Corporate News Gesunde Entscheidungen mit den richtigen Daten

Emerson



21.02.2013

Bloße Daten sind keine Informationen, Informationen sind noch kein Wissen. Aber nur Wissen führt zu fundierten Entscheidungen, die Pharma-, Chemie- und Öl-&Gas-Unternehmen zu mehr Produktivität verhelfen können. Die MES-Ebene hat dabei eine Schlüsselstellung. Doch erst perfekt integriert in die angrenzenden Automatisierungs- und Unternehmensleitebenen entstehen Lösungen, die langfristig Kosten, Qualität und Ressourcen optimieren.

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Drei Mann sitzen in der Leitwarte. Nicht viel zu tun heute, obwohl die Anlage, die sie überwachen, eine richtig große ist. Der Betriebsleiter weist den staunenden Besucher auf einen kleinen Tintenstrahldrucker in einer Ecke der Warte hin: „Und dort kommen die historischen Daten raus. Die heißen so, weil sie abends im Keller verschwinden, wo wir sie erst wieder rausholen, wenn sie von historischem Wert sind.“ Kein Witz. Die Geschichte ist so passiert. Und auch der Betriebsleiter wollte nicht witzig sein. Er ärgerte sich vielmehr, dass seine Mannschaft zum Datensammeln verdonnert wurde. Das ist nun schon etwas länger her, fünfzehn Jahre vielleicht. Doch in Anlagen landen nach wie vor Unmengen an Daten im Keller - heute nur noch im übertragenen Sinn. Was sich geändert hat, ist die Einstellung dazu. Es gibt wohl kaum noch einen Betreiber, der nicht weiß, welchen Schatz er da hat. Oder hätte, wenn aus den Daten Wissen würde, das dann auch noch den im Unternehmen erreicht, der etwas damit anfangen kann. Wenn das nur nicht so schwierig wäre. Die MES-Ebene ist gefragt. „Dieser Begriff ist für vieles missbraucht worden, was kein Leitsystem und kein ERP ist, für jegliche Sonderlösung dazwischen“, bedauert Ernst Jäger, der nach zahlreichen Stationen im Projekt- und Produktmanagement im vergangenen Jahr die Marketingleitung bei Emerson Process Management Deutschland übernommen hat. Deshalb nutzen er und Gertjan van der Ven, Deutschland-Geschäftsführer des international agierenden Automatisierungskonzerns lieber den Begriff Betriebsmanagement, wenn sie Syncade beschreiben. Die Syncade Suite deckt die klassischen MES-Bereiche ab - und einiges darüber hinaus. Vor allem aber ist Syncade „ein richtiges Produkt“, spitzt van der Ven zu. Ein Produkt mit einer Versionenverwaltung, eines, das mit den anderen Emerson-Systemen schnittstellenfrei zusammenarbeitet, das gepflegt und weiterentwickelt wird. Im Gegensatz zu MES-Angeboten diverser Ingenieurhäuser, die für jede neue Anfrage von vorn mit dem Programmieren anfangen. Das Betriebsmanagement-Angebot eines der größten Leitsystemanbieter sieht anders aus. Van der Ven: „Mit Syncade bewegen wir uns von der Feld- und der Leittechnik-Ebene, ergänzt um Asset Management und Advanced Control, in Level 3 und 4 der ISA-S95-Ebenen, schließen also die Lücke zum ERP.“ Damit besetzt Emerson Themen wie Verwägung, Rezepturfreigabe und Dokumentenkontrolle. Für Übersicht sorgt ein System an Modulen, die in der Syncade Suite vier Säulen bilden: Ressourcenverwaltung, Optimierung des Betriebsablaufs, Integration der Information und Qualität & Konformität. Verwägung, Rezeptur, Dokumentenkontrolle - Syncade kann seine Pharmawurzeln nicht verbergen. Es entstand aus der Compliance Suite von DMI, ein Unternehmen, das 2007 von Emerson aufgekauft wurde und hauptsächlich im Pharma- und Food-Markt aktiv war. Jäger: „Zu den ersten Anwendern in Europa gehörten Lonza und Lilly.“ Wer das alte DMI-Angebot kannte, wird es in Syncade kaum wiedererkennen. „Wir haben das System deutlich professionalisiert“, schildert van der Ven. Die Modularisierung lässt es zu, mit einzelnen Bausteinen zu starten und nach und nach weitere Funktionen hinzuzufügen. Was vorher als Sonderlösung aufgesetzt war, ist jetzt als Off-the-shelf-Produkt einsetzbar und einfach zu konfigurieren. Und der Anwender darf auf ein nachhaltiges Life-Cycle-Management über 20 Jahre oder mehr bauen. Mit Blick auf die eigene installierte Basis in Europa fasst Jäger zusammen: „Weltweit agierenden Unternehmen brauchen Sie nicht mit handgestrickten Lösungen zu kommen. Da muss jede Software-Optimierung, jede Weiterentwicklung sofort auch in den Kern des Produkts eingehen.“ Vor allem aber ist die globale Unterstützung eine Erwartung solcher Kunden; van der Ven kann ein Lied davon singen. Der ehemalige Geschäftsführer von Emerson Niederlande berichtet stolz von der MES-Zusammenarbeit mit Vopak, die aus einer Speziallösung für das Terminalmanagement erwuchs: „Nachdem alle für Vopak relevanten Prozesse abgebildet waren, meinten die: Prima, in den zwei Anlagen in Holland läuft das phantastisch. Aber weltweit haben wir 80...“ Ein Rahmenvertrag, weltweite Spezifikation und langfristiger Service waren gefordert. Ein „engineertes“, also handgestricktes MES hätte keine Chance gehabt.

Navigationssystem für Terminals

Doch die Sonderlösung der holländischen Emerson-Spezialisten wurde als Movement Logistics Management Modul in Syncade integriert und ergänzt nun Emersons Mess-, Steuer- und Übergabesysteme für Tanklager und Terminals. Nutzbar ist es branchenneutral - doch die Anwendung in einem Hafenterminal ist sicherlich herausragend. „Stellen Sie sich 2.000 Ventile vor und beinahe unbegrenzt viele Rohrleitungswege von den Tankern in eines der leeren Flüssig-Silos. Das ist ein wirkliches Kunststück, das Syncade da leistet. Wir witzeln schon manchmal, es sei das TomTom für Terminals.“ Vopak als einer der Anchor-Clients von Emerson hat die Entwicklung maßgeblich beeinflusst. Van der Ven: „Auch mit einigen Pharmakunden arbeiten wir sehr eng zusammen.“ Anfang des Jahres konnte Emerson einen Auftrag aus dem Pharmasektor im Umfang von 4,7 Mio. Euro verbuchen: Das belgische Unternehmen UCB wird seine erste Biopharmaanlage, die derzeit in Bulle in der Schweiz entsteht, mit Syncade sowie mit dem Automatisierungssystem DeltaV und mit der Instandhaltungssoftware AMS ausstatten. Syncade soll dort die papierlose Produktion ermöglichen und die Herstellung einwandfreier Chargen sicherstellen. Lorenzo Zampini, UCBs Automationsprojektmanager setzt das Ziel right-first-time: „Mit Emersons integrierten Systemen für Betriebsmanagement und Anlagensteuerung können wir den Reporting-Prozess automatisieren und zugleich die Produktivität optimieren sowie die Compliance-Vorgaben leichter erreichen.“ Die Prozesse in 163 Anlagenteilen, darunter Fermentation, Aufreinigung, Filtration und Abfüllung, werden die Emerson-Systeme steuern und verwalten. Doch nicht nur auf deren Features gründet UCB sein Vertrauen. „Wir haben Emerson Process Management gewählt, weil es seine Fähigkeit, Fast-Track-Projekte zu planen und abzuwickeln, bereits unter Beweis gestellt hat - und unser Zeitplan für die Anlagenerrichtung ist eng“, so UCB-Vicepresident Michele Antonelli. Die Erweiterung des Portfolios um die Syncade-Module bietet Emerson ausgezeichnete Möglichkeiten, das Lösungsgeschäft deutlich zu verstärken (lesen Sie dazu das Interview S.16): mit Fokus auf Terminal- und Raffineriebetreiber sowie Anwender in der Großchemie, in der Pharmaindustrie und bei zunehmender Regulierungsdichte wohl bald auch im Food-Sektor. „Time-to-Recipe ist speziell bei Pharmaprodukten, die nur zehn Jahre geschützt sind, bevor Generika auf den Markt kommen, von extrem hoher Bedeutung“, so van der Ven. Durch den Wegfall der Schnittstellen, FDA-Compliance, Unterstützung bei der Validierung und vielen anderen Optionen hat Emerson die perfekte Grundlage gelegt.

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