Antriebsproduktion Lackieranlage mit Überholspur

Lackieraufträge können jetzt rationeller abgearbeitet werden – somit kommen die Antriebe schneller zum Kunden.

Bild: Rolf Stünitz für Nord Drivesystems
13.01.2015

Die neue Oberflächenbeschichtungsanlage des Antriebsherstellers Nord in Bargteheide erhöht Kapazitäten und verkürzt die Durchlaufzeiten. Jeder Antrieb kann nun direkt nach der Montage lackiert und im Expresstempo zum Verpacken und Versand bereitgestellt werden. Außerdem ist mit der Anlage eine verbesserte Disposition der Lackieraufträge möglich, um rationeller vor­zugehen und die Umweltbelastungen zu verringern.

Auf einer Fläche von rund 1400 m2 errichtete Nord Drive­systems in Bargteheide im vergangenen Jahr einen Gebäudekomplex zum Lackieren und Verpacken von Antrieben. Seit wenigen Wochen ist die Anlage im Regelbetrieb. Sie besteht aus einem automatisierten Hochregallager, einem umfangreichen Fördersystem, Lackierkabinen und Verpackungsstationen für den Versand. Natürlich stammt die Antriebstechnik – von der Förder- und Hebetechnik bis zur Belüftung und Absaugung – komplett aus eigener Herstellung. Die früher bestehenden Lackiereinrichtungen mussten ersetzt werden, weil sie an ihre Kapazitätsgrenzen stießen. Für einen Großteil aller vom Unternehmen realisierten Beschichtungssysteme gelten inzwischen hohe Ansprüche, beispielsweise an optimale Reinigungseigenschaften, chemische Beständigkeit und Korrosionsschutz, mit entsprechend aufwendigen Mehrfachlackierungen. Die neue Lackieranlage schafft dies in der Hälfte der Zeit.

Schneller zum Lack

Statt wie bisher zwei bietet die neue Anlage vier Lackierkabinen. Zusätzlich zu einer nominellen Erhöhung der Anlagenleistung wurde die Zuführung der Getriebe und Motoren besser geregelt und dadurch die Durchlaufzeit weiter verkürzt. Vor allem beim Aufbringen mehrerer Lackschichten war es zuvor gängige Praxis, dass sich Getriebemotoren nach dem ersten Durchlauf erneut hinten in der Auftragsschlange einreihen mussten. Bis zur Weiterbehandlung verstrich geraume Zeit, teils sogar ein ganzer Tag. Die flexible Förderanlage macht es möglich, solche Einheiten bei Bedarf ohne Verzögerung gleich nach dem Trocknen mit der nächsten Lackschicht zu versehen. Ein integriertes Hochregallager dient der Zwischenlagerung und ermöglicht den Zugriff auf alle Antriebskomponenten über ein automatisches Bediengerät. Jede Antriebseinheit kann direkt über die Stückbezeichnung angefordert werden. Über die Fördertechnik ist nicht nur der Weitertransport zu einer Verpackungsstation möglich, sondern auch jede andere innerbetriebliche Übergabe, zum Beispiel um die Antriebslösung durch Bestückung mit einem Frequenzumrichter zu komplettieren.

Sortiert und spezialisiert

Sollen nicht einzelne Einheiten gezielt für die beschleunigte Auslieferung priorisiert behandelt werden, gruppiert die intelligente Anlage Lackieraufträge vollautomatisch so, dass erheblich seltener umgerüstet werden muss. Neben einer Zeit- und Kostenersparnis hat dies auch ökologische Vorteile, denn es fallen weniger Abfälle an. Zusätzlich sorgen in den Lackierkabinen moderne Filtersysteme dafür, Umweltbelastungen so weit wie möglich zu begrenzen. Lackierte Antriebe können im Anschluss an die Trocknungszeit, die bei Standardlackierung neunzig Minuten beträgt, umgehend verpackt werden. Jeder Verpackungsplatz kann auf eine Versandart spezialisiert werden. Für alle Antriebe sind Lackierung und Auslieferung binnen zwei Stunden nach Abschluss der Montage möglich.

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  • Bei der Antriebstechnik setzt Nord Drivesystems vollständig auf eigene Entwicklungen.

    Bei der Antriebstechnik setzt Nord Drivesystems vollständig auf eigene Entwicklungen.

    Bild: Rolf Stünitz für Nord Drivesystems

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