Kommentar Weitblick für Filtertechnik

Peter Krause, Jahrgang 1964, studierte Maschinenbau und Produktionstechnik. 1992 startete der Ingenieur seine berufliche Laufbahn bei Wolftechnik. 2002 wurde er Gesellschafter und später alleiniger Geschäftsführer. Das Unternehmen entwickelt Filtersysteme, die international geschätzt und in etlichen Branchen eingesetzt werden.

Bild: Wolftechnik
30.10.2019

In Weil der Stadt, bei Wolftechnik, arbeitet man an der Zukunft der Filtertechnik. Neben der Optimierung bestehender Produkte treiben wir kontinuierlich die Entwicklung innovativer Filtersysteme, ja sogar „intelligenter“ Filtersysteme voran, die das Arbeiten und das Handling beim Endanwender verändern.

Peter Krause war mit diesem Beitrag im P&A-Kompendium 2019 als einer von 100 Machern der Prozessindustrie vertreten. Alle Beiträge des P&A-Kompendiums finden Sie in unserer Rubrik Menschen .

Anfragen von Kunden, die wir mit den vorhandenen und heute bekannten Möglichkeiten nicht optimal bedienen können, beschäftigen mich. Genau hier muss man dann anfangen, nachzudenken, wie es funktionieren könnte. Wolftechnik arbeitet schon immer aktiv an Neuerungen. Die innovativen Produkte, die daraus resultieren, verändern die Branche.

Smarter Filter versorgt sich selbst

Es muss immer Freiraum geben, etwas Neues zu machen. Und wenn das neue Produkt dem Endanwender einen Mehrwert bietet, dann haben wir erfolgreich gearbeitet. Unsere jüngste Innovation, ein intelligentes Filtersystem, schafft beispielsweise neue Ansätze in der Organisation und Steuerung von Filtersystemen. Ein solches System ist im Bereich der Filtertechnik komplett neu.

Der Smarte Filter überwacht seine Betriebsparameter eigenständig, plant seinen Service selbst und erkennt Unregelmäßigkeiten. In der optisch an moderne Bedürfnisse angepassten Ausgabe der Daten – zum Beispiel auf dem Smartphone, Tablet oder in der Cloud – und in der Vernetzung mit einem spezialisierten Servicepartner liegen die großen Vorteile gegenüber einer reinen Überwachung des Filtersystems mit der SPS. Mit dem Smarten Filter lässt sich die Filtration einfach überwachen und Filterwechselzyklen lassen sich besser planen. Auch die Nachversorgung mit neuen Filterelementen kann nicht vergessen werden.

Netzwerke sind extrem wichtig

Um als mittelständisches Unternehmen ganz vorne mit dabei zu sein und innovative Produkte verwirklichen zu können, hat sich Wolftechnik ein gutes Netzwerk aufgebaut. Der Smarte Filter wurde beispielsweise in Zusammenarbeit mit dem Mittelstand-4.0-Kompetenzzentrum Stuttgart entwickelt. Speziell im Bereich Forschung und Entwicklung wäre das erarbeitete IT-Konzept als Kernstück des Smarten Filters nicht ohne externe Partner und Spezialisten für Wolftechnik realisierbar gewesen. Ein solches Netzwerk an Dienstleistern, Beratern und Spezialisten ist daher extrem wichtig.

Die IT, die im Projekt steckt, ist anspruchsvoll und schien anfänglich etwas abstrakt. Als es noch nichts zum Anfassen gab, sondern nur einige Grafiken mit dem Funktionsprinzip, war mir nicht klar, wie man das konkret umsetzen kann. Es gab von allen Ecken Ermahnungen, ein Unternehmen in der Größe von Wolftechnik solle sich nicht um eine Digitalisierung seiner Produkte bemühen. Aber ich wollte und will mich bei der Erarbeitung neuer Zukunftstechnologien nicht abhängen lassen. Und mit unserem Projektpartner haben wir es geschafft. Ein Prototyp des Smarten Filters konnte erfolgreich auf der European Coatings Show 2019 in Nürnberg vorgestellt werden.

Kontinuierliche Entwicklung ist auch mein Credo beziehungsweise das von Wolftechnik: Entwicklung der Mitarbeiter, der Produkte, der Firma und letztendlich auch bei mir selbst. Aktuell arbeiten unsere Ingenieure nun daran, den Prototypen des Smarten Filters in ein verkaufsfähiges Serienprodukt weiter zu entwickeln.

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