Future Innovation Best Practices verhelfen nicht zum Erfolg

Ulf Timmermann startete seine Karriere 1986 als Abteilungsleiter bei Reichelt Elektronik in Wilhelmshaven, damals noch ein kleines Geschäft für Elektronikwaren. 2010 wurde er Geschäftsführer und begleitete Reichelt zu einem führenden europäischen Elektronik-Distributor. Aktuell bekleidet Timmermann die Position des CEOs.

Bild: Reichelt Elektronik
27.07.2020

Unser Unternehmen hat durch unkonventionelle Mittel großen geschäftlichen Erfolg erreicht. Dazu gehörte die Offenheit gegenüber neuen Entwicklungen und das frühe Erkennen des Potenzials von Technologie, aber auch der Glaube an und das Nutzen von Fähigkeiten. Denn starren Schemata zu folgen, hilft nur selten auf dem Weg nach oben.

Ulf Timmermann ist mit diesem Beitrag im E&E-Kompendium 2020 als einer von 100 Machern der Elektronikwelt vertreten. Alle Beiträge des E&E-Kompendiums finden Sie in unserer Rubrik Menschen.

Die Geschichte von Reichelt Elektronik ist ein perfektes Beispiel dafür, dass es abseits des begangenen Wegs andere Pfade gibt, die mindestens ebenso erfolgreich ans Ziel führen können. Denn um unternehmerischen Erfolg zu erlangen, gibt es keine Garantie, wenn man nur einem bestimmten Schema folgt. Viele Faktoren sind wichtig dafür. Auch erprobte sogenannte Best Practices funktionieren nicht für jeden.

Erfolg kann nur kommen, wenn man sich auf seine eigenen Stärken besinnt, diese gezielt einsetzt und sie kontinuierlich weiterentwickelt. Auf diese Art konnte sich Reichelt über unkonventionelle Wege, mit viel Kreativität und Mut, einen Platz auf der Liste der 100 umsatzstärksten Online-Shops Deutschlands erarbeiten. Mittlerweile gestaltet das Unternehmen die Zukunft mit. Indem innovative Technologien und neue Entwicklungen stets schon früh erkundet und genutzt wurden, hat Reichelt eine Vorreiterrolle auf dem Elektronikmarkt eingenommen.

Eindeutiger Trend: Deutsche Unternehmen investieren in IIoT

Eine der wichtigsten Entwicklungen unserer Zeit ist die Digitalisierung und die Verlagerung vieler Aktivitäten in die Sphäre des Internets. Das IIoT ist in diesem Zusammenhang ein Trend, der die Abläufe in der Industrie nachhaltiger verändern wird, als es den meisten aktuell vermutlich bewusst ist.

Eine solche Neuentwicklung stellt ein Unternehmen wie Reichelt vor Herausforderungen, bietet aber gleichzeitig immenses Potenzial. Mit dieser Technologie lässt sich die Produktivität kleiner und mittelständischer Unternehmen auf eine neue Ebene heben. Das hat Reichelt frühzeitig getan. Denn der Übertragungsstandard zum Informationsaustausch zwischen Maschinen hält in deutschen Unternehmen bereits großflächig Einzug.

So planen derzeit 84 Prozent deutscher Unternehmen, die bereits mit IIoT-Komponenten arbeiten, diese in den nächsten zwölf Monaten aufzustocken, wie eine Umfrage von Reichelt und OnePoll dieses Frühjahr ergab. Denn durch den Einsatz von IIoT steigt die Effektivität der Arbeitsabläufe (51 Prozent) ebenso wie die Produktivität (48 Prozent). Dadurch werden Kosten eingespart (48 Prozent) und der Gewinn wird maximiert. So werden auch Bedenken hinsichtlich hoher Anschaffungskosten aus dem Weg geräumt, zumal durch die Technologie etwa ein Drittel der Unternehmen bereits neue Geschäftsfelder oder Märkte erschließen konnten.

Vorsprung durch Techniker

Der ideale Zeitpunkt, um in die Anschaffung von IIoT-Komponenten zu investieren und in diese neue Technologie einzusteigen, ist jetzt. Wer zeitig das Potenzial von Innovationen erkennt und es für seine Zwecke nutzt, beweist Zukunftsfähigkeit und Agilität.

Durch die Entwicklung eines eigenen Warenwirtschaftssystems sowie den Aufbau eines eigenen Logistikzentrums hat Reichelt seine Betriebskosten enorm gedrosselt und ist in diesen Bereichen unabhängig von externen Dienstleistern. Das Warensortiment wurde zudem bewusst ausgewählt und vorsortiert. Wir sind selbst Techniker und können so die Bedürfnisse unserer Kunden gut verstehen und erfüllen. Damit hat sich Reichelt der Konkurrenz gegenüber Vorsprung verschafft.

Kleine Schritte mit großer Wirkung

Die Voraussetzungen, Unternehmen durch digitale und smarte Lösungen voranzutreiben, waren nie besser. Zudem zeigt sich, dass auch kleine Lösungen den Grundstein für große Erfolge bilden können.

Wer also vor Investitionen und Veränderungen zurückschreckt, sollte sich in Erinnerung rufen: Auch ein zunächst kleiner Schritt kann Großes bewirken. So hat Reichelt kontinuierlich daran gearbeitet, seine vorhandenen Kapazitäten und technischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Unsere Geschichte verdeutlicht: Wer viel wagt, kann viel erreichen.

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