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Kommentar Automation braucht Präzision

Dietmar Götz, Jahrgang 1970, ist Geschäftsführer und seit über 20 Jahren für Braunkabel tätig. Gemeinsam mit Firmengründer Günter Braun leitet der Betriebswirt das familiengeführte Unternehmen, das bereits seit 1971 ausschließlich Kabel und Leitungen liefert, die zu 100 Prozent aus eigener Fertigung stammen.

Bild: Braunkabel
31.10.2019

Gesellschaft, Industrie, Wirtschaft: Das Leben beschleunigt unaufhörlich. Systeme und Prozesse arbeiten mit Höchstgeschwindigkeit. Das steigert die Effizienz – und die Fehleranfälligkeit. Präzision wird damit immer mehr zum entscheidenden Erfolgsfaktor für alle, die auch in einer extrem dynamischen Zukunft erfolgreich sein wollen.

Dietmar Götz war mit diesem Beitrag im A&D-Kompendium 2019/2020 als einer von 100 Machern der Automation vertreten.

In unserer hochdigitalisierten IoT-Welt steigt der Automationsgrad rasant an. Ob Maschinen- und Anlagenbau, Robotik, Logistik oder Lebensmittelindustrie: Industrial Ethernet verzeichnet als Backbone der Industrie 4.0 außergewöhnliche Wachstumsraten.

Systeme werden in zunehmendem Maße „intelligent“, Maschinen kommunizieren miteinander und treffen – zumindest zu einem gewissen Teil – eigenständige Entscheidungen. Die Fertigungsprozesse durchlaufen einen geradezu revolutionären Wandel; die Datenflut wächst von Tag zu Tag.

Eines der zentralen Stichworte lautet Miniaturisierung

Einerseits müssen die Datenleitungen als Nervensystem der Automation ihre Leistungsfähigkeit in allen Einsatzbereichen unter Beweis stellen. Andererseits müssen sie effizienter, leichter und dünner werden.

Neben der sicheren Datenübertragung spielen in der Automatisierungstechnik natürlich auch die Faktoren Wirtschaftlichkeit, Installationsaufwand und Platzbedarf eine entscheidende Rolle. Miniaturisierung lautet somit eines der zentralen Stichworte in der industriellen Anlagen- und Gerätelandschaft.

Gefragt sind also hochpräzise Kabel. Als Hersteller von Sensor- und Steckverbinderleitungen wissen wir: Aktuell müssen Kabel sowohl beim Außen- als auch beim Aderdurchmesser extrem kleine Querschnitte aufweisen. Zugleich sollen sie exzellente Toleranzwerte erfüllen und auch unter rauen Bedingungen absolut zuverlässig funktionieren.

Single Pair Ethernet als Lösung?

Eine Lösung, mit der diese anspruchsvollen Herausforderungen gemeistert werden können, ist unter anderem Single Pair Ethernet. Dabei handelt es sich um kostengünstige, ressourcenschonende und robuste Verkabelungen für die Datenübertagung über lediglich ein Aderpaar.

Single Pair Ethernet ermöglicht eine durchgängige Ethernet-basierte Kommunikation bis in die Feldebene. Das bedeutet konkret: Es findet eine Datenübertragung vom Sensor direkt in die Cloud statt. Die Sensoren und anderen Geräte im Feld können darüber hinaus mit bis zu 60 Watt Power versorgt werden. Die Übertragungsreichweite von 1.000 m sowie Datenübertragungsraten bis zu 1 Gbit/s sind weitere Vorteile von Single Pair Ethernet.

Da die zweiadrigen Kupferkabel relativ einfach aufgebaut sind und dadurch nur sehr geringe Querschnittsmaße aufweisen, erfüllen sie in vielen Fällen die heutigen Vorgaben der Maschinen- und Anlagenbauer im Hinblick auf eine platzsparende Installation. Hinzu kommt, dass 2018 durch die Normierungsgremien ISO/IEC im Bereich der Steckverbinder Standards geschaffen wurden, die den Weg frei gemacht haben für einen verstärkten Einsatz von Single Pair Ethernet.

Jeder Zehntelmillimeter ist entscheidend

Generell bleibt insbesondere im Hinblick auf die Automatisierungstechnik festzuhalten: Für Kabelhersteller wird maximale Präzision immer mehr zum dominierenden Erfolgsfaktor. Jeder Zehntelmillimeter ist entscheidend. Denn schon heute sind schnelle, kompakte Datenleitungen mit herausragenden Toleranzwerten für all jene Industrieunternehmen unverzichtbar, die im täglichen Wettbewerb auf den hart umkämpften globalisierten Märkten erfolgreich sein wollen.

Für Braunkabel spielt dabei auch die Präzision und Schnelligkeit der eigenen Planungs- und Produktionsprozesse sowie die Digitalisierung aller Produktionsdaten eine wichtige Rolle, denn seitens der Industrie liegt bei der Auftragsvergabe ein klarer Fokus auf kurzen Reaktions- und Lieferzeiten.

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