Umgang mit kritischer Infrastruktur Blockchain hilft bei Energiewende

Bild: iStock; matejmo
28.05.2018

Wie kann die Blockchain-Technologie für die integrierte Energiewende genutzt werden? Die Dena startet nun eine Studie die genau das bewerten soll. Hierbei soll der Fokus auf der Koordination der täglich wachsenden Zahl an dezentralen Komponenten des Energiesystems über alle Sektoren hinweg liegen.

Gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft untersucht die Dena, ob die technischen Voraussetzungen für die Blockchain in der Praxis bereits ausreichen und ob Anwendungen der digitalen Informations- und Kommunikationstechnologie wirtschaftlich und verlässlich in konkreten Geschäftsmodellen betrieben werden können.

Blockchain gewährleistet die Sicherung kritischer Infrastrukturen

Die Blockchain bietet von der Grundidee her gute Voraussetzungen für den Austausch, die Validierung und die Dokumentation wertvoller Daten in einem integrierten Energiesystem. Die Dena sagt, sie wären an einem Punkt angelangt, an dem es darum gehe zu überprüfen, ob sich die Chancen der Technologie auch in der Praxis technisch, wirtschaftlich und rechtlich realisieren lassen. Denn das Energiesystem ist eine kritische Infrastruktur, die durch die Digitalisierung auch auf der Ebene der Informations- und Kommunikationstechnik sicher und geschützt arbeiten muss. Die Blockchain-Technologie könnte dabei helfen, wie genau soll mit der Studie gezeigt werden.

Mehrwert der Blockchain gegenüber alternativen Systemen

Die Blockchain kann im Energiesystem die Effizienz von Transaktionen erhöhen, direkten Austausch ermöglichen und gleichzeitig die Kosten senken, etwa bei Lade- und Abrechnungstransaktionen für Elektrofahrzeuge. Grundsätzlich ist die Technologie aber nicht konkurrenzlos. Im Finanzmanagement oder im Online-Handel zum Beispiel konkurriert die Blockchain mit etablierten IT-Systemen. Diese durch eine Blockchain zu ersetzen ist denkbar, aber für die Unternehmen mit Investitionen verbunden. Ziel der Studie ist es zu beantworten, welchen Mehrwert die Blockchain gegenüber alternativen Systemen in konkreten Anwendungsfeldern liefern kann. Aber auch wo sie technisch und wirtschaftlich an ihre Grenzen stößt, wie bei der Anzahl der Transaktionen und dem damit verbundenen Energieverbrauch. Die Ergebnisse werden im Frühjahr 2019 vorgestellt.

Digitale Prozesse optimieren

Blockchain ist eine neuartige Technologie für den sicheren Austausch und die Speicherung von Daten. Transaktionen können auf Basis der Technologie verifiziert, validiert und zu Blöcken zusammengefasst werden. Blockchain-Datenbanken gelten als manipulationssicher, da die einzelnen Informationsblöcke aufwändig verschlüsselt und dezentral gespeichert werden. Die wohl bekannteste Nutzung ist die digitale Währung Bitcoin. Zu den Anwendungsmöglichkeiten im Energiesystem gehört beispielsweise die Optimierung von digitalen Prozessen oder der Betrieb von dezentralen Plattformen für den direkten Stromhandel zwischen Besitzern von Photovoltaikanlagen und Verbrauchern.

Die Dena realisiert die Studie „Blockchain in der integrierten Energiewende“ gemeinsam mit BKW, Cronos, EnBW, EWE Netz, Items, Ista International, Mainova, Netz Lübeck, Rheinische Netz Gesellschaft, Siemens, Stadtwerke Leipzig und Verbund. Noch bis zum 15.06.2018 haben Unternehmen die Möglichkeit sich an der Studie zu beteiligen.

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