Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk Thüringen will führend in Quantentechnologien werden

In Thüringen sollen Quantentechnologien der zweiten Generation in die Anwendung überführt werden.

Bild: iStock, metamorworks
31.05.2021

Elf Thüringer Forschungseinrichtungen haben sich zum Quantum Hub Thüringen zusammengeschlossen. Sie bündeln darin ihre Kompetenzen in der Quantenforschung – und wollen das Bundesland zu einem europaweit führenden Standort für die Zukunftstechnologie machen.

Obwohl manche Quantenphänomene seit über 100 Jahren bekannt sind, werden aktuell nur wenige von ihnen als Basis für moderne Technik wie Mikrochips genutzt. Wenn diese als „Quantentechnologien der ersten Generation“ bezeichnet werden, so arbeiten elf Thüringer Forschungseinrichtungen nun an Lösungen der zweiten Generation. Im Quantum Hub Thüringen, gegründet am 31. Mai 2021, beschäftigen sie sich mit quantenmechanischen Eigenschaften wie Verschränkung oder Überlagerung.

Ziel ist es, in drei Säulen der Quantentechnologie hocheffiziente Technologien zu entwickeln, die die Leistungsfähigkeit konventioneller Systeme weit in den Schatten stellen sollen. Das umfasst die Bereiche Quantenkommunikation, Quantensensorik und Quantenbildgebung.

Beteiligte Forschungsinstitute

Um die Möglichkeiten und Perspektiven der Thüringer Quantenoffensive einer breiten Öffentlichkeit aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft aufzuzeigen, sollen am Quantum Hub Thüringen Demonstratoren mit Leuchtturmcharakter entstehen. „Mit unserem Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk haben wir hier in Thüringen das Potenzial, Quantentechnologien frühzeitig in gesellschaftlich relevante Anwendungen zu überführen“, sagt Prof. Jens Müller, Co-Sprecher des Quantum Hub Thüringen und Vizepräsident für Internationale Beziehungen und Transfer der TU Ilmenau.

Beteiligt am Quantum Hub Thüringen sind:

  • Friedrich-Schiller-Universität Jena

  • TU Ilmenau

  • Helmholtz-Institut Jena (HIJ)

  • Leibniz-Institut für Photonische Technologien IPHT

  • DLR-Institut für Datenwissenschaften

  • Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT

  • Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB

  • Fraunhofer-Projektzentrum für Mikroelektronische und Optische Systeme für die Biomedizin Erfurt MEOS (Antragstellung über Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF)

  • IMMS Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme

  • CiS Forschungsinstitut für Mikrosensorik

Langfristig soll das Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk Thüringen zu einem europaweit führenden Standort für Quantentechnologien machen. Der Freistaat fördert das Kompetenznetzwerk über eine Laufzeit von 32 Monaten mit sechs Millionen Euro.

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  • Prof. Jens Müller, Co-Sprecher des Quantum Hub Thüringen: „Mit unserem Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk haben wir das Potenzial, Quantentechnologien frühzeitig in gesellschaftlich relevante Anwendungen zu überführen.“

    Prof. Jens Müller, Co-Sprecher des Quantum Hub Thüringen: „Mit unserem Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk haben wir das Potenzial, Quantentechnologien frühzeitig in gesellschaftlich relevante Anwendungen zu überführen.“

    Bild: Michael Reichel, TU Ilmenau

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