Im Zuge des Smart-Meter-Rollouts baut N-Ergie Netz seit Mitte Mai 2025 ein neues Kommunikationssystem auf. Dieses soll eine zuverlässige Verbindung der intelligenten Messsysteme mit dem Messstellenbetrieb ermöglichen. Das sogenannte Breitband-Powerline-System wird zunächst in ausgewählten Regionen installiert. Die Startpunkte für den nächsten Schritt zur Digitalisierung der Energiewende befinden sich in Nürnberg und Westmittelfranken.
Digitalisierung der Stromnetze nimmt Fahrt auf
Grundlage für die Digitalisierung der Stromnetze ist eine flächendeckend funktionierende Datenverbindung. „Die Erfahrungen mit den bislang 5.000 von die N-Ergie Netz GmbH verbauten Smart Metern waren sehr gemischt. Den vorgesehenen LTE-Empfang konnten wir oft nicht nutzen, weil keine Funkverbindung möglich war. So lag die Abdeckung bei maximal 70 Prozent“, erklärt Andreas Fabri, Leiter des Messstellenbetriebs bei der N-Ergie. Nach einem vielversprechenden Pilotprojekt setzt der Messstellenbetreiber nun auf Breitband-Powerline-Technik.
Dabei werden die Daten über das Stromnetz, statt über das Mobilfunknetz übertragen. Durch das Aufmodulieren von Hochfrequenzsignalen auf die bestehenden Stromleitungen dienen diese sowohl zur Übertragung von Elektrizität als auch zum Datentransport. Die Informationen werden in den Ortsnetzstationen gebündelt. Das Breitband-Powerline-System übermittelt die Verbrauchs- und Einspeisedaten zuverlässig und gewährleistet höchste Sicherheit beim Datenschutz.
Im nächsten Schritt erfolgt der Einbau der Smart Meter. 2025 werden rund 15.000 intelligente Zähler in der Stadt Nürnberg und in Westmittelfranken installiert. Die betroffenen Kundinnen und Kunden werden etwa drei Monate vor dem Zählerwechsel erstmals schriftlich informiert und dann nochmals zwei Wochen vor dem geplanten Termin.
Smarte Zähler tragen zu einer sicheren Versorgung bei
Grundlage für den Rollout von Smart Metern ist das Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende. Das novellierte Messstellenbetriebsgesetz soll den Ausbau intelligenter Zähler beschleunigen. Denn Smart Meter sind nicht nur die Voraussetzung für dynamische Stromtarife. In Kombination mit sogenannten Steuerboxen sind sie auch notwendig, um Photovoltaikanlagen für Netzbetreiber steuerbar zu machen. Das ist eine gesetzliche Vorgabe, die dabei helfen wird, das Stromnetz vor Überlastung zu schützen und es jederzeit sicher zu betreiben.
Ab 2025 ist der Einbau von intelligenten Messsystemen für bestimmte Gruppen verpflichtend: Dazu gehören diejenigen, die eine steuerbare Verbrauchseinrichtung wie eine Wallbox oder eine Wärmepumpe besitzen oder eine Photovoltaik-(PV)-Anlage mit einer Leistung von mehr als 7 Kilowatt betreiben. Das gilt ebenso für Haushalte mit einem Stromverbrauch über 6.000 KWh pro Jahr. Die Steuerboxen werden voraussichtlich ab 2026 verfügbar sein und dann nachgerüstet.