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Mobile-Enterprise-Lösung „Wearables sind ein Zukunftsthema“

Nader Halmuschi, Managing Director Automation and Communication Systems beim Ex-Schutz-Spezialisten Bartec

Bild: Bartec
02.09.2016

Nader Halmuschi, Managing Director Automation and Communication Systems bei Bartec, erklärt, warum Unternehmen sich auch im ex-gefährdeten Bereich immer häufiger für die mobile Unterstützung ihrer Prozesse entscheiden und von welchen Vorteilen die Nutzer, insbesondere vor dem Hintergrund des vorherrschenden Kostendrucks, profitieren.

P&A:

Wo kommen mobile Services bei Anwendungen im Ex-Bereich zum Einsatz? Gibt es Ihrer Erfahrung nach bestimmte Branchen oder Firmenkulturen, die sich dafür besonders eignen?

Nader Halmuschi:

Mobile Anwendungen kommen in allen Branchen zum Einsatz, auch bei den als konservativer und vorsichtiger geltenden Industrien wie Öl und Gas oder Chemie. Wir sehen jedoch, dass die Akzeptanz sehr von der Altersstruktur der Mitarbeiter abhängt. Jedes Unternehmen hat seine demografische Zusammensetzung und seinen Grad an Skepsis gegenüber solchen Techniken. Je nach Unternehmen spielen unterschiedliche Abteilungen eine Rolle, wenn es um die Nutzung der mobilen Technik geht.

Was sehen Sie als besondere Hürden, wenn sich Unternehmen für eine Mobile-Enterprise-Lösung entscheiden?

Wir haben 2014 in den USA eine Untersuchung durchgeführt und herausgefunden, dass viele Unternehmen es als Schwierigkeit sehen, dass der Return on invest schwer zu kalkulieren ist – weil der Aufwand nicht von vorneherein klar ist und da auch aus anderen Gründen die Infrastruktur stetig mitwächst. Hinzu kommen organisatorische Herausforderungen. Anders als bei einem Handscanner, über den meist die Automatisierung entschieden hat, entscheidet bei einem komplexen Tablet-PC oder Smartphone die IT-Abteilung mit, da die IT-Sicherheit eine wesentliche Rolle in diesem Zusammenhang spielt und die neuen Technologien offene Systeme benötigen. . Wir hatten auch mal einen Fall, in dem wir eine Art Moderatorenrolle einnehmen mussten zwischen IT und Automatisierern.

Wie steht es um die Nachfrage nach mobilen Geräten? Sind die Unternehmen da bereits so stark dran interessiert, wie Sie sich als Anbieter das wünschen oder spielen da eher die langen Zyklen in unserer Industrie eine Rolle?

Kein Kunde stellt uns die Frage, ob man so etwas braucht, sondern eher, welches der Geräte benötigt wird und zum Einsatz kommt. Das gilt übrigens auch für bereits bestehende Anlagen. Eine weitere Tendenz, die sich abzeichnet ist, dass man HMI-Panels nicht mehr so oft in den Anlagen sieht, sondern dass auf eine zentrale Stelle zurückgegriffen wird – hierzu passen mobile Geräte natürlich ideal.

Wie sieht die Zukunft der mobilen Dienste in der Industrie aus? Wo stehen wir in fünf Jahren und was sind Themen, mit denen Sie sich beschäftigen?

Wearables, beispielsweise Datenbrillen, werden sicherlich ein Thema sein, aber meiner Auffassung nach nicht in der Form, wie wir derzeit zum Beispiel eine Google Glass erleben. Wir haben da einige Konzepte in Arbeit, die zusammen mit Großkunden entstanden sind, die sehr viel Wert auf funktionale Sicherheit legen. Es ist noch ein weiter Weg, bis eine Datenbrille so angenehm zu tragen ist, dass der Mitarbeiter sie bereitwillig nutzt und sich nicht von ihr abgelenkt fühlt. Den Output einer solchen Datenbrille haben wir übrigens heute schon mit einer Kombination aus dem Impact X auf dem Unterarm und dem Kamerasystem der Orbit X. So bewahren wir uns die Handfreiheit und sehen genau das, was wir brauchen. Weitere Themen, die für uns in Zukunft wichtig werden und die wir zusammen mit Partnern angehen, sind die stetige Verbesserung der Netzabdeckung sowie die Inhouse-Navigation, die in Zukunft immer genauer wird.

Welche Rolle spielt bei der Entscheidung für eine mobile Lösung das Betriebssystem? Sie bieten ja Lösungen für die Windows-Welt als auch unter Android.

Jedes Betriebssystem hat seine Daseinsberechtigung. So sehen das auch unsere Kunden. Da gibt es welche, die bevorzugt auf Windows setzen, weil das gut in ihre IT-Strategie passt und solche, die mit Android gute Erfahrungen gemacht haben. Für uns ist wichtig, dass die Hardware, die wir produzieren, eine möglichst große Spannweite an Interessen abdeckt.

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