Lebensmittelherstellung: Vom Rohstofflager bis zur Verpackung Mithilfe neuer Betriebsdatenerfassung zur automatisierten Produktion

Der deutsche Nudelhersteller ist mittlerweile mit seiner großen Produktpalette international bekannt.

Bild: Bernbacher
12.10.2021

Der Mittelstand stellt sich neu auf: Weg von individuellen Altsystemen und Insellösungen hin zu einer vernetzten Produktion im Sinne der Industrie 4.0. Geregelte Prozesse sorgen für Transparenz und erlauben eine Optimierung der Abläufe. Ein Nudelhersteller aus München hat eine große IT-Umstellung geschultert.

Der Familienbetrieb Bernbacher wurde bereits 1898 mit der Bäckerei von Josef Bernbacher im Herzen Münchens gegründet. Der Ein-Mann-Betrieb hat sich zu einem heute international agierenden Unternehmen mit circa 120 Mitarbeitenden entwickelt. Bernbacher vereint Tradition mit Neuem und verarbeitet in seinen Produkten ausschließlich Rohstoffe aus Bayern. Heute produziert und vertreibt der familiengeführte Nudelhersteller Josef Bernbacher & Sohn mit Sitz in Hohenbrunn Nudeln, Pasta- und Pesto-Saucen sowie Fertiggerichte.

Bernbacher hat geplant eine neue Lösung zur Zeitwirtschaft, Zutrittskontrolle sowie Betriebsdatenerfassung zu implementieren. Das Ziel war, einen Schritt in Richtung Industrie 4.0 zu gehen und ein geregeltes Kontroll- und Prozesssystem in der Produktion zu etablieren.

Neue Softwarelösung

Als Erfassungslösungen waren bereits Terminals des Anbieters PCS im Einsatz, der das Unternehmen auf die Software von GFOS aufmerksam machte. GFOS ist Experte für Softwarelösungen in den Bereichen Workforce Management, Security sowie Manufacturing Execution Systems (MES) und liefert weltweit mehr als 1.800 Kunden die Grundlage zur Digitalisierung ihrer Prozesse.

Bernbacher verfügte zu diesem Zeitpunkt über eine Zeiterfassungslösung, die abgelöst werden sollte. Allerdings gab es keinen Leitstand beziehungsweise keine Zutrittskontrolllösung, die am neuen Standort Voraussetzung werden sollte. Auch eine Betriebsdatenerfassung sollte eingeführt werden.

Der Nudelhersteller entschied sich für die drei Tools von GFOS: „Überzeugen konnte uns die Präsentation von Zeiterfassungs- und Materialdatenerfassungssystem sowie die Kompetenz der GFOS Kundenberater“, sagt Erwin Strittmatter, IT-Leiter bei Bernbacher. Implementiert wurden das Zeiterfassungstool gfos.Workforce, die Besucherverwaltung- und Zutrittskontroll-Software gfos.Security sowie das Betriebsdatenerfassungs-Tool gfos.MES.

Go-Live bereits nach wenigen Monaten

Nach etwa zweimonatiger Planung wurde die Software am neuen Standort von Bernbacher mit einem Testlauf eingeführt. Die Implementierung verlief - abgesehen von üblichen, kleineren Problemen - störungsfrei. Wenige Monate später wurde sie abgenommen und der Go-Live abgeschlossen. „Das führte von Anfang an zu einer hohen Akzeptanz der Mitarbeitenden, die bis heute sehr positiv ist“, sagt Strittmatter.

Bei Bernbacher wird in der Verwaltung sowohl in Voll- als auch in Teilzeit gearbeitet. Produktion und Packerei arbeiten in einem Drei-Schicht-Modell und in den betriebsinternen Werkstätten sind die Arbeitszeiten versetzt, um einen größeren Zeitraum am Tag abdecken zu können.

In der Logistik gibt es Tagschichten. gfos.Workforce übergibt die jeweiligen Daten der Zeiterfassung zu SFN-Zuschlägen (Sonntags-, Feiertags- oder Nachtarbeit) nun automatisch an das Lohnabrechnungssystem Datev. Als Partner von PCS, dem Anbieter von Erfassungslösungen, ließ sich das System von GFOS leicht an die bereits genutzten Terminals anbinden.

Anbindung unterschiedlicher Systeme

Bei der Betriebsdatenerfassung waren vor allem die automatische Zuteilung von Fertigungsaufträgen sowie die Anbindung unterschiedlicher Schnittstellen und Systeme von zentraler Bedeutung für Bernbacher. Unter anderem sollte das Rohstofflager beziehungsweise die Rohstoffsteuerung, die Halbfertigwaren-Silos, die LKW-Waage und die Palettieranlage angebunden werden.

Mit gfos.MES werden nun Kontrollen auf vorhandene Fertigungs- sowie Beschaffungsaufträge, Zuordnungen von Halbfertigwaren zu Verpackungsartikeln, Chargenverfolgungen und Schnittstellenanbindungen unterstützt. „Damit können die Abläufe und die Transparenz in der Fertigung optimiert werden,“ erklärt Strittmatter.

Die Chargenverfolgung erlaubt eine nahtlose Rückverfolgbarkeit und gewährleistet die Qualität, da transparent wird, wann welche Waren in den Packauftrag einlaufen. „Zudem wird der Prozessablauf noch durch eine gelungene grafische Darstellung unterstützt, sodass alles noch übersichtlicher und einfacher abzulesen ist“, sagt Strittmatter weiter.

Auch die LKW-Waage ist angebunden: Die Laster werden sowohl vor als auch nach dem Entladen gewogen, die gewonnenen Daten per Schnittstelle automatisch an das ERP-System Comarch gemeldet. Durch die ebenfalls vernetzte Silosteuerung laufen die Produktionsaufträge automatisch in die Fertigung.

Bernbacher nutzt die GFOS-Software damit als Produktionsleitstand. Der Produktionsauftrag wird in gfos.MES gestartet und es wird festgelegt, an welchem Rohstoffsilo er sich bedienen soll. Packaufträge bedienen sich entsprechend automatisch an den Halbfertigwarensilos. Zudem werden fertige Packaufträge an das Hochregallager gemeldet, sodass Informationen über künftige Bestände bereits vor Eintreffen der Ware vorliegen. „Das ist wichtig für den reibungslosen Ablauf in der Produktion,“ erklärt Strittmatter.

Fazit

Bernbacher hatte mit der Einführung von gleich drei Tools ein umfangreiches Projekt angestoßen. Durch gfos.MES kann Bernbacher nun einen kontrollierten Ablauf im Produktionsprozess erzielen. Die detaillierte Chargenverfolgung vom Wareneingang bis zu den Kunden wurde möglich und auch die Erwartungen der IT an die Schnittstellenanbindungen erfüllt. Auch mit dem Zeiterfassungstool gfos.Workforce und der Besucherverwaltungs- und Zutrittskontroll-Software gfos.Security ist Bernbacher zufrieden.

Bildergalerie

  • Durch die Implementierung der GFOS-Softwarelösungen könnten Prozesse in Zukunft noch automatisierter ablaufen und eine noch schnellere Produktion gewährleistet werden.

    Durch die Implementierung der GFOS-Softwarelösungen könnten Prozesse in Zukunft noch automatisierter ablaufen und eine noch schnellere Produktion gewährleistet werden.

    Bild: Bernbacher

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