Verschleißfesten Werkstoff Mehrlenkerscharniere für Automotive mit selbstkalibrierenden Gleitlagern

igus GmbH

Speziell für spielfreie Bauteile im Automobil hat igus den hoch verschleißfesten iglidur F300 Werkstoff entwickelt.

Bild: Igus
13.01.2023

Spielfreie Mehrlenkerscharniere für Spoilerkinematiken, Verdeck- und Scharniersysteme kostengünstig herzustellen, gestaltet sich in der Praxis nicht einfach. Häufig nur grob gestanzte Bohrungen mit begrenztem Feinschnittanteil in den Lenkern in Kombination mit Kaltfließpressnieten, erfordern eine aufwendige Nachkalibrierung der eingesetzten Lager.

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Igus bietet mit seinen Gleitlagern aus tribologisch optimierten Kunststoffen wie dem neuen elektrisch leitfähigen Werkstoff Iglidur F300 eine technisch bessere und günstigere Lösung. Im KTL-Verfahren kalibriert sich das Lager von selbst nach und verhindert zudem auch noch Korrosion.

Fahrtwind, Sonnenschein und eine kurvige einsame Straße. So stellt man sich eine entspannte Cabrio-Fahrt vor. Doch bei Wind, Regenwetter und Stadtverkehr ist der Fahrer froh, sein Verdeck schnell schließen zu können. Damit das funktioniert sind unter anderem spielarme Mehrlenkerscharniere gefragt. Die Herausforderung bei den Aerodynamik-Bauteilen liegt in ihrer Herstellung. In der Praxis werden die Bohrungen in den Lenkern nur grob gestanzt, die Feinschnittanteile sind limitiert und dazu kommen auch noch Nieten und Gleitlager, die in einem ganzen System spielfrei arbeiten sollen, um Geräusche und Klappern zu vermeiden.

Metallische gerollte PTFE-Lager kommen bisher standardmäßig zum Einsatz, müssen jedoch sehr aufwendig nachkalibriert werden. Der motion plastics Spezialist Igus setzt hier mit seinen Kunststoffgleitlagern, zum Beispiel aus dem neuen Werkstoff Iglidur F300, an. „Der Nachteil von Kunststoffgleitlagern – dass diese bei hohen Temperaturen fließen – wird in diesem Fall zu unserem Vorteil“, erklärt Markus Feth, Leiter Automotive bei Igus.

Selbstkalibrierung durch hohe Temperaturen

Die Buchse aus dem Material Iglidur F300 wird mit Vorspannung in der Lagerstelle montiert. Die Kathodische Tauchlackierung – ein Verfahren zur gleichmäßigen Beschichtung von Oberflächen – wird durchgeführt. Dafür hat Igus das neue Iglidur F300 so entwickelt, dass es elektrisch leitfähig ist und die Einzelteile des Scharniers nicht voneinander isoliert.

Die Leitfähigkeit ist so ausgelegt, dass diese für ein gutes Lackierergebnis ausreicht. Allerdings sind die Igus Lager im Vergleich zu metallischen Gleitlagern eher isolierend, so dass es zu keiner nennenswerten Korrosion in den üblichen Salzsprüh- und Klimawechseltests der OEM kommt.

Dies ist besonders bei Aerodynamik-Bauteilen wir Spoilerkinematiken und verstellbaren Diffusoren von Bedeutung. Zudem ist das Material extrem verschleißfest und hält den besonderen thermischen Anforderungen während des anschließenden Einbrennens stand. Im Trocknungsprozess bei 180 bis 220 °C kalibriert sich das Lager von selbst nach. So erhält der Kunde, trotz grob gestanzter Bohrungen und Kaltfließpressen von Bolzen, eine leichtgängige und spielarme Lagerung.

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