Effizienz im Lager Wie digitale Materialflussanalysen den Mittelstand stärken

Materialflussanalysen nutzen digitale Daten und Software, um innerbetriebliche Prozesse transparent zu machen und zu verbessern – also ein Grundprinzip der Prozessautomation.

Bild: Sysmat, Rainer Schulz
27.05.2025

In vielen Lagern schlummert ungenutztes Potenzial – doppelte Wege, Leerfahrten und ineffiziente Abläufe kosten Zeit und Geld. Eine Lösung zeigt, wie mittelständische Unternehmen mit datenbasierten Analysen ihre Intralogistik messbar verbessern – ohne hohe Investitionen, aber mit spürbarem Effekt.

In vielen mittelständischen Unternehmen läuft die Intralogistik nach wie vor nach dem Prinzip Hoffnung. Doch steigende Kundenanforderungen, Fachkräftemangel und zunehmender Kostendruck fordern ein Umdenken – und zwar nicht nur bei Großkonzernen. Möglichkeiten gibt es längst, es mangelt an der Realisierung. Digitale Materialflussanalysen bieten gerade für mittelständische Betriebe eine schnell umsetzbare und kosteneffiziente Variante, interne Prozesse zu optimieren und Lagerressourcen gezielter einzusetzen.

„Datenbasierte Sicht auf den innerbetrieblichen Materialfluss legt versteckte Potenziale frei. In vielen Lagern passieren täglich ineffiziente Wege, Doppelbewegungen oder unnötige Leerfahrten – oft ohne dass es jemand bemerkt“, erklärt Rainer Schulz, Geschäftsführer bei Sysmat und Experte für Lageroptimierung. „Digitale Materialflussanalysen decken solche Schwachstellen auf und liefern konkrete Ansatzpunkte für Verbesserungen.“

Klare Analyse statt wildem Raten

Mithilfe moderner Tracking-Technologien und passender Software-Lösungen lässt sich der Materialfluss in Echtzeit erfassen und grafisch aufbereiten. Dabei liegt das Augenmerk vor allem auf Transportwegen, Standzeiten, Umlagerungen und Pufferzonen. „Häufig kommt es dabei zu überraschenden Erkenntnissen. Vermeidbare Transportwege sind keine Seltenheit, ebenso wie der Aspekt, dass aus einfachen Layoutanpassungen große Produktivitätserhöhungen hervorgehen“, so Schulz. „In der Regel bedarf es dabei keiner zusätzlichen Investitionen in Technik beziehungsweise neue Anlagen. Datenanalyse liefert die Grundlage, Visualisierung durch einen grafischen Materialflussrechner den Ansatzpunkt für fundierte Entscheidungen.“

Das betrifft etwa die Umgestaltung von Lagerzonen, die Anpassung von Kommissionierwegen oder die Einführung automatisierter Transportmittel. Dabei stehen stets eine höhere Prozesssicherheit, bessere Auslastung und ein spürbarer Produktivitätsschub im Tagesgeschäft auf der Agenda.

Mittelstand im Fokus: Lösungen, die sich rechnen

Im Gegensatz zu Großunternehmen setzen mittelständische Betriebe bei Optimierungsvorhaben auf Umsetzbarkeit, Wirtschaftlichkeit und schnellen ROI. Genau hier liegt die Stärke digitaler Materialflussanalysen: „Mit einem vergleichsweise geringen Aufwand lassen sich individuelle Optimierungspotenziale sichtbar machen. Gerade in Zeiten unsicherer Märkte ist Effizienz im Lager ein entscheidender Wettbewerbsfaktor“, merkt der Experte an. Digitale Materialflussanalysen bieten mittelständischen Unternehmen einen pragmatischen Einstieg in die Welt der smarten Intralogistik – datenbasiert, praxisnah und mit spürbarem Effekt. Statt auf teure Großprojekte oder komplexe Automatisierungslösungen zu setzen, können Verantwortliche durch gezielte Analysen auf belastbare Zahlen zurückgreifen und konkrete Maßnahmen zur Prozessverbesserung ableiten. „Wer einmal damit beginnt, findet schnell weitere Potenziale – und schafft die Grundlage für künftige Digitalisierungs- und Automatisierungsschritte“, schließt Schulz ab.

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  • Rainer Schulz, Geschäftsführer der sysmat GmbH, identifiziert in vielen Lagern versteckte Potenziale – mit praxisnaher Analyse statt kostspieliger Großprojekte.

    Rainer Schulz, Geschäftsführer der sysmat GmbH, identifiziert in vielen Lagern versteckte Potenziale – mit praxisnaher Analyse statt kostspieliger Großprojekte.

    Bild: Sysmat, Rainer Schulz

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