Energieversorgung Daten in der Kette

igus GmbH

 

Bild: Igus
24.06.2015

Energieketten versorgen Maschinen mit Strom, Daten und Medien und sind dabei ständig in Bewegung. Sie schützen die Leitungen vor Ausfall und Verschleiß. Vor allem Energiekettensysteme aus Kunststoff bieten dabei viele Vorteile.

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Als die Firma Igus im Jahr 1964 in einer Garage in Köln-Mülheim gegründet wurde, konnte sich im Maschinenbau noch niemand Energieketten aus Kunststoff vorstellen. 1971 lieferte das Unternehmen die erste Kunststoff-Energiekette aus. Seit damals erkannten immer mehr Kunden die Vorteile von Kunststoffketten: Sie sind leichter, preiswerter, gleitfähig und korrosionsbeständig. Verbunden mit niedrigeren Baukosten sind sie vor allem wartungsfrei, da sie nicht geschmiert werden müssen. Im Laufe der Zeit sind immer vielseitigere Ketten für verschiedene neue Anwendungsbereiche hinzugekommen: Die Anwender wünschten sich stabile Ketten für lange Verfahrwege, robuste Ausführungen für raue Umgebungsbedingungen oder torsionsfähige Varianten für 3D-Roboteranwendungen. Bei der Befüllung der Energieketten ist die Qualität der Leitungen besonders wichtig, denn sie müssen immer höheren Taktzahlen, Beschleunigungen und auch Geschwindigkeiten standhalten. Aus diesem Grund entwickelt der Spezialist Igus seine Leitungen seit dem Jahr 1989 unter dem Namen „Chainflex“ selbst. Igus-Chainflex-Leitungen sind Energie- und Datenleitungen, die speziell für den Einsatz in Energieketten konzipiert wurden. Je nach Bedarf lassen sie sich biegen oder sind torsionsbeständig.

Längste Kette für einen Bagger

Die derzeit längste Kette mit 615 m Verfahrweg steht in Tschechien. Die Anlage ist an der Fördereinheit eines Braunkohlebaggers installiert und trotzt selbst größeren Verschmutzungen. Auch hier sind Rollen in den Kettengliedern gelagert, damit sich die Kette leichtgängiger bewegen lässt. In ihr befinden sich Chainflex-Leitungen, die mit ihr harmonieren. So war es möglich, bei dieser Anwendung die Ausfallzeiten durch Kabelbrüche auf null zu reduzieren. Die größte Kette aus dem Sortiment läuft auf einer Brücke in Antwerpen. Diese wiederum steht über einem großen Becken, in dem Schlick und Brackwasser aus dem Hafen aufbereitet werden. In der Kette befindet sich ein großer Schlauch, der den Schlick absaugt. Das Gewicht des Schlauchs beträgt etwa 100 kg pro m.

An einem Datenhandschuh, der in einer virtuellen Segel­anwendung zum Einsatz kommt, ist die kleinste Kette von Igus befestigt. Die sogenannte Easy Chain mit einer Innenhöhe von nur fünf Millimetern schützt die Sensoren in den Handschuhen, die hohen Belastungen standhalten müssen. Außerdem können die Handschuhe durch die Kette einfacher an- und ausgezogen werden. Im Jahr 2010 wurde das RX-Rohr von Igus vorgestellt, welches das dichteste Produkt aus dem großen Sortiment des Unternehmens ist. Hier werden nahezu 100 Prozent der typischen Verunreinigungen wie Holzspäne oder -staub vom Innenraum ferngehalten. Dennoch lässt sich das Rohr leicht öffnen und einzelne Glieder können ohne Probleme dem Rohr hinzugefügt oder abgenommen werden.

Durch jahrzehntelange Erfahrung in der Entwicklung von Kunststoffen sind die Ingenieure bei Igus in der Lage, die verschiedensten Materialien miteinander zu kombinieren, um entsprechende Eigenschaften der Stoffe zu erreichen. Dabei greifen sie auf über 40 Werkstoffe aus der firmeneigenen Datenbank zurück. Synergien aus Forschung und Entwicklung im Bereich Gleitlager – dem zweiten großen Geschäftsfeld des Unternehmens – sind bei Igus üblich. In Köln betreibt Igus ein 1.750 m2 großes Testlabor, um Energieketten und Chainflex-Leitungen zu prüfen. Jährlich werden dort über zwei Mrd. Testzyklen an über 50 Versuchsanlagen absolviert. Durch die Dokumentation in der firmeneigenen Datenbank wird es möglich, die Lebensdauer der Produkte verlässlich zu berechnen. Mit diesem Wissen können die Kunststoffspezialisten bei Igus die Materialien von Ketten und Chainflex-Leitungen noch präziser aufeinander abstimmen.

Energieketten als fertige Systeme

Igus ist im Laufe der Unternehmensgeschichte immer mehr zu einem Systemanbieter herangewachsen. Durch die Abstimmung von Kette und Leitung kann Igus seit über 20 Jahren unter der Bezeichnung „Readychain“ Energieketten als fertige Systeme anbieten, die kundenspezifisch konfektioniert werden. Weil alle Komponenten das Igus-Testsiegel tragen, übernimmt das Unternehmen für die Gesamtsysteme eine Lebensdauer- und Funktionsgarantie. So gilt seit der Hannover Messe für alle Chainflex-Leitungen eine Garantie von 36 Monaten.

Die Anforderungen, die die Kunden stellen, werden zunehmend komplexer. Dadurch war es nötig, einige Komponenten rund um die Energieketten zu entwickeln, die das Produkt noch besser machen. Bei Regalbediengeräten zum Beispiel, die immer schneller arbeiten, muss gewährleistet werden, dass die vertikal laufende Kette nicht – durch das Trägheitsmoment bedingt – zur Seite ausschlägt. Mit der Guidelok Slimline P hat Igus auf der Logimat 2015 ein Führungssystem aus Vollkunststoff vorgestellt, das die Kette auch bei großen Beschleunigungen in der Bahn hält. Eine weitere Neuheit ist die E-spool Power, eine motorgetriebene Alternative zu der klassischen Kabeltrommel. Auf einer Spule wird eine Standard-E-kette mit bis zu 25 m Länge auf- und abgerollt. Ein Schleifring wird nicht benötigt, wodurch Leitungen für verschiedene Medien mit einem maximalen Durchmesser von 17 mm in der Kette platzsparend aufgerollt werden können.

Achema Halle 9.1 Stand C31

Bildergalerie

  • Die kleinste Energiekette mit einer Innenhöhe von fünf mm schützt die Sensoren in den Handschuhen, die hohen Belastungen standhalten müssen.

    Die kleinste Energiekette mit einer Innenhöhe von fünf mm schützt die Sensoren in den Handschuhen, die hohen Belastungen standhalten müssen.

    Bild: Igus

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