Prozessautomation & Messtechnik Digital im Baukastensystem

Bürkert Fluid Control Systems

Bild: Bürkert
07.09.2015

Eine neue Geräteplattform eröffnet Feldgeräten die Möglichkeit zur intelligenten Vernetzung, beispielsweise im Schaltschrank. Ihre Fähigkeiten beweist die Plattform unter anderem in Massendurchflussreglern und -messern. Diese bieten eine intelligente Möglichkeit, mehrere Mass Flow Controller über eine einzige Systemsteuereinheit an das Industrial Ethernet anzubinden.

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Mit der Einführung der Geräteplattform EDIP bedient Bürkert den steigenden Marktbedarf nach elektrischen Inte­grationslösungen. Sie wird zukünftig Bedienung, Kommunikation und Schnittstellen vieler Prozessgeräte vereinheitlichen. Die Plattform besteht im Wesentlichen aus den drei Säulen Kommunikation, Software und Hardware. EDIP umfasst eine Vielzahl an Funktionen, abgestimmte HMI-Geräte und weitere innovative Services, die die Systemintegration neuer Geräte erleichtern. Die Software Bürkert Communicator als Teil der Efficient Device Integration Platform sorgt für die komfortable Konfiguration und Parametrierung.

Kommunikation ohne Master

Das Rückenmark und Bindeglied von EDIP ist eine digitale Schnittstelle, die in weiten Teilen dem CANopen-Standard entspricht und zu diesem auch immer abwärtskompatibel genutzt werden kann. Bei diesem Konzept ist kein Master notwendig. Alle Teilnehmer sind gleichberechtigt und können vom Anwender eine funktionale Adresse bekommen. Der Nachrichtenempfänger (Consumer) überwacht seine Informationsliefer­anten (Producer) und meldet bei Ausbleiben der Informationen einen Fehler. Alle elektronischen Bürkert-Geräte werden diese Schnittstelle zukünftig unterstützen.

Ein weiterer wichtiger Baustein von EDIP ist die PC-Software Communicator. Das auf MS-Windows basierende Programm dient der benutzerfreundlichen Konfiguration und Parametrierung aller neuen Bürkert-Produkte. Dazu sind keinerlei Feldbus-Kenntnisse erforderlich und die Software kann über den Internetauftritt des Unternehmens kostenfrei bezogen werden. Neben der Grundfunktion Konfiguration und Parametrierung beinhaltet die Software unter anderem auch Datenlogger, Darstellung der Prozesswerte im Graph View, grafische Programmieroberfläche und eine Lizenzverwaltung. Mit der Software vorgenommene Einstellungen lassen sich abspeichern, modifizieren, ausdrucken und auf andere Geräte übertragen.

Vielseitige Hardware-Optionen

Mit EDIP lassen sich unterschiedliche Hardware-Modulbaukästen realisieren. So eignet sich die Geräteplattform sowohl für kompakte Feldgeräte, IP-geschützte Module als auch für die Verwendung in Schaltschränken. Alle neuen Bürkert-Produkte wie Flowave für die Durchflussmessung, das Online-Analyse-System, die neuen Motorventile oder die Massendurchflussmesser und -regler (MFM / MFC) basieren auf EDIP. Durch diese Produkte wird die Plattform derzeit beispielsweise in der Trinkwasseraufbereitung, der Brennersteuerung, der Begasung und der Pharmaindustrie erfolgreich angewendet.

EDIP-Anwender profitieren von einer einheitlichen Schnittstelle, die eine Interoperabilität mit frei programmierbaren Funktionen gewährleistet. Der modulare Aufbau der Plattform erlaubt eine Anpassung der Geräte an individuelle Kundenwünsche und ermöglicht zudem kurze Lieferzeiten. Mit einem komfortablen Bedien- und Anzeigekonzept ermöglicht EDIP eine schnellere und vereinfachte Inbetriebnahme sowie eine unkomplizierte Übertragung und Sicherung von Geräteeinstellungen.

Systemlösungen für die Prozessautomation

Für die betriebliche Integration der EDIP-Geräte liefert Bürkert komplett und individuell bestückte anschlussfertige Schaltschränke. Das Spektrum reicht dabei von zwei Ventilen, die in einen kleinen Kunststoff-Schaltkasten montiert werden, über Schaltschränke, bei denen Pneumatik, Elektronik und Ventiltechnik kombiniert werden, bis hin zu hochkomplexen kundenspezifischen Systempanels mit Steuerfunktionalitäten im Edelstahlgehäuse. Ventilinseln, Sicherheitsventile oder Drucksensoren können darin ebenso auf Basis von EDIP in das büS-System eingebunden werden wie I/O-Module vom Typ ME24 und die erwähnten Massendurchflussmesser (MFM) und Massendurchflussregler (MFC) für Gase. Diese stehen in verschiedenen Baugrößen, Sensorvarianten und Ausstattungen zur Verfügung und bewähren sich überall da, wo hohe Präzision und Reproduzierbarkeit gefordert werden – sei es für die Bereitstellung exakter Mischungsverhältnisse von Brenngas und Sauerstoff in der Flammensteuerung, die Herstellung und Regelung von Gasgemischen für Plasmaanwendungen in der Beschichtungstechnik oder die Darstellung definierter Atmosphären für Schweißanwendungen und in Härtereiöfen.

Als Systemlösung mit MFC im Schaltschrank bietet Bürkert unter anderem eine Oxidationslufteinheit mit zusätzlichen Sicherheitsfunktionen für die Wasseraufbereitung an. Der MFC bietet hier die Möglichkeit, in Abhängigkeit von unterschiedlichen Prozessparametern die Gasmenge zu regeln, um bei minimalem Gasverbrauch die vollständige Fällung von Eisen und Mangan aus dem Trinkwasser zu gewährleisten. Weitere sicherheitsrelevante Funktionen wie ein Zusatzabschaltventil, eine Rückflussverhinderung, Handbetrieb sowie Feldanzeigen werden kundenspezifisch berücksichtigt und als Komplettlösung im Schaltschrank montiert.

Effizientes Schnittstellenkonzept

Bei der neuen MFC-Familie der Typen 874x hat Bürkert die Schnittstellen zur Kommunikation auf ein Minimum reduziert. Die Geräte kommunizieren entweder direkt über CANopen oder über den Systembus, der die Feldgeräte an die System Control Unit (SCU) Typ ME2X anbindet. Diese kann bis zu 16 Regelkreise (zum Beispiel MFCs) auf einmal kontrollieren und fungiert als Gateway zwischen einer übergeordneten Steuerung und dem Bussystem. Damit kann die Feldgeräteebene effizient direkt an Industrial Ethernet angebunden werden. Die Typen 874x sind im Zusammenspiel mit der SCU besonders geeignet für Anwendungen mit vielen Regelkreisen. Nicht nur die vereinfachten Durchflussregler / -messer, sondern auch die Verlagerung der Ethernet-Schnittstelle in die zentrale Steuereinheit tragen zur Kosteneinsparung bei. Dank EDIP lassen sie sich problemlos in durchgängig digitalisierte industrielle Prozesse integrieren.

Bildergalerie

  • Die Geräteplattform EDIP  ermöglicht die durchgehende Ethernetanbindung von Massendurchflussreglern und anderen Feldgeräten.

    Die Geräteplattform EDIP ermöglicht die durchgehende Ethernetanbindung von Massendurchflussreglern und anderen Feldgeräten.

    Bild: Bürkert

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