Elektronikkühlung Diagonallüfter liefert 50 Prozent mehr Kühlleistung als Axiallüfter

Deutlich mehr Kraft: Der Diagonallüfter DiaForce soll die Grenzen von axialen Kühlkonzepten sprengen.

Bild: Ebm-Papst
26.11.2020

Steigende Packungsdichten in Serverschränken und höhere Leistungsdurchsätze werden für die Elektronikkühlung zur Herausforderung. Speziell für Anwendungen mit hohen Verfügbarkeitsanforderungen gibt es nun einen neuen, leistungsstarken Lüfter, der die Vorteile von radialen und axialen Ventilatoren vereint.

In der Elektronikkühlung werden bisher überwiegend Axiallüfter eingesetzt. Sie stoßen bei immer höherer Kühlleistung und kompakteren Bauformen jedoch an ihre Grenzen. Da es in den entsprechenden Anwendungen wenig Platz gibt, ist es oft unmöglich, einfach mehr oder größere Lüfter zu verbauen.

Um trotzdem die Kühlleistung zu erhöhen, wurden bislang einfach zwei Axiallüfter mit gegenläufig drehenden Rotoren montiert. Das wiederum führt aber zu einem höheren Energieverbrauch sowie einem deutlich lauteren Betriebsgeräusch. Ebm-Papst hat jetzt einen anderen Ansatz gewählt: die Kühlung mittels eines Diagonallüfters.

Diagonal statt axial

Wie bei einem Axiallüfter erfolgt auch beim neuen Diagonallüfter DiaForce das Einsaugen und Ausblasen in axialer Richtung. Gegenüber einem Radiallüfter hat das konstruktionstechnische Vorteile bei der Integration in die Applikation.

Der Pluspunkt des DiaForce soll aber in seiner einzigartigen Geometrie von Laufrad und Gehäuse liegen. Sie minimiert Verwirbelungen und erhöht gleichzeitig der Druckaufbau. Durch diese aerodynamischen Optimierungen sinkt die Geräuschkulisse um 6 dB(A), während die Luftleistung um bis zu 50 Prozent höher ausfällt.

Diese höhere Luftleistung wird im Normalbetrieb jedoch meistens nicht benötigt, da Lüfter in der Elektronikkühlung oft nur im Teillastbetrieb arbeiten. In sensiblen Bereichen ist eine ausreichende Leistungsreserve aber entscheidend für die Betriebssicherheit.

Einsatzgebiete des Diagonallüfters

Zum Einsatz kommt der neue Diagonallüfter in der Kühlung von Elektronik mit hohen Verfügbarkeitsanforderungen, beispielsweise in Rechenzentren für den 5G-Mobilfunk, beim autonomen Fahren oder bei Cloud-Diensten. Erste Muster des DiaForce sind bereits verfügbar, in Serie gehen soll der Lüfter in der Baugröße 119 mm x 119 mm im Frühjahr 2021.

Bildergalerie

  • Der Diagonallüfter besitzt eine kegelförmige Deckscheibe, die sich mitdreht. Dabei ist die Austrittsöffnung größer als die Ansaugöffnung, wodurch der Ventilator sowohl in axialer als auch radialer Richtung durchströmt wird.

    Der Diagonallüfter besitzt eine kegelförmige Deckscheibe, die sich mitdreht. Dabei ist die Austrittsöffnung größer als die Ansaugöffnung, wodurch der Ventilator sowohl in axialer als auch radialer Richtung durchströmt wird.

    Bild: Ebm-Papst

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