s2 Beschleunigung, und eine Reichweite von bis zu 1.000 km.

Auf der InnoTrans stellt auch Stadler der Öffentlichkeit zum ersten Mal seinen mit Wasserstoff betriebenen Flirt H2 vor. Der Flirt H2 für die San Bernardino County Transportation Authority (SBCTA) ist der erste mit Wasserstoff betriebene Personenzug für die USA und trägt wesentlich dazu bei, Null-Emissions-Technologie für den Schienenverkehr in die USA zu bringen.

Neue Maßstäbe setzt auch der Ideenzug Südostbayernbahn (SOB). Zehn verschiedene Bereiche gehen mit Neuentwicklungen und innovativem Design sowie Konnektivität auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Fahrgäste ein.

Knorr-Bremse, Weltmarktführer für Bremssysteme leitet das Ende der Reise ein. Mit der neu entwickelten elektromechanische Bremse (EM-Bremse), einer Technologie, bei der Bremssignal und -energie rein elektrisch erzeugt und übertragen werden, möchte das Unternehmen einen Paradigmenwechsel im Vollbahnbereich einleiten.

All diese Innovationen und noch viele weitere werden weltweit zum ersten Mal einem Fachpublikum präsentiert. Insgesamt können sich die Besucher auf rund 250 Weltpremieren aus den fünf Messesegmenten Railway Technology, Railway Infrastructure, Public Transport, Interiors und Tunnel Construction freuen.

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