Technische Weiterentwicklung UV-LEDs universell anwenden

Die Gründungsmitglieder des neu gegründeten Vereins sind Unternehmen und Institute aus Wissenschaft und Wirtschaft.

Bild: Advanced UV for Life e.V.
13.09.2021

UV-Technologien lassen sich vielfältig einsetzen und eröffnen Möglichkeiten für moderne und umweltfreundliche Lösungen. Der Verein Advanced UV for Life hat sich daher dem Ziel verpflichtet, solche technologischen Lösungen zügig voranzutreiben und sie von der Forschung in die Anwendung zu überführen.

Mit Leuchtdioden, die ultraviolette Strahlung emittieren, lassen sich Oberflächen, Luft und Wasser schnell, umweltschonend und ohne Chemikalien desinfizieren. Auch Corona-Viren und weitere Pathogene wie multiresistente Keime können damit inaktiviert werden.

Ein weiterer Vorteil von UV-LEDs ist, dass die abgestrahlte Wellenlänge zwischen 210 und 400 nm eingestellt werden kann. Dadurch eröffnen sich viele weitere Einsatzmöglichkeiten, etwa für die medizinische Prävention und zur Diagnostik und Behandlung von Krankheiten. Auch zum schnellen Härten von Verbundwerkstoffen, Klebstoffen und Farben sowie in der Umweltanalytik, der Sensorik und in den Lebenswissenschaften werden sie genutzt.

Obwohl UV-LEDs bereits in vielen Anwendungen eingesetzt werden, besteht noch erheblicher Bedarf an Forschung und Technologieentwicklung. Enge Abstimmungen zwischen den Entwicklern der Bauelemente und den Endanwendern in den verschiedenen Einsatzgebieten sind die Voraussetzung, damit neue Ideen schnell umgesetzt werden. Entscheidend für den Marktzugang sind gesetzliche Regelungen und Normen für den Einsatz der neuen Bauelemente und Technologien.

Großes Entwicklungsnetzwerk

Der jetzt gegründete Verein Advanced UV for Life bündelt die Kompetenzen aus Wirtschaft und Wissenschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette – vom Konzept über den UV-Halbleiter bis zu dessen Anwendung. Das spiegelt auch die Liste der Gründungsmitglieder wider. Der Verein baut dabei auf die achtjährige Erfahrung des gleichnamigen Konsortiums auf, das im Rahmen des Zwanzig20-Programms vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde.

„Ziel ist es, die technische Weiterentwicklung von UV-Strahlungsquellen und UV-Sensoren, insbesondere LEDs, Fotodioden und Laserdioden, und deren Einsatz zu fördern und zu beschleunigen“, sagt Prof. Dr. Michael Kneissl. Er ist Vorstandsvorsitzender des Vereins, dessen Geschäftsstelle am Berliner Ferdinand-Braun-Institut angesiedelt ist.

Der Verein schafft die Kommunikations- und Kooperationsplattform, um technologische und wissenschaftliche Fragen zu diskutieren sowie Entwicklungsprojekte und Forschungsvorhaben zu initiieren. Damit sich umweltfreundliche und wirtschaftliche UV-Technologien in breiterem Maße durchsetzen, will der Verein Bevölkerung, Politik und Medien umfassend zu den neuen Produkten und Dienstleistungen informieren. Er beteiligt sich auch an Fachgremien und Ausschüssen, um Rechtsvorschriften, Normen und andere Regelwerke mit auf den Weg zu bringen.

In den Vorstand wurden neben Prof. Dr. Michael Kneissl, TU Berlin, Prof. Dr. Michael Heuken, Aixtron, Dr. Martin Straßburg, Osram, Dipl.-Ing. Thomas Westerhoff, Fraunhofer-Gesellschaft, und Dr. Olaf Brodersen, CiS Forschungsinstitut für Mikrosensorik, gewählt. Der Vorstand wird durch einen vereinsinternen Beirat von neun Mitgliedern unterstützt, die als Spezialisten die verschiedenen Arbeitsgebiete repräsentieren.

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