Verbindungstechnik für die Filteranlage Mikroplastik adé!

WAGO GmbH & Co. KG

Sauberes Trinkwasser ist keine Selbstverständlichkeit.

Bild: iStock, Kseniia Zatevakhina
21.04.2020

Ohne Wasser kein Leben. Die Herausforderung dabei: Wie kann die optimale Reinigung von Wasser heutzutage gewährleistet werden? Und wie lässt sich Mikroplastik effizient aus unserem Wasser filtern? Zwei Unternehmen haben hierfür eine innovative Filteranlage entwickelt.

Mikroplastik ist in aller Munde. Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik gelangen alljährlich 330.000 t Mikroplastik in die Umwelt. Laut dem Umweltbundesamt werden Plastikstücke, die kleiner als 5 mm sind, als Mikroplastik bezeichnet.

Erstmalig konnten Forscher aus Österreich Mikroplastik auch im menschlichen Organismus nachweisen. Dennoch wird sauberes Trinkwasser vielerorts immer noch als selbstverständlich angesehen. Dabei haben viele Menschen in Ländern wie Malaysia oder Indonesien nach wie vor keinen Zugang zu qualitativ hochwertigem Trinkwasser.

Zwei, die sich mit dem Thema intensiv auseinandergesetzt haben, sind Christian Müller, Firmeninhaber und Gründer von Wago Solution-Provider Ideas, und Günter Mösslein, vertretungsberechtigter Geschäftsführer von Mösslein Wassertechnik mit Sitz in Lohr am Main, Bayern. Bereits seit 1990 bietet Mösslein Wassertechnik bundesweit Serviceleistungen und Unterstützung für das wichtigste Lebensmittel: Trinkwasser.

Auf Grundlage ihrer annähernd 30-jährigen Erfahrung hat das Unternehmen eine innovative Filteranlage GTS (Grand Turbo Sieb Filtration) für die optimale Filtration entwickelt. Sie ermöglicht eine effiziente und permanente Reinigung von Wässern aller Art – und das ohne hohen Einsatz von Energie und Ressourcen. In Kooperation mit Christian Müller wurde die Filteranlage mit einer vollautomatischen Steuerungslösung von Wago ausgestattet.

Ressourcenschonende Arbeitsweise

„Unser Ziel war die Entwicklung einer Maschine, die kompakt und umweltverträglich ist sowie möglichst wenig Energie braucht“, sagt Bernhard Kreser von der Firma Mösslein. In Zusammenarbeit mit Mösslein konnte diese Lösung auf den Markt gebracht werden: Die GTS (Grand Turbo Sieb) ist eine selbstreinigende Filteranlage mit einer optimierten Filtrationsoberfläche, die suspendierte Stoffe bis zu einer Feinheit von 10 μm aus dem Wasser entfernen kann. Durch den modularen Aufbau der Filtereinheit lässt sich die GTS sehr einfach an die kundenspezifischen Anforderungen anpassen.

Die kompakte Bauart der GTS gehört neben den niedrigen Energiekosten und der ressourcenschonenden Arbeitsweise zu den wichtigen Merkmalen der patentierten Innovation. Der gewählte Standard gemäß Industrie 4.0 setzt damit die Basis für den weltweiten Einsatz der Filteranlage, welche durch die Fernwirkanbindung jederzeit und an jedem Ort erreichbar ist.

Der weltweite Einsatz bringt neben den Herausforderungen des Transports, wie starken Schlägen und Vibrationen, auch die Anforderungen an die individuellen klimatischen Bedingungen mit sich. Zu beobachten ist das auch in Malaysia, wo der erste Prototyp der GTS-Anlage in Betrieb genommen wurde.

Werkzeuglos und einfache Handhabung

„Eine zuverlässige Verbindungstechnik ist gerade in Ländern wie Malaysia besonders wichtig“, betont Florian Herbert, Leiter der Elektrotechnikabteilung bei Mösslein, und ergänzt: „Die Verbindungstechnik muss einfach sitzen. Der Spielraum ist nicht so groß wie in Deutschland, wo wir Ersatzteile schnell und unkompliziert besorgen können.“ Erste erfolgreiche Einsatzgebiete der GTS-Anlage zur Aufbereitung von Prozesswasser gibt es schon heute: national zum Beispiel ein Glasflaschenhersteller in Lohr und international eine der größten Handschuhfabriken der Welt in Malaysia.

Seit Kurzem wird bei der Anlage die Reihenklemme Topjob S mit Hebel eingesetzt: „Mit den neuen Reihenklemmen von Wago ersparen wir uns 40 Prozent der Arbeitszeit“, sagt Herbert. „Die Hauptvorteile für unsere Monteure sind für mich die einfache Handhabung, verkürzte Montagezeiten und für Fremdmonteure keine Verwechslungsgefahr beim Anschluss mehr“, ergänzt Müller von Ideas.

Ausfallzeiten ganz ohne Zeitverlust

Einfach und schnell soll es auch bei der Verkabelung für den Endanwender gehen. An der Reihenklemme Tobjob S mit orangefarbenem Hebel kann der Kunde bei der GTS direkt erkennen, „wo er ran darf und wo nicht“, weiß Müller. Die für den Kunden nicht relevanten Anschlüsse sind mit der Reihenklemme ohne Hebel verbaut. Auch im Wartungsmodus können so Ausfallzeiten ohne Zeitverlust gemeistert werden. „Das ist der perfekte Brückenschlag zwischen Federzugtechnik und einfacher Handhabung, denn in vielen Ländern wird immer noch geschraubt“, sagt Müller.

Zukünftige Einsatzmöglichkeiten der GTS-Anlage sind vielfältig: Die raumoptimierte Bauform der GTS ermöglicht den Einsatz auch unter beengten Bedingungen. So ist sie bei der platzsparenden Modernisierung in der Prozesswasservorreinigung, wie in der Glasindustrie, dem Schwimmbadbetrieb und der Trinkwasseraufbereitung, die erste Wahl. Auch im Bereich der Grauwasserreinigung, zum Beispiel im Tourismussektor und in Hotelanlagen sowie dem mobilen Einsatz in Katastrophenfällen, liegen die Vorteile auf der Hand.

Mit der Anlage gehen die Firma Mösslein und Ideas einen entscheidenden Schritt in Richtung Zukunft: sauberes Trinkwasser durch einfache und effiziente Reinigung. „Wasser ist das Thema der Zukunft und wird in den nächsten Jahrzehnten noch weiter in den Vordergrund rücken“, sagt Müller abschließend. „Wir sind stolz darauf, dazu beitragen zu können, Wasser noch ein Stück sauberer zu bekommen.“

Bildergalerie

  • Der Anwender kann an der Reihenklemme direkt erkennen, welche Anschlüsse für ihn relevant sind.

    Der Anwender kann an der Reihenklemme direkt erkennen, welche Anschlüsse für ihn relevant sind.

    Bild: Wago

  • Arbeiten erfolgreich zusammen: Florian Herbert von Mösslein (links) und Christian Müller von Ideas.

    Arbeiten erfolgreich zusammen: Florian Herbert von Mösslein (links) und Christian Müller von Ideas.

    Bild: Wago

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