Lösungen zur Wasserstoff-Logistik Wasserstoff auf der Schiene transportieren

Der Güterzug zwischen Karlstadt und Himmelstadt transportiert Wasserstoff in flüssiger Form.

Bild: DB AG / Georg Wagner
21.09.2022

Da Wasserstoff in der Zukunft eine entscheidende Rolle spielen wird, entwickelt DB Cargo durch die Kooperation mit Unternehmen aus der Industrie praktische Lösungen für Wasserstofftransporte als Alternative zu Pipelines.

DB Cargo will zukünftig dringend benötigten Wasserstoff per Güterzug transportieren. Dieses Konzept stellt eine effiziente Alternative zu Pipelines für Wasserstoff dar. Denn die gibt es noch nicht.

Den Bedarf an Wasserstoff schätzt die Bundesregierung bis ins Jahr 2030 auf rund 100 TWh jährlich ein. Zum Vergleich: der Gesamt-Stromverbrauch in Deutschland lag zuletzt bei rund 580 TWh pro Jahr.

„Wasserstoff wird eine gewichtige Rolle im künftigen Energiemix spielen. Es gibt derzeit viele neue Initiativen, wie grüner Wasserstoff auf dem Seeweg nach Deutschland kommt“, sagt Dr. Sigrid Nikutta, Chefin von DB Cargo und Vorstand Güterverkehr des DB-Konzerns. „Wir haben dafür eine Lösung entwickelt, die den Wasserstoff einfach und effizient von den Häfen zu den Verbrauchern im Hinterland bringt, vor allem zu unseren Industriekunden. So schaffen wir für die deutsche Wirtschaft eine sichere und leistungsfähige Lieferkette.“

Dr. Nikutta weiter: „Das deutsche Schienennetz ist ein Umweltnetzwerk mit mehr als 35.000 km Streckenlänge. Allein DB Cargo bedient dabei mehr als 2.100 Schnittstellen, Kundenanschlüsse, Terminals und Binnenhäfen. Grüner Wasserstoff braucht grüne Logistik – und das können wir heute schon bieten.“

In flüssiger Form

Wasserstoff, der nach Deutschland importiert wird, ist in der Regel nicht gasförmig, sondern in Flüssigkeiten gebunden. Dadurch kann er unkompliziert und effizient per Seeschiff transportiert werden. DB Cargo hat in Zusammenarbeit mit Energieversorgern ein Konzept für den Transport zu Empfängern, weitab von Seehäfen entwickelt. Der Wasserstoff wird in dieser Flüssigkeits-Bindung belassen. Damit können die üblichen Kesselwagen im Schienengüterverkehr genutzt werden.

Sie sind heute schon vielfach für die chemische Industrie im Einsatz. Erst dort, wo Wasserstoff als Energiespender eingesetzt werden soll, wird das Ladegut wieder in seine Bestandteile „gecrackt“, der Wasserstoff separiert und als Energieträger genutzt.

DB Cargo beteiligt sich an vielfältigen Lösungen zur Wasserstoff-Logistik. Die größte europäische Güterbahn ist auch Mitgesellschafterin des „Reallabor Burghausen ChemDelta Bavaria“ – einer gemeinnützigen Gesellschaft im bayerischen Chemiedreieck. Die Zukunftstechnologie Wasserstoff wird hier im harten Industriealltag erprobt.

Ebenso engagiert sich die DB Cargo bei der Entwicklung neuer Wasserstoff-Container und testet die Logistik von reinem Wasserstoff. Diese Lösung ist sinnvoll, wenn es um die kleinteilige Verteilung von reinem Wasserstoff an dezentrale Kunden und Anwender geht – beispielsweise Wasserstoff-Tankstellen. Ganz konkret wird von DB Cargo auch die Belieferung der Wasserstoffzüge von DB Regio organisiert, die derzeit auf verschiedenen Linien im Praxisbetrieb getestet werden.

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