Studie zeigt digitale Transformation als Top-Thema Die Top-Zukunftstrends: Unternehmen priorisieren Automation und KI

KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

KPMG-Studie untersucht Top-Trends deutscher Unternehmen: Firmen priorisieren und investieren in digitale Transformation.

Bild: ChatGPT, publish-industry
03.07.2025

Von Cybersicherheit bis hin zur Künstlichen Intelligenz: Die KPMG-Studie „Future Readiness Monitor 2025“ zeigt, dass deutsche Unternehmen zunehmend auf digitale Trends setzen, um ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern. Obwohl geopolitische Risiken und ESG an Bedeutung verlieren, bleibt der Optimismus in den Chefetagen mit 71 Prozent hoch – die Einschätzung variiert jedoch stark je nach Branche.

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Die digitale Transformation ist und bleibt die zentrale Aufgabe in den Chefetagen deutscher Unternehmen. Schlüsselthemen wie Cyberkriminalität, Automatisierung, Künstliche Intelligenz und der Ausbau digitaler Kompetenzen innerhalb der Belegschaft stehen dabei ganz oben auf der Agenda – während Aktivitäten rund um Geopolitik und ESG an Relevanz verlieren. Das geht aus dem Future Readiness Monitor 2025 von KPMG in Deutschland hervor. Für die Studie wurden 570 Führungskräfte aus 19 Branchen befragt. Im Fokus stehen zehn zentrale Zukunftsthemen, die in Bezug auf die Relevanz für das eigene Unternehmen, den Reifegrad der bisherigen Umsetzung sowie die Investitionspriorität für die nächsten drei Jahre bewertet wurden.

„Cybersecurity, KI, Automatisierung – die Prioritäten in den Unternehmen sind klar gesetzt. Jetzt kommt es darauf an, dass Unternehmen ihre Investitionen gezielt dorthin lenken, wo sie noch zu wenig Substanz haben. Und das sind nicht nur Technologien, sondern auch in Strukturen und Kompetenzen. Der größte Hebel liegt in der Umsetzung“, sagt Dr. Ladislava Klein, CMO von KPMG in Deutschland.

Investitionen folgen den größten Lücken in der Umsetzung

Die Bekämpfung von Cyberkriminalität steht auch 2025 an der Spitze der Top-Trends: 94 Prozent der Befragten bewerten das Thema als hochrelevant. Trotz eines gestiegenen Reifegrads – 81 Prozent der Befragten geben an, in diesem Bereich gut aufgestellt zu sein – bleibt die Investitionsbereitschaft hoch: 78 Prozent wollen in den kommenden drei Jahren verstärkt in diesen Bereich investieren. Auch die Automatisierung von Geschäftsprozessen und der Einsatz von KI für den Fortschritt haben stark an Bedeutung gewonnen. Doch bei der Umsetzung hinkt man hinterher: Nur rund 44 Prozent der Unternehmen fühlen sich bei diesen Themen ausreichend aufgestellt. Entsprechend hoch sind die Investitionspläne: Rund 70 Prozent setzen hier einen Schwerpunkt.

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Workforce Transformation: Acht von zehn Unternehmen wollen ihre Belegschaft fit für den technologischen Wandel machen und digitale Kompetenzen ausbauen. Der aktuelle Reifegrad wird jedoch häufig als unzureichend eingeschätzt. Die Digitalisierung ist damit kein Zukunftsthema mehr, sondern ein konkreter Aktionsauftrag. Beim Trend der Agilität sieht es anders aus: Zwei Drittel der Unternehmen bewerten ihre eigene Situation in diesem Bereich bereits als gut und auch die Investitionsbereitschaft nimmt ab: Nur 61 Prozent planen, Agilität künftig weiter finanziell zu fördern.

Geopolitik, ESG und Regulatorik

Strategische Risiken wie regulatorische Anforderungen, geopolitische Spannungen und ESG verlieren im Vergleich zur letzten Untersuchung an Dringlichkeit. Zwar erkennen Unternehmen die Relevanz weiterhin an, priorisieren diese Themen jedoch seltener auf ihrer Investitionsagenda. So liegt die Investitionspriorität bei Regulatorik und Governance nur bei 33 Prozent, bei geopolitischen Risiken bei 35 Prozent.

Der Reifegrad ist hingegen deutlich gestiegen: In Regulatorik und Governance sehen sich inzwischen 66 Prozent der Unternehmen gut aufgestellt – ein Plus von 18 Prozentpunkten gegenüber 2024. Auch beim Reifegrad bei der Berücksichtigung von ESG bei Investitionen gab es eine Verbesserung von 57 auf 68 Prozent. Die Zahlen deuten darauf hin, dass viele Unternehmen grundlegende Strukturen bereits etabliert haben und nun seltener den weiteren Ausbau forcieren. Der Umgang mit geopolitischen Spannungen bleibt herausfordernd: Trotz vergleichsweise hoher Relevanz halten Umsetzung und Investitionsbereitschaft nicht Schritt. So liegt der Reifegrad im Schnitt bei 59 Prozent, doch zwischen den Branchen bestehen deutliche Unterschiede.

Zukunftsaussichten mit gemischten Erwartungen

Die Einschätzung zur eigenen Zukunft bleibt trotz schwieriger Rahmenbedingungen insgesamt positiv. 71 Prozent der befragten Führungskräfte blicken zuversichtlich auf die nächsten drei Jahre. Damit ist der Optimismus im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken (–5 Prozentpunkte), bleibt aber auf hohem Niveau.

Auffällig sind die Unterschiede zwischen den Branchen: Besonders optimistisch zeigen sich Entscheider:innen aus der Versicherungswirtschaft – 56 Prozent von ihnen bewerten die Zukunftsaussichten ihres Unternehmens als sehr positiv. Auch die Technologiebranche liegt mit 44 Prozent deutlich über dem Durchschnitt. Zurückhaltender fällt der Ausblick in der Automobilindustrie aus: Nur 13 Prozent äußern sich hier sehr optimistisch. Auch Medienunternehmen und der Asset-Management-Sektor zeigen mit jeweils rund 20 Prozent verhaltene Erwartungen.

Die Ergebnisse des „Future Readiness Monitor 2025“ wurden im Rahmen des KPMG Zukunftsgipfels am 25. Juni 2025 in unterschiedlichen Panels präsentiert. Das virtuelle Live-Event fand unter dem Leitmotiv „Zukunft gestalten in Zeiten des Umbruchs“ statt und versammelte Entscheider und Entscheiderinnen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft.

Mit an Bord: Boris Herrmann, Klimabotschafter und Skipper des Segelteams Malizia. Der erfahrene Weltumsegler übertrugt in seiner Key-Note seine Perspektiven aus dem Segelsport in Extremsituationen auf unternehmerisches Handeln in Zeiten des Wandels.

Bildergalerie

  • Trendübersicht: Vergleich der Bewertung der Dimensionen der Gesamtwirtschaft.

    Trendübersicht: Vergleich der Bewertung der Dimensionen der Gesamtwirtschaft.

    Bild: KPMG

  • Optimismus der Branchen im Vergleich.

    Optimismus der Branchen im Vergleich.

    Bild: KPMG

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