Von Dänemark in die ganze Welt 30 Jahre Offshore-Windenergie

Heute ist Offshore-Wind aus dem Energiemix nicht mehr wegzudenken und hat erst einen europaweiten und dann weltweiten Siegeszug angetreten.

Bild: iStock, i-Stockr
13.09.2021

Vor 30 Jahren entstand vor Vindeby in Dänemark der erste Offshore-Windpark. Heute treibt die Energiegewinnung auf dem Meer weltweit die Transformation an.

Im Sommer 1991 wurde Pionierarbeit geleistet: Im dänischen Lolland, vor der Küste von Vindeby, wurden die ersten Offshore-Windkraftanlagen weltweit installiert. Elf an der Zahl, mit einer Gesamtkapazität von 5 Megawatt. Genug um 2.200 dänische Haushalte mit Strom zu versorgen. Hier startete die Entwicklung einer Technologe, die nun 30 Jahre zurückreicht. Erst 2017, nach mehr als 25 Jahren Laufzeit, wurde der Windpark von Ørsted zurückgebaut.

Erfolgsstory Offshore-Wind

Heute ist Offshore-Wind aus dem Energiemix nicht mehr wegzudenken und hat erst einen europaweiten und dann weltweiten Siegeszug angetreten. Während in den Anfangsjahren der Ausbau überschaubar war, zog dieser besonders im letzten Jahrzehnt an. Seither wächst die installierte Kapazität weltweit rasant. Ørsteds Pionierstellung ist seit den frühen 1990er Jahren unangefochten und das Unternehmen ist Weltmarktführer in diesem Bereich.

Jörg Kubitza, Geschäftsführer von Ørsted in Deutschland: „Die bisherige Geschichte von Offshore-Wind ist ein echter Erfolg. Es brauchte als Option zu den Fossilen eine echte, großvolumige Alternative, mit riesigem Potential. Das bietet die Stromgewinnung auf dem Meer. Und es gab den Willen, diese Technologie wettbewerbsfähig zu machen. Das haben wir gemeinsam mit unserer Industrie geschafft. Offshore-Wind hat zudem auch unsere eigene, firmeninterne Energiewende angetrieben und ermöglicht. Ab 2025 werden wir als erstes großes Energieunternehmen weltweit ausschließlich auf Erneuerbare setzen und zudem auch den Betrieb und die Wartung unserer Anlagen emissionsfrei durchführen.“

Idealismus und Lehrjahre

Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt Vindeby, das erst als Idealismus abgetan wurde, kündigte die dänische Regierung Ende der 1990er Pläne für fünf neue Offshore-Windparks an. Im selben Jahr fanden im Vereinigten Königreich Gespräche zwischen der Regierung, The Crown Estate und dem britischen Windverband statt, um Leitlinien für die Entwicklung der Offshore-Windenergie in britischen Gewässern festzulegen.

Großbritannien ist heute der größte europäische Markt für Offshore-Windkraft. Auch Ørsted, damals noch als Dong Energy, baute in den darauffolgenden Jahren Offshore-Windparks in Großbritannien und begann von Dänemark aus zu expandieren.

Seit den 2010 auch in Deutschland im Energiemix

2010 wurde der erste Windpark auf dem Meer in Deutschland installiert. Alpha Ventus ging im April 2010 vollständig in Betrieb und markierte den Auftakt für die hiesige Stromgewinnung auf hoher See. Größer, ergiebiger und mehr Platz: die Vorteile auf dem Meer wurden in den nächsten Jahren auch von der deutschen Politik erkannt und weiter gefördert. Bis Ende 2020 waren 1.501 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von insgesamt 7.770 MW in Nord- und Ostsee in Betrieb. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland damit hinter Großbritannien auf Platz zwei.

Der erste Ørsted-Offshore-Windpark in Deutschland, Borkum Riffgrund 1, ging 2015 ans Netz. Heute betreibt das Unternehmen in Deutschland insgesamt vier Offshore-Windparks in der deutschen Nordsee. Die 231 Windkraftanlagen, mit insgesamt mehr als 1,3 Gigawatt (GW) versorgen umgerechnet etwa 1,4 Mio. Haushalte in Deutschland mit grünem Strom. Für die Jahre 2024 und 2025 sind zwei weitere Parks geplant.

Kostensenkungen und erstmals Offshore ohne Subvention

Die Jahre nach Alpha Ventus waren von massiver Skalierung und Kostensenkung geprägt. Allein zwischen 2012 und 2016 sanken die Kosten für neue Anlagen in Nordwesteuropa um über 60 Prozent. Damit günstiger als neue Kohlekraftwerke. Ein weiterer Meilenstein der Industrie folgte mit den deutschen Ausschreibungen im Jahr 2017 und 2018. Erstmals wurden Ausbauflächen für 0-Cent bezuschlagt. Darunter auch Gebote von Ørsted. Offshore-Wind war längst wettbewerbsfähig. Heute ist diese Form der Energiegewinnung ein Eckpfeiler für die Zukunft der grünen Transformation weltweit.

„Mit Blick auf die Erfolgsgeschichte von Offshore-Wind müssen wir in Deutschland weiter daran arbeiten, die Technologie zu nutzen. Der internationale Wettbewerb wächst und der Klimawandel wartet nicht. Für das Jahr 2021 wird kein Zubau von Windkraft auf dem Meer in Deutschland erwartet. Das ist kein gutes Zeichen. Aber ich glaube fest daran, dass Offshore-Wind auch in den kommenden Jahrzehnten den Siegeszug weiterführen wird. Ohne diese Technologie gibt es keine erfolgreiche Energiewende.“ so Kubitza.

Bildergalerie

  • Windräder vor Vindeby in den 1990er-Jahren

    Windräder vor Vindeby in den 1990er-Jahren

    Bild: Ørsted

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