Digital Factory Drehscheibe für Daten

27.03.2014

Dreh- und Angelpunkt effizienter Entwicklungsprozesse ist der Aufbau einer funktionierenden Produktdatenverwaltung als zentrale Kollaborationsplattform. Fragen wie Welche Datenverwaltungsaufgaben lassen sich automatisieren? oder Wie lassen sich Konstruktionsdaten am effizientesten nutzen? sind mit Produktdatenmanagement-Systemen zu lösen.

Produktdaten sind der Motor der Entwicklung und damit die Ressource für alle nachfolgenden Geschäftsprozesse. Als Datendrehscheibe dienen Produktdatenmanagement- oder kurz PDM-Systeme. Sie verwalten die Produktdaten und stellen diese je nach Bedarf autorisierten Personen zur Verfügung. Wie in einem Tresor werden die Daten sicher an einem zentralen Ort gespeichert. Die mit dem Produkt in Zusammenhang stehenden Informationen zieht die PDM-Lösung aus verschiedenen Quellen heran, etwa aus CAD-, ERP-, PPS- oder MRP-Systemen. Wie im Falle der Software Solidworks Enterprise PDM (EPDM) von Dassault Systèmes, lässt sich durch die Nutzung des neutralen Datenformats XML sowie artikelbezogener Systemfunktionen unter anderem unterschiedlichste CAD-Formate und Microsoft Office-Dateien steuern.

Beziehungen erkennen

Zudem erkennt die Lösung die Beziehung zwischen Zeichnungen, Teilen und Baugruppen und vereinfacht so das Abrufen von wertvollen Informationen oder die Suche nach Teilen. Selbst dann, wenn diese umbenannt oder verschoben worden sind. Anwender können bei der Suche von Daten Parameter wie Dokumenten- oder Dateiname, enthaltene Daten oder benutzerdefinierte Eigenschaften nutzen, wie etwa Teilenummern, Beschreibung oder aktueller Workflow-Status. Die individuellen Suchanfragen lassen sich speichern und allen Mitarbeitern zur Verfügung stellen, und so unternehmensweit wiederverwenden.

Über den Tresor (Vault) des PDM-Systems wird auch das kontrollierte Auschecken von Dateien ermöglicht. Ist eine Datei ausgecheckt, können andere am Prozess Beteiligte in diesem Zeitraum diese Datei zwar einsehen und sich über deren Status informieren, aber nichts daran ändern. Zusätzlich zu diesem Überschreibschutz lässt sich auch ein protokollierter Versionsverlauf erstellen. Dabei wird automatisch jede Version einschließlich aller dazugehörigen Informationen und Daten gespeichert. Ist die Bearbeitung einer Datei beendet, checkt sie der Benutzer wieder ein und gibt so den Zugriff für andere Nutzer frei.

Automatisch aktuell

Wurden zwischen dem Aus- und Einchecken Änderungen an der Datei vorgenommen, werden diese Revisionen gespeichert und automatisch alle mit der Konstruktion in Verbindung stehenden Stücklisten aktualisiert. Zugriffsberechtigte Mitarbeiter aus dem Einkauf oder dem Vertrieb können auf diese Weise ihre Unterlagen für Zukaufteile oder Kostenvoranschläge auf die neuen Informationen hin anpassen. Die strengen integrierten Revisionskontrollen des PDM-Systems helfen zudem sicherzustellen, dass spätere Nutzer ausschließlich mit der aktuellsten Konstruktionsversion weiterarbeiten. Das reduziert den Ausschuss sowie den Aufwand für die Nachbearbeitung falsch gefertigter Produkte.

Sensible Entwicklungsdaten müssen aber nicht mehr nur vor dem Überschreiben oder versehentlichen Löschen geschützt werden. Die zunehmende Wirtschaftskriminalität erfordert heute auch deutlich mehr Schutz der Daten vor Diebstahl, Beschädigung oder Missbrauch, also ein intelligentes Zugriff- und Berechtigungssystem, das nur autorisierten Personen Zugriff erlaubt.

Das Solidworks PDM-System erfordert einen Login, mit dem entsprechende Benutzerrechte vergeben werden. Dieser autorisierte Zugriff mit Lese- und/oder Schreiboption garantiert den Schutz des geistigen Eigentums und hilft, Datenschutzrichtlinien einzuhalten. Damit wird für eine sichere Nutzung, Verwaltung und Wiederverwendung von Produktdaten gesorgt. Unabhängig davon, von wo aus der Benutzer zugreift und unabhängig davon, wo die Daten gespeichert sind.

Strukturierte Workflows

Solidworks EPDM bietet zudem die Möglichkeit, automatisierte Workflows zu erstellen. Jeder einzelne Schritt im Entwicklungsprozess, von der Konstruktion über die Revision bis hin zur Freigabe, ist auf diese Weise besser steuer- und kontrollierbar. Automatisierte Hintergrundaktionen helfen zum Beispiel dabei, Prozesse anzustoßen und gleichzeitig sicherzustellen, dass über das PDM-System alle Prozessschritte eingehalten und entsprechend abgearbeitet werden. Standardisierungen oder ISO-Zertifizierungen sind mittels dieser organisierten Workflows ebenfalls deutlich einfacher und sicherer durchzuführen.

Mit der Dassault Systèmes Anwendung können Unternehmen einen gemeinschaftlich arbeitenden Anwenderkreis schaffen, der bei der Produktentwicklung Kontinente und Zeitzonen überwindet. Mitarbeiter an verschiedenen Standorten haben die Möglichkeit, mithilfe der Tresor-Replikation schnell auf Konstruktionen, Spezifikationen und Dokumentation zuzugreifen. Über Remote-Access-Portale können sich auch Partner, Zulieferfirmen oder remote arbeitende Mitarbeiter einbringen und an der Entwicklung mitwirken.

Mitarbeiter in der Entwicklung und Konstruktion dürfen heute keine Zeit mehr mit der Suche nach Modellen oder Dokumenten vergeuden. Darüber hinaus stehen sie in der Verantwortung, ausschließlich korrekte Produktdaten an die Fertigung zu übergeben. Bis es soweit ist, muss im Hintergrund viel Verwaltungsarbeit geleistet werden. Dafür gibt es nur eine Lösung: intelligente PDM-Systeme, die als Kollaborationsplattform verlässliche Werkzeuge bieten und die nötige Entwicklungstransparenz schaffen.

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