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Prozesstechnik im Reinraum Containment mit hermetisch dichten Anschlüssen unterstützen

Eisele GmbH

Mischer im Reinraum: Vom vorgelagerten Technikraum aus erfolgt die Bedienung, ohne dass Personen die Reinraumzone betreten müssen.

Bild: Lödige
26.07.2021

Bei verfahrenstechnischen Grundoperationen wie Mischen, Trocknen und Granulieren von Schüttgütern ist die Firma Lödige ein bekannter Anbieter. Um auch im Reinraumumfeld sicher und sauber zu arbeiten, setzt das Unternehmen für einen seiner GMP-Pflugscharmischer hochdichte Steckanschlüsse von Eisele ein.

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79 Jahre verfahrenstechnische Erfahrung stecken in jedem der kundenspezifisch konzipierten Mischer, Trockner oder Reaktoren, die Lödige weltweit von der Life-Science- bis in die Chemie- und Baustoffindustrie liefert. Mit der Entwicklung des Pflugscharmischers gelang den Lödige-Ingenieuren 1949 dabei eine Revolution in der Mischtechnik. Sie arbeiten nach dem vom Unternehmen entwickelten Schleuder- und Wirbelverfahren.

Das Mischgut wird dabei von den Schaufeln immer total erfasst, sodass es keine bewegungsarmen Zonen gibt. Mit der Technologie lassen sich verschiedene Verfahrensschritte kombinieren, zum Beispiel das Mischen, Granulieren und Trocknen eines Produkts.

Vielfältiger Mischer

Pflugscharmischer kommen in nahezu allen Industrien für unterschiedliche Mischaufgaben zum Einsatz. Aufgebaut sind sie aus einer horizontalen zylindrischen Trommel, in der die zentrisch gelagerte, mit Pflugscharschaufeln versehene Welle das Produkt in ein mechanisch erzeugtes Wirbelbett versetzt.

Durch die intensive Vermischung und den dadurch bedingten häufigen Kontakt der Partikel mit der optional beheizbaren Apparatewand kann eine hohe Wärmeübertragung ohne örtliche Überhitzung erzielt werden. Die Intensität der Partikelbewegung nimmt während der Trocknung mit sinkender Feuchte und Viskosität zu.

Lödige-Maschinen sind immer spezifische Sondermaschinen, die auf verschiedenen Grundtypen wie dem GMP-Pflugscharmischer (Good Manufacturing Practice) für Pharma- und Food-Anwendungen basieren, einem dynamischen Zwangsmischer. Bei einer Anlage für die Pharmaindustrie, in der ein Hormonpräparat für die Tiermedizin verarbeitet werden soll, ist ein absolut sicheres Containment wichtig, damit keinesfalls Hormone in die Umgebung gelangen können. Denn diese können bereits in minimaler Dosierung starke Reaktionen auch beim Menschen hervorrufen. Da es sich um einen GMP-Bereich handelt, darf darüber hinaus auch absolut keine Substanz aus der Umgebung in den Reinraum gelangen.

GMP- und FDA-Anforderungen

Das batchweise Mischen, Granulieren und Trocknen erfolgt bei dieser Anwendung in ein und derselben Maschine, wobei der Prozessbereich im Reinraum liegt und die Technikanschlüsse und Bedienelemente von einem außerhalb liegenden Technikbereich aus zugänglich sind. Der Pflugscharmischer verfügt über einen Temperiermantel, der für schonende Erwärmung und damit Trocknung des Produktes im Prozess sorgt.

Um das schnellere Trocknen bei niedriger Temperatur zu erreichen, erzeugt eine Vakuumpumpe Unterdruck im Prozessraum. So wird nicht nur das temperaturempfindliche Produkt geschont, sondern auch das sichere Containment unterstützt, da bei Unterdruck keine Materie aus dem Inneren entweichen kann. Da die Maschine in einem amerikanischen Pharmaunternehmen eingesetzt wird, müssen neben den erwähnten GMP-Anforderungen auch die Regularien der Food and Drug Administration (FDA) erfüllt werden.

Steckanschlüsse aus Edelstahl

Lödige setzte deshalb für verschiedene zum Betrieb des Schaufeltrockners nötige Druckluftanschlüsse die Edelstahlanschlüsse des Programms 17A von Eisele aus Waiblingen ein. Neben der Dichtigkeit der Anschlüsse spielten dabei auch ihr reinigungsfreundliches Design und Korrosionsbeständigkeit eine Rolle.

Die Steckanschlüsse aus Edelstahl 1.4301/1.4307 sowie die zugehörigen Schläuche sind dauerhaft an der Anlage installiert und müssen nur für Reparaturen oder Revisionen demontiert werden. Aufgrund der Konstruktion der Steckanschlüsse ist das aber problemlos möglich.

Eingesetzt wurden drei verschiedene Anschlusstypen. Edelstahl wurde gewählt, um optimale hygienische Bedingungen und eine leichte Reinigbarkeit aller Oberflächen zu gewährleisten.

Die Anschlüsse kommen mit Stickstoff und Luft als Betriebsmedien in Berührung. Beide Medien erfordern keine besondere Korrosionsfestigkeit, dürfen aber in einer Sterilanwendung auf keinen Fall durch die Werkstoffe kontaminiert oder mit Partikeln verunreinigt werden.

Absolute Dichtigkeit

Eingesetzt werden die Edelstahlanschlüsse von Eisele bei Raumtemperatur und einem Druckniveau der Anwendung von bis zu 6 bar. Da in der Anlage hochwirksame Hormone verarbeitet werden, war eine verlässliche Leckagefreiheit der Bauteile von entscheidender Bedeutung, denn es dürfen keinesfalls Produktanteile in die Umgebung austreten. Die spezielle Dichtungstechnik des Programms 17A mit zwei Dichtungen aus FKM (Viton) in der Spannzange war deshalb ein wesentlicher Entscheidungsfaktor.

Die Edelstahlanschlüsse können Gasinnendrücken von bis zu 24 bar standhalten, sind aber auch für Vakuum bis -0,95 bar geeignet. Bei Flüssigkeiten sind abhängig von den verwendeten Flüssigkeiten und Anschlussgrößen sogar Drücke bis 100 bar möglich. Viele Steckanschlüsse auf dem Markt sind zwar auf hohe Drücke ausgelegt, aber nicht automatisch vakuumsicher.

Die Lösehülse der Steckanschlüsse mit innenliegender Spannzange erlaubt eine schnelle Montage und Demontage des Schlauches. Die zweite Dichtung der Anschlüsse ermöglicht nicht nur den Einsatz höherer Arbeitsdrücke, sie bietet auch zusätzliche Sicherheit gegen das Eindringen von Schmutz ins System. Auf der Seite des Einschraubstückes sorgt ein gekammerter O-Ring für die nötige Dichtheit zwischen Maschine und Anschluss.

Fazit

Die gute Verarbeitung sowie die hohe Zuverlässigkeit und Sicherheit der Bauteile waren die entscheidenden Merkmale der Eisele-Steckanschlüsse. Sie haben dabei nicht nur den Auftraggeber überzeugt, der die Verwendung von Eisele-Komponenten in seiner Anlage gewünscht hatte. Auch die Experten von Lödige waren mit den Bauteilen sehr zufrieden: „Eisele war für diese hygiene- und sicherheitskritische Anwendung genau die richtige Wahl, weil die Dichtigkeit und Verarbeitungsqualität der Steckanschlüsse einen entscheidenden Sicherheitsvorsprung bietet“, sagt Reiner Lemperle, Vertriebsleiter bei Lödige.

Bildergalerie

  • Bedienpanel eines Lödige-Mischers: Das batchweise Mischen, Trocknen, Coaten, Granulieren und Emulgieren kann in ein und derselben Maschine vorgenommen werden.

    Bedienpanel eines Lödige-Mischers: Das batchweise Mischen, Trocknen, Coaten, Granulieren und Emulgieren kann in ein und derselben Maschine vorgenommen werden.

    Bild: Lödige

  • Programm 17A der Eisele-Inoxline: Es hält absolut dicht bei Gasdrücken von -0,95 bis 24 bar.

    Programm 17A der Eisele-Inoxline: Es hält absolut dicht bei Gasdrücken von -0,95 bis 24 bar.

    Bild: Eisele

  • FDA-konform: Optionale Dichtungen widerstehen Temperaturen von -50 bis 200 °C.

    FDA-konform: Optionale Dichtungen widerstehen Temperaturen von -50 bis 200 °C.

    Bild: Eisele

  • Einfach und gerade: Lödige setzt im Kundenprojekt Steckanschlüsse mit Lösehülse in drei Baugrößen ein.

    Einfach und gerade: Lödige setzt im Kundenprojekt Steckanschlüsse mit Lösehülse in drei Baugrößen ein.

    Bild: Eisele

  • Hochwertig verarbeitet: Die Inoxline-Steckanschlüsse mit Lösehülse sind gerade, abgewinkelt und mit mehreren Anschlüssen lieferbar.

    Hochwertig verarbeitet: Die Inoxline-Steckanschlüsse mit Lösehülse sind gerade, abgewinkelt und mit mehreren Anschlüssen lieferbar.

    Bild: Eisele

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