Transformation „Das Tempo in der Kältetechnik ist hoch“

André Rüßmann trat nach einer Ausbildung zum Industrieelektroniker und zum Kälteanlagenbauer mit anschließender Ausbildung zum staatlich geprüften Kältetechniker 2006 als Kältetechniker in die 1991 von seinem Vater gegründete L&R Kältetechnik in Sundern/Sauerland ein. André Rüßmann ist seit 2013 Geschäftsführer Technik des Unternehmens.

Bild: L&R
24.08.2020

Das Tempo in der Industrie wird immer höher, Time-to-Market ist heute ein wichtiger Erfolgsfaktor und die erwarteten Reaktions- und Lieferzeiten sinken beständig. Die Unternehmen müssen aber nicht nur schnell sein. Sie müssen sich auch fragen: Wie bringe ich das Tempo auf die Piste?

André Rüßmann ist mit diesem Beitrag im P&A-Kompendium 2020 als einer von 100 Machern der Prozessindustrie vertreten. Alle Beiträge des P&A-Kompendiums finden Sie in unserer Rubrik Menschen.

Agilität, Dynamik, Tempo, Wandlungsfähigkeit: Diese Eigenschaften brauchen Unternehmen heute, wenn sie erfolgreich sein wollen. So sagen es die Unternehmensberater, und sie haben ja auch recht. Die Produktlebenszyklen verkürzen sich immer weiter, ebenso die vom Kunden erwarteten Lieferzeiten, von den Antwortzeiten auf Anfragen und Angebote ganz zu schweigen. Auch die Marktbedingungen ändern sich rascher als früher – und wer nicht schnell darauf reagiert, kann schnell abgehängt werden.

Aber mit der Geschwindigkeit ist es in der Wirtschaft ganz ähnlich wie beim Autofahren oder im Sport: Wer schnell unterwegs ist, braucht immer auch Bodenhaftung oder „Grip“. Sonst gerät er ins Schleudern, wird aus der Kurve getragen oder stürzt. Man muss seine Geschwindigkeit also auch sicher auf die Piste bringen. Und je schneller man ist, desto mehr Grip braucht man.

Besondere Anforderungen in der Kältetechnik

Das Tempo ist wirklich hoch. Das gilt insbesondere in der Kältetechnik, weil zu den „ganz normalen“, in der gesamten Industrie geltenden Trends wie Digitalisierung und kürzeren Durchlauf- beziehungsweise Prozesszeiten noch zusätzliche Aspekte hinzukommen.

An erster Stelle ist hier die F-Gase-Verordnung zu nennen, die den Wandel bei der Nutzung alternativer beziehungsweise natürlicher Kältemittel stark beschleunigt und die Branche in Atem hält. Gut, dass wir uns schon seit Jahren mit der effizienten Nutzung alternativer Kältemittel wie Propan und Ammoniak beschäftigen. Der Vorsprung – Stichwort: Tempo! – hat sich ausgezahlt, und wir konnten den Anwendern von Kälteanlagen schnell nachhaltige und bereits erprobte Alternativen zu teilfluorierten Kohlenwasserstoffen (HFKW) bieten.

Am Boden geblieben

Das wäre uns aber nicht gelungen, wenn wir nicht mit hoher Fertigungstiefe arbeiten und kontinuierlich Grundlagenentwicklung leisten würden. Außerdem haben wir davon profitiert, dass wir seit der Unternehmensgründung „made in Germany“ produzieren und langjährige, vertrauensvolle Beziehungen zu renommierten Zulieferern pflegen. Hier kommt wieder die Bodenhaftung ins Spiel.

Der Begriff „Bodenhaftung“ trifft es besonders gut, weil er sowohl ganz wörtlich zu nehmen ist, als auch im übertragenen Sinne gilt. Menschen mit Bodenhaftung sind eben nicht „abgehoben“. Sie wollen nicht mehr scheinen als sein und kommunizieren auf Augenhöhe mit ihren Mitmenschen.

So halten wir es auch: als Menschen, im persönlichen Kontakt zu Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern. Aber auch L&R – das ist unser Ziel – soll immer auf Bodenhaftung bedacht sein, seine Kernkompetenzen ausbauen und zugänglich, verlässlich und sympathisch sein. Das ist das Fundament, auf dem wir aufbauen und das es uns ermöglicht, so schnell zu sein, wie es von einem erfolgreichen und kontinuierlich wachsenden Unternehmen verlangt wird – ohne dabei aus der (Erfolgs-)Spur zu geraten.

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