In diesem Jahr wird KI konkret Copilot für die Fertigung: Neue KI-Assistenten für die Industrie

Copilot für die Fertigung: Microsoft zeigt auf der Hannover Messe 2024 neue KI-Assistenten für die Industrie.

Bild: Microsoft
25.04.2024

Auf der Hannover Messe zeigte Microsoft gemeinsam mit Kunden und Partnern, wie Industrieunternehmen mit generativer KI neue Wettbewerbsvorteile erzielen können. Industrielle Copiloten werden zu starken Partnern im Maschinenraum der deutschen Wirtschaft und machen die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine produktiver.

Immer mehr Industrie-Unternehmen nutzen das Potenzial generativer Künstlicher Intelligenz (KI) und integrieren sie in ihre Produktionsprozesse. „Die Ergebnisse sind erstaunlich“, sagt der Geschäftsführer von Microsoft Deutschland, Florian Deter.

KI-Lösungen auf Knopfdruck verfügbar

„Sie zeigen, wie schnell Industrie-Unternehmen durch generative KI die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine produktiver gestalten.“ Auf der Hannover Messe zeigte Microsoft praktische Anwendungen und stellt neue Standardwerkzeuge vor, durch die jedes Unternehmen seinen eigenen Industrial Copilot bauen kann.

„Der Vormarsch der industriellen Copiloten beeindruckt und zeigt, wie schnell echter Fortschritt beim Schulterschluss zwischen Industrie und Technologie entsteht“, erklärt Florian Deter. Viele KI-Lösungen sind bereits auf Knopfdruck in Standard-Software verfügbar und können „as-a-Service“ über die Cloud abgerufen werden.

Auf der Hannover Messe stellt Microsoft neue Standard-Werkzeuge für generative KI-Anwendungen in der Industrie vor: „Manufacturing Data Solutions in Microsoft Fabric“ sowie „Copilot Template for Factory Operations“ sind nun als Private Preview verfügbar.

Fachkräftemangel ausgleichen und Wettbewerbsvorteile realisieren

Durch seine starke Industrie ist Deutschland bestens positioniert, um von der KI-Revolution zu profitieren. Generative KI ermöglicht, trotz Fachkräftemangels weiter zu wachsen und Wettbewerbsvorteile zu realisieren.

Nach den Zahlen des Internationalen Währungsfonds gehört die Bundesrepublik zu nur drei Ländern, die weltweit den größten Nutzen aus KI ziehen können. Vor diesem Hintergrund ist auch das jüngste Investment in den Standort zu sehen.

Im Februar kündigte Microsoft an, 3,2 Milliarden Euro in den Ausbau von KI-Infrastruktur und Cloud-Kapazitäten sowie die Qualifizierung von über 1,2 Millionen Menschen in Deutschland zu investieren. Und im März startete Microsoft zusammen mit lokalen Partnern aus Wirtschaft, Kommunen, Schulen und Bildungsträgern seine große KI-Qualifizierungsoffensive in Nordrhein-Westfalen.

Künstliche Intelligenz bereits erfolgreich einsetzten

Vom 22. bis 26. April 2024 zeigte Microsoft auf der Hannover Messe zusammen mit über 25 Kunden und Partnern, welche Vorteile generative KI für die Fertigungsindustrie bringt. Der 1.000 Quadratmeter große Stand präsentiert, wie Industrie-Unternehmen die neue Technologie bereits erfolgreich einsetzen: zum Beispiel für eigene industrielle Copiloten, durch die Menschen in natürlicher Sprache mit Maschinen kommunizieren können oder Programmier-Code zur Steuerung von Maschinen schreiben lassen.

Auf dem Messestand zeigten besonders zwei Beispiele, wie KI erfolgreich eingesetzt wird. BMW präsentiert in einem Showcase ein gemeinsam mit Microsoft entwickeltes Projekt. Der Copilot in Microsoft Dynamics 365 Guides hilft bei BMW per Sprachsteuerung dabei, Daten für die Fahrzeugentwicklung aus unterschiedlichen Systemen zu integrieren, Schlüsse abzuleiten und damit die Entwicklungsprozesse spürbar zu vereinfachen und zu beschleunigen. Dabei setzt BMW auch auf HoloLens 2, über welche die datenbasierten Ergebnisse als Hologramme auf reale Bauteile projiziert werden.

Auch Siemens stellt den Siemens Industrial Copilot, der zusammen mit Microsoft und weiteren Co-Creation-Partnern entwickelt wird, für die gesamte Wertschöpfungskette vor: von Design und Planung über Engineering und Operations bis zum Service.

Mit dem Siemens Industrial Copilot für Operations, der auf dem Microsoft-Stand präsentiert wird, lassen sich beispielsweise Informationen von Maschinen in natürlicher Sprache abfragen, statt sie umständlich in Handbüchern zu suchen. Die nahtlose Verbindung des Siemens-Portfolios mit Microsoft Azure OpenAI Service schafft maximale Konnektivität, beschleunigt Abläufe und hebt die Mensch-Maschine-Interaktion auf ein neues Niveau.

Industrie-Copiloten im Einsatz

Der Kuka Copilot interpretiert, kommentiert und generiert den neuen Kuka Robotic Language Code auf Basis der Azure OpenAI Services. Damit können Unternehmen Roboter einfacher programmieren und mit weniger Erfahrung konfigurieren, was die Amortisationszeit ihrer Investition verbessert.

Mit dem Schneider Electric PLC Code Generation Copilot erzielen SPS-Ingenieur*innen, die Steuerungen von Maschinen programmieren, eine höhere Effizienz, indem sie ihre Arbeitsabläufe bei der Programmierung optimieren, die Entwicklungszeit verkürzen und die Konsistenz und Qualität des Codes sicherstellen.

Der Andritz Metris Copilot kombiniert die Erkennung von Anomalien mit einem digitalen KI-Assistenten mit Chat-Schnittstelle, der Informationen nahezu in Echtzeit liefert und bei der Entscheidungsfindung unterstützt. Die Lösung nutzt Daten von IoT-Sensoren und Steuerungssystemen, um Störungen, Fehler und Ausfälle mithilfe von Algorithmen zu erkennen und zu vermeiden.

KI-gestützte Entwicklungen

Von der Erstellung von Arbeitsaufträgen mit den richtigen Informationen bis hin zur Zuweisung an die richtigen Technikabteilungen, um den Auftrag erfolgreich abzuschließen: Volvo Penta nutzt den Copilot in Dynamics 365 Field Service und den Copilot in Guides mit HoloLens 2 zur Unterstützung seines Personals in Service und Produktion.

Harting zeigte die KI-gestützte Entwicklung von Steckverbindern. Gemeinsam mit den Partnern Microsoft und Siemens präsentiert das Unternehmen, wie KI kundenspezifische Anpassungen bei industriellen Produkten unterstützen kann.

Eingaben in natürlicher Sprache werden durch hochentwickelte Microsoft-Erkennungsalgorithmen und kontextbezogenes Verständnis interpretiert, um Produkte durch eine Harting-Steckverbinder-KI an spezifische Anforderungen anzupassen und 3D-Modelle für die CAD-Software Siemens NX zu erstellen. Dies beschleunigt Entwicklungsprozesse, ermöglicht ideal an die Anwendung angepasste Konnektivitätslösungen und sorgt für einen geringstmöglichen Ressourceneinsatz.

Neue Studie: Generative KI zeigt ihren Nutzen in der Industrie

Heute glauben 37 Prozent der industriellen Entscheidenden in Deutschland, dass generative KI den digitalen Wandel in ihren Unternehmen beschleunigen kann. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr, denn 2023 waren es noch 29 Prozent.

Dies gilt besonders für Großunternehmen mit über 1.000 Mitarbeitenden, wo sogar mehr als die Hälfte der industriellen Entscheidenden (52 Prozent) an einen Digitalisierungsboost durch generative KI glaubt. Im vergangenen Jahr lag dieser Umfragewert noch bei knapp 32 Prozent. Das zeigt eine neue repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag von Microsoft, für die 1.500 Industrie-Entscheidenden in Deutschland befragt wurden.

Mehr als zwei Drittel der Unternehmen (71 Prozent; 2023: 62 Prozent) sehen demnach einen mehrfachen Nutzen durch generative KI in der Industrie. Ihnen zufolge sind die Hauptvorteile: Effizienzsteigerungen (48 Prozent; 2023: 36 Prozent), Kosteneinsparungen (46 Prozent; 2023: 41 Prozent) sowie die Steigerung der Produktivität (35 Prozent; 2023: 25 Prozent).

Dabei zeigt sich, dass generative KI immer mehr in den Unternehmen ankommt: Bereits 22 Prozent der Entscheidenden geben an, sie produktiv in ihrem Unternehmen einzusetzen, während es 2023 nur 8 Prozent waren. Weitere 6 Prozent planen den Einsatz von generativer KI in den nächsten zwölf Monaten (2023: 4 Prozent).

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