Automatisiert Logistikprozesse KI-Bots sorgen für reibungslose internationale Versandabläufe

Die Gründer und Geschäftsführer Romain Fayolle und Navneet Lekshminarayanan werden bei ihrem Vorhaben von Beumer unterstützt.

Bild: Beumer
30.10.2023

Transparenz und Rückverfolgbarkeit in der Lieferkette ist für alle Branchen ein immer wichtigeres Thema, denn die Anforderungen, etwa an Qualität, Compliance und Nachhaltigkeit, nehmen stetig zu. Mithilfe einer Cloud-basierten und KI-unterstützten Software können Anwender grenzüberschreitende Lieferkettenprozesse verbessern. Das macht die Prozesse sichtbar, rückverfolgbar und baut Vertrauen zwischen allen Handelsbeteiligten auf.

Wie lassen sich grenzüberschreitende Lieferketten effizient, stabil, transparent und vorhersehbar gestalten? Mit dieser Frage beschäftigt sich das in Berlin ansässige Unternehmen Holocene. Denn einzuhalten sind verschiedene Handelsabkommen und -bestimmungen sowie zollrechtliche Einstufungen – die sich jedoch ständig verändern. Um auf dem aktuellen Stand zu sein, nutzen Unternehmen viele unterschiedliche Quellen oder beauftragen häufig Experten. Und nicht selten bereiten Exportabteilungen von Unternehmen und Spediteure die Dokumente manuell vor, basierend auf veralteten Bestimmungen und aus möglicherweise hektisch zusammengestellten Informationen aus verschiedenen Abteilungen. Im schlimmsten Fall können wichtige Versanddokumente sogar unvollständig oder falsch ausgefüllt sein.

„Unsere Software 'Holocene' basiert auf modernsten RPAI-Technologien (Robotic Process Automation inklusive künstlicher Intelligenz)“, beschreibt Romain Fayolle. „Damit können wir unseren Kunden helfen, die Handelsbestimmungen sicher einzuhalten und ihre Prozesse zur Dokumentenerstellung zu optimieren, dank Bots, die von künstlicher Intelligenz gesteuert werden.“ Sein Team besteht aus Supply-Chain-, Logistik- und Tech-Ingenieuren sowie Trade-Compliance-Experten. Unterstützung erhalten die Gründer von Beam – dem ebenfalls in Berlin sitzenden, autark aufgestellten Company Builder von Beumer.

Gemeinsam mit den Gründerteams will der Systemanbieter einzigartige Probleme in der Logistik lösen. Holocene ist das siebte Unternehmen, das unter dem Dach der Beam in eine eigene Gesellschaft überführt wird. Von der Idee bis zur Gründung der Gesellschaft dauerte es sieben Monate.

„Holocene“ ist eine RPAI Software, die Kunden Zugang zu mehr als 50 spezialisierten Bots (RPA) basierend auf künstlicher Intelligenz, Machine Learning und OCR-Technologien, die auf Trade Compliance, Beschaffung, Logistik und Lieferkette angewendet werden. Als Plug-and-Play-Lösung kann der Kunde diese ohne großen IT-Aufwand mit seinem ERP-System verbinden. Damit spart er Kosten, ist flexibel und profitiert von einer einfachen Handhabung.

Manuelle Handelskonformität wird zur automatisierten Präzision

Der Kunde kann sämtliche verstreuten, manuell erstellten Handels- und Zollanweisungen für die grenzüberschreitende Logistik in Holocene hochladen. Die Software konvertiert diese in digitalisierte, standardisierte und umsetzbare Geschäftsregeln, die in einer gesicherten Datenbank gespeichert werden. Darauf kann nur das dafür zuständige Versandteam des Kunden zugreifen. Die Software Holocene erstellt und prüft die Versanddokumente automatisch auf die Einhaltung von Handelsbestimmungen wie Einfuhrzölle, Einfuhrlizenz- oder Ausfuhrgenehmigungspflichten, auf interne Besteuerungen oder auf technische Konformitätserklärungen in 191 Ländern. Automatisch identifiziert sie die Richtlinienänderungen und benachrichtigt die zuständigen Mitarbeitenden im Falle von Änderungen.

Zudem warnt die Software, wenn Fehler die Versanddokumente betreffen, um sie zu korrigieren. Das schließt Probleme bei der Zollabfertigung am Zielort aus. Fayolle erläutert, „Mit unserer Lösung unterstützen wir alle, die physische Güter von einem Land in ein anderes versenden, und ermöglichen ihnen einen fehlerfreien Versand. Unsere Kunden können so die Zeit für die Auftragsbearbeitung und Logistikkosten reduzieren.“

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