Brennstofffrei Baustellen beheizen Mobile Luft-Luft-Wärmepumpe

Auf Knopfdruck zur Wunschtemperatur: Mithilfe einer Luft-Luft-Wärmepumpe herrschen auf Baustellen im Sommer wie auch im Winter immer angenehme Temperaturen.

Bild: Max Leier
20.04.2023

Heizstrahler und Klimaanlagen: Beides wird genutzt, um angenehme Temperaturen auf Baustellen zu erzeugen. Beides verbraucht aber auch viel Strom. Eine Alternative können kurzfristig vermietete Klimatisierungslösungen in Form von Wärmepumpen sein, die sich auch in entlegene Einsatzgebiete transportieren lassen.

Wenn Baustellen kurzfristig beheizt werden sollen, bleibt kaum Zeit, um fossile Brennstoffe wie Öl oder Gas zu beschaffen. Häufig muss stattdessen auf teure Heizstrahler zurückgegriffen werden, die schnell zu Stromfressern werden. Wird eine Kühlung benötigt, ist hingegen ein Klimatisierungsgerät mit wartungsintensivem Kaltwassersatz erforderlich.

Wer sich jedoch an die in Baden-Württemberg ansässige Firma Max Leier wendet, kann auf eine Alternative zurückgreifen: Der Vermieter von Lüftungs- und Klimatisierungsgeräten führt seit letztem Jahr fünf Exemplare der Kroll MWK speziell für Baugewerbe im Portfolio. Dabei handelt es sich um reversible Luft-Luft-Wärmepumpen, die auf Knopfdruck sowohl heizen als auch kühlen können. Die Geräte verzichten auf Widerstandsheizung und Kaltwassersatz, sodass der Betrieb keine übermäßigen Stromkosten oder zusätzlichen Personalaufwand verursacht.

Unter 10 °C im Winter, über 40 °C im Sommer

Die mobile Heiz-/Kühlkombination analysiert die angesaugte Luft und regelt das Raumklima automatisch auf die eingestellte Wunschtemperatur. Da sie in einem robusten Gehäuse verbaut ist, lässt sie sich einfach transportieren und auch in rauen Baustellenumgebungen einsetzen.

„Wenn die Außentemperaturen nachts unter 10 °C fallen, beginnen viele Bauherren zu heizen, da ein kaltes Klima oder sogar Frost viele Bau- und Ausbauarbeiten erschweren beziehungsweise unmöglich machen kann“, sagt Dr. Alexander Ramm, Geschäftsführer von Kroll Energy. „Ähnliches gilt für die Klimatisierung während der Sommermonate, wenn sich Hallen und nicht isolierte Bauwerke tagsüber auf 40 °C oder mehr aufheizen.“

Für diese Situationen stehen üblicherweise unterschiedliche Geräte zur Verfügung. Die Auswahl reicht von Öl- und Gasheizgeräten über Elektroheizungen und Heizstrahler bis hin zu Lüftern, Gebläsen und speziellen Klimatisierungsgeräten. Sie alle bringen jedoch Aufwand mit sich, sei es durch die Beschaffung und das Nachfüllen fossiler Energieträger, die Wartung der Kaltwassersätze oder die hohen Betriebskosten, mit denen die meisten rein elektrischen Geräte zu Buche schlagen.

Mit Plug & Play zur Wunschtemperatur

Die Wärmepumpe von Kroll kommt ohne fossile Brennstoffe beziehungsweise Kaltwassersatz und Widerstandsheizung aus. „Die Kroll MWK haben wir vor einiger Zeit auf der Bauma in München entdeckt“, berichtet Michael Leier, Geschäftsführer bei Max Leier. „Das Funktionsprinzip ist wie geschaffen für die flexible Vermietung im Baugewerbe und in dieser Form konkurrenzlos.“

Sobald die Anlage vor Ort an eine Stromversorgung angeschlossen und mit zwei bis zu 8 m langen Luftschläuchen ausgestattet wurde, muss nur noch die Wunschtemperatur eingestellt werden – denn die Besonderheit der Luft-Luft-Wärmepumpe liegt in ihrem Vier-Wege-Ventil, das die Fließrichtung des Kältemittels regelt. Über integrierte Sensoren misst die Software die Ist-Temperatur, steuert den Kältemittelkreislauf entsprechend und schaltet automatisch zwischen Heiz- und Kühlfunktion um.

Eine Pumpe für 4.000 m2

Mit einer Warmluftleistung von 48 kW und einer Kaltluftleistung von 40 kW heizt beziehungsweise kühlt die Pumpe bei -10 °C Außentemperatur ähnlich effektiv wie bei 40 °C. Abhängig von der Differenz zwischen Außen- und Soll-Temperatur sowie dem Isolierungsgrad der Räumlichkeiten soll sich eine Gesamtfläche von bis zu 4.000 m2 mit einer einzigen Anlage klimatisieren lassen.

„Unser Ziel bei der Entwicklung war es, höchstmögliche Effizienzwerte zu erreichen, ohne auf eine energieintensive Widerstandsheizung angewiesen zu sein“, erklärt Ramm. „Vor diesem Hintergrund stellte die thermodynamische und strömungstechnische Auslegung des Kältemittelkreislaufs die größte Herausforderung für uns dar.“

Da Krolls MWK auf fossile Brennstoffe und einen Kaltwassersatz verzichtet, ist sie wartungsarm und muss im laufenden Betrieb nicht überwacht werden. Durch die integrierte Sensorik entfällt zudem ein regelmäßiges Nachjustieren der Heiz- beziehungsweise Kühlleistung. Mit Außenmaßen von 2,4 m x 1,2 m x 2,2 m und einem Gewicht von rund 950 kg lässt sich die Heiz-/Kühlkombination unkompliziert transportieren.

Kurz- und langfristig einsetzbar

Max Leier führt seit 2022 fünf Modelle der Kroll MWK im Mietportfolio, die regelmäßig auf Baustellen im süddeutschen Raum eingesetzt werden. „Unsere Kunden sind durchweg zufrieden mit der Anlage, da sie sich um nichts kümmern müssen“, sagt Leier. Aufgrund der unkomplizierten Nutzung via Plug & Play eignet sich die Heiz-/Kühlkombination einerseits zur kurzfristigen Vermietung, wegen ihrer geringen Betriebskosten aber auch für Projekte von mehreren Monaten.

Jede Anlage ist mit einem WLAN- und SIM-Karten-Router ausgestattet. Dieser ermöglicht eine flexible Anpassung der Wunschtemperatur in einem Umkreis von einigen Metern, indem per Smartphone auf die Kroll-Webanwendung zugegriffen wird. Ebenso können die Geräte und Daten mittels SIM-Karte aus der Ferne eingestellt und überwacht werden; eine aufwendige Einarbeitung in die Steuerung ist nicht notwendig.

„Vergangenen Winter rief ein Kunde einmal freitagmittags an und wollte seine Halle heizen“, erinnert sich Leier. „So kurzfristig konnte allerdings kein Heizöl beschafft werden, also haben wir spontan die Kroll MWK angeliefert und eingesteckt – das war schlichtweg die einfachste und praktischste Lösung für alle Seiten.“

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  • „Das Funktionsprinzip der Kroll MWK ist wie geschaffen für die flexible Vermietung im Baugewerbe und in dieser Form konkurrenzlos“, sagt Max-Leier-Geschäftsführer Michael Leier.

    „Das Funktionsprinzip der Kroll MWK ist wie geschaffen für die flexible Vermietung im Baugewerbe und in dieser Form konkurrenzlos“, sagt Max-Leier-Geschäftsführer Michael Leier.

    Bild: Max Leier

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