Busmonitor überwacht Gebäudeautomation Finde den Fehlerteufel im Gebäudenetzwerk

PEAK-System Technik GmbH

Mit einem Bus-Monitor lassen sich die komplexen Abläufe in einem Gebäudenetzwerk überwachen.

Bild: iStock, Neustockimages
23.09.2016

Man bekommt sie nur mit, wenn etwas schief geht: Im Idealfall arbeitet die Gebäudeautomation dezent im Hintergrund. Aber was passiert, wenn der elektronische Helfer ausfällt oder wenn Fehler nur sporadisch auftreten? Ein Bus-Monitor hilft bei der Fehlersuche.

In größeren Immobilien kümmern sich Systemadministratoren oder externe Fachkräfte um Fehlerfälle - was im privaten Bereich finanziell kaum zu stemmen ist. Auch spielt der Zeitfaktor eine Rolle, denn wer möchte schon im Fall von Fehlfunktionen länger auf Wohnkomfort oder gar Sicherheitsfunktionen verzichten? Abhilfe schafft eine neue Monitoring-Software von PEAKnx, die ständig im Hintergrund die Gebäudekommunikation überwacht und so auch sporadische Fehler aufdeckt.

Ständige Überwachung

Im Gebäudemanagement hat sich der KNX-Bus als Standard etabliert. Der PNX-Monitor läuft parallel zur Automatisierungssoftware und überwacht den Bus, um etwaige Störquellen aufzuspüren und zu dokumentieren. Je nach Einstellung werden dann kurze Ausschnitte oder Langzeitaufnahmen über mehrere Tage protokolliert. Eine tabellarische Übersicht zeigt den gesamten Verkehr im KNX-Netzwerk an, inklusive der Telegramme, die vom Überwachungsmonitor selbst verschickt wurden.

Dabei werden Request und Response in der Tabelle angezeigt und die jeweiligen Telegramme inklusive Feedback in der Tabelle zugeordnet. Während das KNX-Netzwerk überwacht wird, werden alle physikalischen Adressen, welche in den KNX-Telegrammen genutzt werden, verarbeitet und gesichert. Diese liefern wertvolle Informationen, die wiederum in bestimmten KNX-Installationen Verwendung finden.

Kniffligen Fehlern auf der Spur

Reagiert ein Aktor, beispielsweise eine Lampe, überhaupt nicht auf einen geänderten Schaltzustand, gibt es vier Fehlermöglichkeiten. Trivial und einfach zu erkennen: die Lampe ist defekt. Schwieriger wird es bei Taster- und Aktorfehlern oder defekter Leitung.

Um den Fehler einzugrenzen, bietet der PNX-Monitor die Möglichkeit, per Signalmonitoring zu überprüfen, ob der Taster Signale sendet. Ist dies der Fall, bleiben nur noch Aktor und Leitung als Fehlerursache. Reagiert der Aktor, im Beispiel der Stromschalter der Lampe, auf ein manuell erzeugtes Signal aus dem PNX-Monitor, liegt der Defekt zwischen Taster und Aktor, ist also ein klassischer Leitungsfehler. Reagiert der Aktor dagegen nicht, ist selbiger defekt.

Ein anderes Beispiel: Gibt es immer um 17:00 Uhr ein Problem mit der nach Sonnenstand gesteuerten Rollladenanlage, kann mit Hilfe des Monitors genau der betroffene Zeitraum analysiert werden. Der Mitarbeiter, der die Wartung durchführt, setzt einen Filter beispielsweise auf die Daten der vermuteten Gerätegruppen und eine bestimmte Uhrzeit, um den Fehler einzugrenzen, und kann so live das Problem visualisieren. Parallel werden im Hintergrund alle anderen anfallenden Telegramme permanent gespeichert. Das Ergebnis der Filtereinstellung kann dann exportiert werden und steht vor Ort oder zuhause für eine Fehleranalyse bereit.

Fehler nicht erst entstehen lassen

Eine Monitoringsoftware unterstützt aber nicht nur bei der Fehlersuche, sondern auch bei der Installation und bei Verbesserungen im laufenden Betrieb. Bei der Inbetriebnahme lässt sich so schnell prüfen, ob alle programmierten Funktionen richtig arbeiten. So können bei komplexen Szenarien Ereignisse im Netzwerk simuliert werden, um zu testen, ob das System richtig reagiert. So lässt sich beispielsweise testen, ob ein Sonnenschutz bei Wind einfährt.

Wächter gegen Datenstau

Ein weiterer typischer Fehler tritt auf, wenn ein Aktor erst mit deutlicher Verzögerung auf einstellbare Schwellwerte reagiert. Auch solche Befehlsverzögerungen können mit dem PNX-Monitor aufgezeigt werden. Dieser Fehler im Busnetzwerk entsteht meist durch einen sogenannter Stack Overflow. Bedingt durch die Priorisierung von Bus-Teilnehmern kommt es dazu, dass bei einer belegten Leitung ein Mitglied des Systems keinen freien Platz auf dem Bus bekommt und warten muss, vergleichbar mit dem Auffahren von Autos auf eine volle Autobahn. Dies passiert unter anderem, wenn ein Teilnehmer im Netzwerk permanent oder unkontrolliert Signale sendet und damit die Leitung für die anderen Teilnehmer blockiert. Der Schuldige ist per Monitor dann schnell gefunden.

Fernwartung per Trigger

In der nahen Zukunft ist zusätzlich zum bestehenden Funktionsumfang eine Erweiterung geplant, die den Wartungsaufwand auf reine Fernwartung reduziert. Der User stellt einen Trigger (Uhrzeit, Schaltvorgang oder Ähnliches) ein und erhält vom System ein Logfile per E-Mail für einen eingestellten Zeitraum. Um die Daten zu analysieren, wird lediglich ein PC, Tablet oder Smartphone mit einem Tabellentool wie Excel oder Open Office benötigt.

So muss der Wartungstechniker zur Fehlersuche nicht vor Ort sein und kann via Fernwartungstool den Fehler entweder schon beheben oder Ersatzteile ordern und Reparaturen veranlassen. Die Software ist auch dafür ausgelegt, mehrere Projekte zu verwalten. Regelmäßig verwendete Filtereinstellungen können dazu objektspezifisch gespeichert werden. Ein Techniker ist so in der Lage, mehrere Objekte zu betreuen und Filterszenarien für die einzelnen Objekte wieder aufrufen.

Intuitive Software-Bedienung

Der PNX-Monitor ist zu allen gängigen KNX-Schnittstellen wie USB, IP, TPUart kompatibel und erlaubt einen schnellen Überblick über alle per KNX-Bus vernetzten Sensoren, Aktoren oder diskreten am Netzwerk angeschlossenen Steuerungen - etwa die von Solaranlagen, Heizungen oder dem Energiemanagement. Die Software lässt sich auf jedem Windows-kompatiblen Gerät (Windows 7/8/8.1/10) installieren, das mit dem KNX-Bus verbunden ist. Im Lieferumfang des PEAKnx Controlpro ist das Plugin bereits vorinstalliert.

Die Navigation der Software ist übersichtlich und leicht zu bedienen. Aufzeichnungszeiträume können mit wenigen Klicks konfiguriert werden. Komplexe Filterregeln kann der Hausbesitzer in einem übersichtlichen Formular erstellen und speichern. Eine Importfunktion von ETS Gruppenadressen spart dem User Arbeit, wenn die Daten im entsprechenden Format bereits vorliegen. Ein Feld rechts oben informiert ständig über das aktuelle Projekt und den Verbindungsstatus. Die gesammelten Daten lassen sich per Mail oder als Excel-Datei exportieren. So kann der Hausherr bei Bedarf schnell und unkompliziert die Daten entweder selbst aus der Ferne abrufen oder einem externen Dienstleister zur Verfügung stellen.

Bildergalerie

  • Ein einfaches Bedienmenü liefert einen schnellen Überblick über die Busteilnehmer.

    Ein einfaches Bedienmenü liefert einen schnellen Überblick über die Busteilnehmer.

    Bild: PEAKnx

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