Blech goes digital Plattform ja, platte Lösungen nein

Christoph Rößner, Co-Gründer und Geschäftsführer von Laserhub: „Der Trend zu Manufacturing-as-a-Service wird die Fertigungslandschaft nachhaltig verändern.“

Bild: Laserhub
16.11.2021

Seit seiner Gründung und dem Start der gleichnamigen Online-Plattform für Auftrags- und Prozessmanagement in der Blech- und CNC-Branche, hat Laserhub viele 
Veränderungen am Markt erlebt. Einige hingen direkt mit der Metall-Branche zusammen, einige waren der wirtschaftlichen Gesamtsituation geschuldet und andere stammten aus dem IT-Umfeld. Und dann war 
da noch Corona.

Die metallverarbeitende Industrie ist durch eine große Zahl an mittelgroßen und kleinen Betrieben geprägt. Dies macht auch die Blechbearbeitung zu einem großen und zugleich sehr fragmentierten Markt. Die Vielzahl an Anbietern erschwert es den Abnehmern von Blechteilen extrem, stets den bestmöglichen und zugleich schnell verfügbaren Lieferanten zu finden. Zudem ist die Kommunikation zwischen Blechbearbeitern und Kunden oft sehr ineffizient und läuft meist noch über E-Mail, Telefon oder gar noch Fax.
Laserhub hat es geschafft, eine Beschaffungsplattform aufzubauen, die von den Kunden stark angenommen wird. Die gleichnamige Online-Plattform ermöglicht binnen weniger Sekunden eine intelligente Prüfung von individuellen Kundenaufträgen. Diese werden mit aktuell verfügbaren Fertigungsressourcen im Markt verknüpft – sofortige Kalkulation und Preisstellung inklusive.

Laserhub erlaubt es Unternehmen, ihre Aufträge für Laser- und Biegeteile mit wenigen Klicks auf einer Cloud-basierten Online-Plattform zu erteilen. Ein vollautomatisierter Prozess prüft die CAD-Zeichnungen auf Machbarkeit, kalkuliert Preise und identifiziert den passenden Produzenten. Somit übernimmt Laserhub auch das Lieferantenmanagement und sorgt dafür, dass die Bauteile zum Wunschtermin eintreffen. Ziel von Laserhub ist es, die komplette Vielfalt der Blechbearbeitung über digitale Schnittstellen zugänglich zu machen und so für die Kunden und Produktionspartner Kosten zu senken und die Effizienz zu erhöhen. Bereits heute profitieren viele Kunden und Produktionspartner massiv durch die Nutzung der digitalen Beschaffungsplattform.

Klares Kurssetzen nach Jahren den Orientierung

Auf die turbulenten Entwicklungen innerhalb der Industrie speziell seit Corona, aber auch auf die gewonnenen Erkenntnisse der vergangenen Jahre, antwortet Laserhub nun mit einer Kombination aus Spezialisierung und Expansion. Damit möchte das Start-up sowohl auf die andauernden Engpässe verschiedener Lieferketten antworten als auch auf die wachsende Bereitschaft zur Digitalisierung im Maschinenbau und die steigenden Anforderungen in Sachen Flexibilität und Individualität reagieren.

Seit seiner Gründung hat Laserhub eine wachsende Zahl an Mittelständlern und auch Großunternehmen bedient, die Laser- und Drehteile benötigen. Dazu wurden kontinuierlich neue Produktionspartner ins Netzwerk aufgenommen, neue Bearbeitungsmethoden integriert und die Palette an Materialien erweitert.

Laserhub war damals ein Debütant am Markt und daher bestrebt möglichst schnell in verschiedensten Bereichen zu wachsen. Dies gelang auch, das Start-up konnte viele neue Kunden, Partner, Mitarbeiter und auch Investoren gewinnen.

Komplexität – Chance und Herausforderung zugleich

Nun aber steht der nächste Schritt an, denn: Durch die Breite, die das Unternehmen gewonnen hat, ist es jetzt in der Lage extrem viele Daten auszuwerten und darauf basierend sein Angebot zu überarbeiten. Eines der Resultate dieser Auswertung ist ein zukünftig starker Fokus auf den industriellen Mittelstand, und hier speziell vor allem den Maschinenbau. Um hier ein noch besserer Partner zu werden, wurden verschiedene Maßnahmen umgesetzt.

Der deutsche Maschinen- beziehungsweise Sondermaschinenbau ist vor allem durch seine mittelständische Struktur, seine stellenweise tiefgreifende Spezialisierung und immenses Knowhow geprägt. Als Start-up, das diesen Unternehmen ein attraktives digitales Angebot macht, wird Laserhub auf diese Merkmale zukünftig noch mehr eingehen.

Ein entscheidender Schritt ist hierbei die personelle und strukturelle Umgestaltung des B2B-Plattformanbieters. So hat Laserhub in jüngster Zeit zahlreiche neue, hochspezialisierte Positionen im Unternehmen geschaffen, die durch Branchenexperten besetzt werden konnten. Diese stammen teilweise von sehr etablierten Playern am Markt und bringen das Fachwissen mit, das dieser komplexe Markt erfordert. Mit ihrer Hilfe soll es gelingen einerseits für die Nutzer der Plattform die Komplexität zu reduzieren, und andererseits die Komplexität der Industrie auf der Plattform abzubilden.

Nutzerdaten als Entscheidungsgrundlage

Den Gründer haben die vergangenen Jahre – und vor allem die Auswertung der Kundendaten gezeigt: Ein ‘One Size fits All’-Ansatz kann nicht zum Erfolg führen, denn dafür ist die Branche zu speziell. Auch eine digitale Plattform braucht im Hintergrund viele Branchenkenner, deren Industriewissen direkt in die Entwicklung der Plattform einfließen muss.

Außerdem müssen Verbesserungen an der Plattform agil und zeitnah umgesetzt werden, um auf aktuelle Marktlagen zu reagieren. Zusätzlich wird Laserhub zukünftig noch mehr Ressourcen in die Auswertung seiner wachsenden Datenbestände investieren, um Veränderungen am Markt möglichst früh zu erkennen und rasch Anpassungen vornehmen zu können.

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel