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Pumpentechnik Immer exakt dosieren

Magnet-Membrandosierpumpe Gamma/X zum Dosieren von 2,3 ml bis 45 l/h bei einem Gegendruck von 25 bis 2 bar.

Bild: Prominent
01.09.2016

Dosierpumpen sorgen dafür, dass besonders toxische und aggressive Chemikalien exakt einer Anwendung zugegeben werden. Die hydraulischen Prozesse werden von störanfälligen Komponenten überwacht. Eine neue Pumpe kommt hingegen ohne Sensoren aus.

In unterschiedlichen Bereichen gilt es Prozess- und Brauchwasser, Trink- und Abwasser oder Kühlwasser aufzubereiten. Mit Säuren oder Laugen werden die Wässer neutralisiert oder beispielsweise mit Natriumhypochlorit desinfiziert. In allen Fällen ist die genaue Zugabe der Chemikalien wesentlicher Bestandteil, um die gewünschte Wirkung zu erhalten. Es kommt darauf an, dass nur die Menge der Chemikalie zugegeben wird, die dafür sorgt, dass ein neutraler pH-Wert oder eine Abtötung mikrobakterieller Verunreinigungen erzielt wird.

Dosierpumpen sollen eine genaue Dosierung der notwendigen toxischen, teilweise aggressiven Chemikalien, Additive oder Desinfektionsmittel gewährleisten. Und das auch bei Bedingungen, die sich im Laufe der Prozesse ändern. Die geforderte Dosiergenauigkeit kann in den meisten Fällen jedoch nur mit aufwendigen Regelkreisen realisiert werden. Mit zusätzlichen Komponenten werden die hydraulischen Prozesse überwacht. Das Resultat: Ein erhöhter Aufwand und Kosten bei der Installation durch den notwendigen Einsatz von hydraulischem Zubehör und Sensoren zur hydraulischen Prozessüberwachung. Zum Erfassen unterschiedlicher Drücke sind herkömmliche Dosierpumpen im niedrigen Leistungsbereich beispielsweise mit Drucksensoren ausgestattet. Die zusätzlichen elektrischen Bauteile erhöhen jedoch die Störanfälligkeit dieser Dosierpumpen.

Sensorlose Druckmessung

Ausgasende Medien, zu denen die meisten Desinfektionsmittel wie auch Natriumhypochlorid gehören, können die Dosierleistung der Pumpen durch Gasblasen beeinträchtigen. Sie liefern nicht mehr die notwendige Menge an Desinfektions- oder Bleichmittel. Oder fallen im schlimmsten Fall aus. Moderne Dosierpumpen verfügen daher über eine Entlüftungsautomatik, die das Gas ausleitet. In der Regel erfolgt das über ein Magnetventil, das periodisch über einen Timer oder durch Sensoren angesteuert wird. Dass die Dosierleistung, vollkommen ohne Sensoren oder zusätzliche Komponenten gewährleistet werden kann, beweist eine neue Magnetpumpe: die Gamma/X.

Prominent entwickelte eine neue Magnetdosierpumpe mit geregeltem Magnetantrieb und integrierter sensorloser Druckmessung. Der Spezialist für Dosiertechnik und Wasseraufbereitung fand eine Lösung, um über den momentanen Energiebedarf der Pumpe Rückschlüsse auf den in der Leitung herrschenden Gegendruck zu ziehen. Die Gamma/X erfasst, wie viel Kraft sie für den Vorhub benötigt, ermittelt daraus resultierend den Druck in der Leitung – der auch im Display angezeigt wird – und passt ihre Leistung ohne Verzögerung den Druckverhältnissen an. Ebenso ist die Pumpe in der Lage automatisch zu erkennen, ob die Dosiermenge vom Sollwert abweicht. Selbst minimale Abweichungen hydraulischer Fehlzustände werden erfasst und die Leistung sofort an die bestehenden Druckverhältnisse und Eigenschaften des Mediums angepasst.

Die ausgefeilte Elektronik sorgt selbsttätig für eine exakte Regelung und korrigiert bei Gaseinschlüssen, Über- oder Unterdruck automatisch die erforderliche Dosierung. Im Vergleich zu anderen Dosierpumpen werden, ohne den Einsatz von zusätzlichen Sensoren, vorausschauend unnötige Fehlerquellen ausgeschlossen. Mit dem Dosiermedium kommen keine zusätzlichen Teile in Berührung, es gibt keine zusätzlichen Dichtflächen und es befinden sich keine elektronischen Bauteile in der Nähe von Chemikalien.

Automatisch entlüften

Ein Großteil bewährter Pumpen, wie auch das Vorgängermodell Gamma/L, arbeiten mit einer permanenten Entlüftung. Die kontinuierliche Entlüftung führt zu einem erhöhten Verbrauch an Desinfektionsmittel, da das Medium, unabhängig vom Vorhandensein einer Gasblase, über das Entlüftungsventil abgeführt wird. Vor allem beim Verwenden von Wasserstoffperoxid, einem relativ teuren Desinfektionsmittel, fallen unnötig hohe Verbrauchskosten an, da es aus Sicherheitsgründen nicht wiederverwendet werden darf. Die Gamma/X entlüftet automatisch, sehr schnell und im Gegensatz zu anderen Verfahren nur dann, wenn es wirklich notwendig ist. Dadurch kann der Verbrauch an Desinfektionsmitteln gesenkt werden.

Erkennt die Pumpe eine Gasblase, so gibt sie per Störmelde-Relais ohne Verzögerung ein Signal an die übergeordnete Steuerung weiter. Die Steuerung schaltet die Pumpe dann über den Auxiliareingang kurzfristig auf maximale Leistung und öffnet ein Bypass-Ventil, sodass das überschüssige Gas in Sekundenbruchteilen hinausgepumpt wird. Ist der Dosierkopf komplett entlüftet, so schließt sich das Ventil wieder und die Pumpe läuft im Normalbetrieb weiter. Damit verkürzt sich der gesamte Entlüftungsvorgang.

Ein weiterer Vorteil ist, dass mit der neuen Pumpe auch die Qualität der Desinfektion verbessert wird. Die Gamma/X kann den Druckhub mit variabler Geschwindigkeit ausführen. Erfolgt dieser in einer langsamen und gleichmäßigen Bewegung, so wird das Medium gleichmäßig in das Wasser gedrückt und ebenso gleichmäßig verteilt.

Weitere Kriterien, die im Pflichtenheft der Entwicklung der neuen Pumpe an oberster Stelle standen, waren eine leichte Bedienbarkeit und einfache Zustandsprüfung. Im Vergleich zu herkömmlichen Pumpen wurden die Status-LEDs frontseitig an der obersten Stelle positioniert. Das Resultat: eine einfache und schnelle Betriebsüberwachung, da die LEDs nicht nur von vorne, sondern auch von der Seite, von hinten und von oben, gut zu erkennen sind.

Noch mehr Bedienkomfort verspricht ein Feature, das ebenfalls in der Pumpe integriert ist: Die drahtlose Steuerung der Pumpe per App vom Smartphone oder Tablet-PC aus. Gerade wenn Pumpen an schwer zugänglichen Stellen montiert sind, erleichtert diese Möglichkeit dem Betreiber die Bedienung. Vorteile hat dies jedoch auch im Fall eines Pumpenwechsels. Vor Austausch einer Pumpe werden deren aktuellen Einstellungen ausgelesen und nach Einbau an die neue Pumpe übertragen. Dies beschleunigt nicht nur die Inbetriebnahme einer neuen Pumpe, sondern bietet auch eine höhere Prozesssicherheit, da sämtliche Parameter korrekt übernommen werden.

Vielseitig einsetzbar

Die intelligente, universelle Dosierpumpe ist für die unterschiedlichsten Anwendungen geeignet, in denen flüssige Medien im Leistungsbereich von 2,3 ml bis 45 l pro Stunde und Gegendrücken von 25 bis 2 bar exakt und zuverlässig dosiert werden müssen. Sie kann in automatisierte Prozessen integriert werden und lässt sich in allen Bereichen einsetzen, in denen es auf einen absolut störungsfreien Prozessablauf ankommt: chemische Industrie, Prozessindustrie, Wasser- und Abwasseraufbereitung und Prozesse mit hydraulischen Schwankungen. Mit dem Prozess-Timer kann die Pumpe auch als Steuereinheit arbeiten. Beispielsweise in der Kühlwasseraufbereitung. Die intelligente Regeltechnologie sorgt vollkommen selbständig für einen störungsfreien Dosierprozess. Dies ermöglicht die Steigerung der Produktivität und Produktqualität.

Bildergalerie

  • Magnet-Membrandosierpumpe gGamma/X mit drahtloser Steuerung per App vom Smartphone oder Tablet-PC aus.

    Magnet-Membrandosierpumpe gGamma/X mit drahtloser Steuerung per App vom Smartphone oder Tablet-PC aus.

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