Zwischenbilanz zur Nationalen Wasserstoffstrategie Altmaier: „Wir haben bei Wasserstoff viel geschafft“

„Über acht Milliarden Euro für 62 Wasserstoffprojekte“ – Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, zieht eine positive Zwischenbilanz zur Nationalen Wasserstoffstrategie.

Bild: Steffen Kugler, BPA
24.09.2021

Vor gut einem Jahr ist die Nationale Wasserstoffstrategie in Deutschland verabschiedet worden. Jetzt hat das Bundeskabinett eine Zwischenbilanz vorgelegt. Die zwei zentralen Themen: Innovationsforschung und Energieimport.

Das Bundeskabinett hat einen Bericht über die bisherige Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie vorgelegt. Demnach ist die Entwicklung in Deutschland positiv. „Wir haben im Juni 2020 erfolgreich den Startschuss für Wasserstofftechnologien made in Germany gegeben“, sagt Bundesminister für Wirtschaft und Energie Peter Altmaier. „Seither haben wir viel geschafft. Wir stellen über acht Milliarden Euro für 62 Wasserstoffprojekte zur Verfügung, davon rund zwei Milliarden für die Stahlindustrie. So geht Zukunft made in Germany! So fördern wir Arbeitsplätze, Wachstum und Klimaschutz.“

Neben der Stahl- und Chemieindustrie spielt die Technologie auch im Verkehrssektor eine entscheidende Rolle. Dazu Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Andreas Scheuer: „Wir haben im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms [...] bereits mehr als 1,3 Milliarden Euro bereitgestellt. Wichtig ist jetzt, dass es wirtschaftliche Projekte auf dem Markt gibt. Wasserstoff muss für die Menschen erlebbar werden.“

Mit dem Aufbau der Innovations- und Technologiezentren Wasserstoff gehe man nun gezielt auf die Bedürfnisse der Industrie ein, wie Scheuer ergänzt, und unterstütze den Aufbau einer eigenen Brennstoffzellenproduktion in Deutschland. „Das bietet eine Zukunftsperspektive für die deutsche Fahrzeugindustrie und sichert viele Arbeitsplätze“, sagt der Minister.

„Klimaziele nur zusammen mit Entwicklungsländern erreichbar“

Auch die Verfügbarkeit ausreichender Wasserstoff-Importmengen ist laut dem Bericht ein entscheidender Hebel, an dem weiter gearbeitet werden muss. „Deutschland bleibt Energieimportland“, sagt Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung. „Daher müssen wir rasch mit unseren ausländischen Partnern die Lieferketten für grünen Wasserstoff bilden.“

Zugleich gelte es, Elektrolysekapazitäten aufzubauen und industrielle Schlüsselprozesse auf grünen Wasserstoff umzustellen. Hier muss Deutschland nach Karliczek „noch ehrgeiziger und vor allem mutiger werden“. Notwendig seien Investitionen in Innovationen, wobei die Bundesministerin hervorhebt: „Mit den BMBF-Leitprojekten sind vielbeachtete Flaggschiffprojekte zu zentralen Herausforderungen der Wasserstoffwirtschaft gestartet. Und mit Initiativen zum Aufbau von globalen Wasserstofflieferketten wie dem Wasserstoffatlas für Afrika sowie Machbarkeitsstudien mit Partnern in Australien wird die Forschung zum Impulsgeber für den Export von Wasserstofflösungen ‚made in Germany‘.“

Doch auch für die deutsche Exportwirtschaft können Wasserstofftechnologien eine starke Position einnehmen. Nach Meinung des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Gerd Müller, erreichen wir unsere Klimaziele nur zusammen mit den Entwicklungsländern: „Grüner Wasserstoff benötigt riesige Mengen an erneuerbaren Energien“, erklärt er. „Die Voraussetzungen für die Produktion sind in vielen Ländern des Südens ideal – zum Beispiel in Nordafrika oder Brasilien. Wir arbeiten daran, in spätestens fünf Jahren die Wasserstoffproduktion dort im industriellen Umfang zu starten.“

Neben einem Beitrag zum Klimaschutz und mehr Arbeitsplätzen vor Ort stärke das auch die deutsche Technologieführerschaft. Und es zeigt: „Vorreiter in der Klimapolitik zu sein, heißt, auch in eine globale Energiewende zu investieren.“

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