Interview EKS Engel über optischen Bypass „Wir verhindern Netzwerkausfälle“

Christian Gieseler ist Entwicklungsleiter der EKS Engel Gruppe.

Bild: EKS Engel
05.07.2019

Optische Bypässe sorgen für Ausfallsicherheit in LWL-basierenden Netzwerken, wenn ein Teilnehmer defekt wird. Was mit der Serie x-light von EKS Engel noch möglich ist, erläutert Entwicklungsleiter Christian Gieseler im Gespräch mit A&D.

Den optischen Bypass gibt es schon lange bei EKS Engel. Was ist die Besonderheit der aktuellen Generation?

Der neue x-light 2 ist mit einem anderen Spiegel als die Standardausführung ausgestattet, hat einen geringeren Temperaturbereich von -20°C bis +55°C sowie eine geringfügig höhere Einfügedämpfung und eine etwas niedrigere Rückflussdämpfung. Mit anderen Worten: Er ist eine kostengünstige Alternative zum x-light 1, die in nahezu allen Anwendungen eingesetzt werden kann, in denen weder extreme Hitze noch Kälte eine Rolle spielen.

Netzwerkverfügbarkeit trotz Multiple Points of Failure: Wird pro Netzwerkkomponente ein optischer Bypass benötigt?

Grundsätzlich ja, aber unser Competence Center, das die Kunden bei der Netzwerkplanung unterstützt, hat auch schon Topologien realisiert, in denen komplette Teilbereiche durch einen Bypass abgesichert sind. Letztendlich muss man aber immer die gesamte Netzwerkstruktur betrachten und bewerten, an welchen Stellen die neuralgischen Punkte liegen. Dort sorgt der Bypass dafür, dass im Fehlerfall nur die Anwendung betroffen ist, die über die ausgefallene Netzwerkkomponente gesteuert wird. Das übrige Netz bleibt dagegen physikalisch bestehen und damit funktionstüchtig.

Ermöglicht x-light ein Alarming für den Anwender, wenn der Bypass aktiv ist?

Beide Generationen der x-light-Serie verfügen über einen potentialfreien Fehlerrelaiskontakt. Es gibt verschiedene Alarmkonditionen, die den Fehlerkontakt auslösen. Dazu gehört zum einen eine unterschrittene Schaltschwelle der Versorgungsspannung, die der Benutzer per DIP-Switch zwischen 10 und 64 VDC einstellen kann, wodurch sich auch batteriegespeiste Anwendungen überwachen lassen. Zum anderen erfolgt eine Alarmierung, wenn die Versorgungsspannung in einem Netzwerksegment komplett ausfällt und der Bypass, der auch ohne Strom funktioniert, aktiv wird.

Wie sieht die weitere Roadmap bei x-light aus?

Zurzeit sind keine neuen Geräte geplant. Als Entwicklungspartner realisiert die EKS Customized Solutions jedoch aktuell eine kundenspezifische Lösung, bei der unsere Bypass-Technik in einen Ethernet-Switch integriert wird. Diese Kombination bietet auch bei der Alarmierung neue Möglichkeiten. Denn über die Managementfunktionen des Switches können Zustandsdaten auch via SNMP, E-Mail und MQTT an eine zentrale Managementinstanz übermittelt werden.

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