Designrichtlinie für Verpackungen Nachhaltigkeit und Effizienz unter einen Hut bringen

Eine einheitliche Designrichtlinie für flexible Verpackungen soll den Weg zu einer Kreislaufwirtschaft ebnen.

Bild: Syntegon
20.04.2020

Das Unternehmenskonsortium Ceflex will bis 2025 eine umfassende Sammel-, Sortier- und Aufbereitungsinfrastruktur für flexible Verpackungen in Europa aufbauen. Derzeit entwickelt die Initiative eine Designrichtlinie, an der unter anderem auch Syntegon mitwirkt.

Mit der Unterstützung von Syntegon und anderen Industriepartnern entwickelt Ceflex derzeit spezielle Designrichtlinien für flexible Verpackungen. Nach mehreren Abstimmungsrunden des Konsortiums ist die offene Konsultation zu den Richtlinienentwürfen abgeschlossen: Sie werden im Frühjahr 2020 eingeführt.

„Nachhaltige Verpackungen müssen gleichzeitig leicht recycel- und verarbeitbar sein“, sagt Matthias Klauser, Projektleiter und Nachhaltigkeitsexperte bei Syntegon. „Mit unserem langjährigen Fachwissen können wir dazu beitragen, den Weg zu einer Kreislaufwirtschaft mit Potenzial für Produktionseffizienz zu ebnen.“

Die Ursprünge der Kreislaufwirtschaft

Das Konzept der Kreislaufwirtschaft geht auf die Mitte der 1960er-Jahre zurück, als amerikanische Ökonomen nach Möglichkeiten suchten, Ressourcen nachhaltiger zu nutzen. Im Gegensatz zu linearen Wirtschaftssystemen, bei denen Produkte hergestellt und dann entsorgt werden, zielt die Kreislaufwirtschaft darauf ab, Produkte, Komponenten oder Materialien durch Wiederverwendung, Reparatur oder sogar Recycling wiederherzustellen.

Seither hat sich das Konzept stets weiterentwickelt: Die Europäische Kommission gab 2012 erstmals ein Manifest zur Kreislaufwirtschaft heraus und setze 2018 einen einschlägigen Aktionsplan mit 54 Maßnahmen erfolgreich um. Der Plan sah ambitionierte Initiativen vor, darunter eine Richtlinie zur Verringerung der Auswirkungen bestimmter Kunststofferzeugnisse auf die Umwelt.

Der Übergang in eine Kreislaufwirtschaft erfordert jedoch nicht nur einen Rahmen von politischen Entscheidungsträgern. Der Erfolg hängt ebenso von der Unterstützung wichtiger Industriepartner ab: von Packmittelherstellern und flexiblen Verpackungskonvertern über Hersteller von Verpackungsanlagen und Markeninhaber bis hin zu Sortier- und Recyclingunternehmen.

Vereinbarkeit von Nachhaltigkeit und Effizienz

Syntegon entwickelt derzeit – gemeinsam mit einigen der 140 Industriepartner von Ceflex – eine Designrichtlinie für flexible Verpackungen. Sie ist Teil einer umfassenden Kreislaufwirtschaft-Roadmap für verschiedene Branchen.

„Mit der Richtlinie will Ceflex einen allgemein anerkannten Leitfaden für flexible Verpackungsmaterialien anbieten“, erklärt Klauser. „Wir wollen Ceflex dabei unterstützen, Anforderungen an Nachhaltigkeit und Effizienz in Einklang zu bringen, da sich nicht jedes nachhaltige Verpackungsmaterial auch einfach und effizient verarbeiten lässt.“

Je nach Material können Prozesse wie die Siegelung länger dauern, was sich auf die Leistung und die Gesamtanlageneffektivität (OEE) auswirkt. Syntegon unterstützt Ceflex hier mit seinem Fachwissen und berät zum Einsatz und der maschinellen Verarbeitbarkeit von Materialien. „Wir sehen zum Beispiel bei Monopolyolefinen und anderen Monomaterialien ein beachtliches Potenzial“, berichtet Klauser.

Gleichzeitig müssen laut dem Nachhaltigkeitsexperten Anbieter von Verpackungs- und Prozesstechnikanlagen ihre Technologien anpassen, um die Richtlinien leichter umsetzen zu können. Dazu zähle auch, „neue Materialien auf bestehenden Anlagen verarbeitbar zu machen und neue Maschinen sowie Technologien zu entwickeln, die für sämtliche Arten von Materialien heute und in Zukunft geeignet sind“, sagt Klauser.

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