Abwärmenutzung Neuartiger Energiewürfel senkt die Stromrechnung

Im Video wird das Start-up Soomiq und sein „Zauberwürfel“ PowerQube vorgestellt.

Bild: Soomiq / Video: Soomiq

01.04.2021

Mit Mikrokraftwerken will das Start-up Soomiq Industrieprozesse nachhaltiger machen. Sein PowerQube wandelt Abgase und Abwärme in Strom um und reduziert gleichzeitig den CO2-Ausstoß. Der Unterschied zu anderen Technologien: Der Energiewürfel lohnt sich finanziell auch für KMU.

Beim Klimawandel nicht resignieren, sondern mit modernen Technologien dagegen steuern: Das hat sich die junge Firma Soomiq zum Ziel gesetzt. Neben erneuerbaren Energien findet sie einen weiteren Ansatz, um sich von fossilen Brennstoffen zu trennen: den Energiewürfel PowerQube.

„Unser PowerQube wandelt nicht genutzte Abwärme im Produktionsprozess effizient in Strom um“, sagt Soomiq-Geschäftsführer Stefan Graber. Die 20-kWel-Mikro-Energiekraftwerke sind sowohl bei großindustriellen als auch bei KMU einsetzbar und sollen deren Stromrechnung und CO2-Emissionen spürbar senken.

Effektiv ab 80 °C

Auf die Frage, ob die Technologie sehr aufwendig sei, antwortet Graber: „Nein, überhaupt nicht, sie ist gerade auch für KMU sinnvoll.“ Denn bei dem neuartigen Energiewürfel soll es sich um ein wahres Multitalent handeln: Er lässt sich überall dort integrieren, wo er gebraucht wird. „Gerade bei niedrigeren Abwärmetemperaturen arbeiten unsere PowerQubes übrigens äußerst wirtschaftlich“, ergänzt Graber.

Statt Abwärme aus Unternehmensprozessen ungenutzt in die Luft zu pusten, kann der PowerQube sie in nutzbaren Strom für die Firma verwandeln. Das ORC-System lässt sich dabei nach Bedarf skalieren, das heißt, mehrere PowerQubes können je nach Abwärmemenge zum Einsatz kommen.

Am effektivsten arbeitet die Technologie bei Abwärme und Abgasen im Temperaturbereich von 80 bis 140 °C. Da fast 70 Prozent der gasförmigen Abwärme in Deutschland unter 200 °C aufweisen, eröffnen sich breite Einsatzmöglichkeiten: von Molkereien und Brauereien über Zucker- und Papierfabriken, Holzverarbeitung und Druckereien bis hin zur Chemie- und Pharmaindustrie. Auch Biogasanlagen, Biomasseheizkraftwerke oder große Wellness-Thermen können von den würfelförmigen Kraftwerken profitieren.

Großes Kundeninteresse

Nach Angaben von Soomiq hat der PowerQube einen Wirkungsgrad von bis zu 20 Prozent und soll damit vergleichbare ORC-Anlagen um Längen schlagen. Durch Elemente wie eine getriebelose Mikro-Gasturbine, ein neuartiges Kühlkonzept mit geringer Wärmeabgabe und ein patentiertes Turbinen- und Generatorgehäuse hat der Prototyp seine Effizienz bereits in Praxistests beweisen können.

Auch das Kundeninteresse für die Lösung soll groß sein – unter anderem, weil vergleichbare kleine ORC-Systeme am Markt nicht angeboten werden sowie teuer und wenig effizient sind. Soomiq will das PowerQube-System deshalb nun innerhalb der nächsten 18 Monate zur Serienreife bringen.

„Sobald die Finanzierung steht, erweitern wir das Soomiq-Team mit Spezialisten aus den Bereichen Kälte- und Strömungstechnik, Steuerungs- und Energietechnik“, berichtet Graber, dem die Weiterentwicklung des PowerQube sehr am Herzen liegt. Der Unternehmer und Venture-Capital-Manager bringt langjährige Erfahrung im Aufbau und der Führung von Technologieunternehmen mit. Zusammen mit dem vergrößerten Team will er Investoren, Kooperationspartner und Pilotkunden für die Weiterentwicklung des PowerQube begeistern, bis die Serienproduktion steht.

Bildergalerie

  • Mit Elementen wie einer getriebelosen Turbine und patentiertem Gehäuse hebt sich das PowerQube-System von anderen ORC-Anlagen ab.

    Mit Elementen wie einer getriebelosen Turbine und patentiertem Gehäuse hebt sich das PowerQube-System von anderen ORC-Anlagen ab.

    Bild: Soomiq

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