Niek den Hollander, Uniper Fossile Kapazitäten ab- und saubere aufbauen

Niek den Hollander ist seit Juni 2020 Chief Commercial Officer bei Uniper. Der gebürtige Niederländer begann seine Karriere beim Energiekonzern Statkraft, für den er knapp 10 Jahre tätig war. Von 2014 bis 2020 fungierte er bei Vattenfall als Head of Business Unit Trading und Senior Vice President Business Area Markets. Niek den Hollander ist 48 Jahre alt und lebt in Hamburg.

Bild: Uniper
17.11.2021

Der Kampf gegen den Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen, vor der wir als Gesellschaft und auch wir als Energiewirtschaft je gestanden haben. Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens insgesamt zu erreichen, müssen alle Sektoren ihren Beitrag leisten. Uns bleibt dazu weniger als die Zeitspanne einer Generation – eine Herkulesaufgabe.

Der Energiesektor und damit auch wir bei Uniper nehmen dabei eine Schlüsselfunktion ein. Als eines der großen deutschen und europäischen Energieunternehmen will Uniper gemeinsam mit dem finnischen Mutterkonzern Fortum bei der Energiewende eine entscheidende Rolle spielen. Unsere eigene, nachhaltige Transformation ist dabei der Weg, um wirksam CO2 auch in anderen Sektoren einzusparen. Etwa indem innovative, CO2-freie sowie CO2-arme Lösungen unter anderem im Bereich der Stahl- oder Automobilindustrie zum Einsatz kommen.

Dafür haben wir die Dekarbonisierung klar als Ziel definiert und unseren ohnehin ambitionierten Zeitplan beschleunigt. Wir werden in Deutschland bis 2025 – mit Ausnahme von Datteln 4 – aus der Steinkohleverstromung ausgestiegen sein und unsere Kohlekraftwerke abgeschaltet haben. Auch in Großbritannien drücken wir aufs Tempo und legen einen Block des Kohlekraftwerks in Ratcliffe-on-Soar vorzeitig Ende September 2022 still. Zudem verfolgen wir das Ziel, bis 2025 insgesamt 2 GW Strom aus Erneuerbaren zu erzeugen.

Wir dürfen aber die Versorgungssicherheit und im Interesse der Wettbewerbsfähigkeit auch die Bezahlbarkeit nicht aus dem Blick verlieren. Deutschland als wichtiger Industriestandort ist darauf angewiesen, eine Stromversorgung zu gewährleisten, die zuverlässig ist aber auch bezahlbar bleibt. Wir glauben daher, dass Gas ein wichtiger Bestandteil ist, um zum einen den zügigen Ausbau von erneuerbaren Energien zu fördern und zum anderen, die wirtschaftliche mit der ökologischen Perspektive zu verbinden. In Gas liegt zudem großes Potenzial: Klimaneutrale Gase sind neben der Erzeugung von erneuerbarem Strom und der Energieeffizienz eine wesentliche Säule der Energiewende in allen Sektoren. Dabei bieten sie die Chance, über die Nutzung unterschiedlicher Pfade zu erneuerbaren Gasen zu gelangen. Wasserstoff ist ein solches Beispiel.

Von einer globalen Handelsperspektive betrachtet leistet etwa LNG einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung. Der Handel mit dekarbonisiertem Gas, Wasserstoff, mit Emissionsrechten und Zertifikaten, zusammen mit der Vermarktung und Marktintegration von Erneuerbaren (PPAs) sind wichtige Beiträge, die letztlich auch unseren Kunden zugutekommen.

Damit aber die Energiewende zum Erfolg wird, ist zum einen ein rasches Anlaufen der Wasserstoffwirtschaft notwendig; das betrifft auch die richtigen politischen Rahmenbedingungen. Hier sollten alle CO2-armen und -freien Formen von Wasserstoff eine gleichberechtigte Rolle spielen. Zum anderen ist der Ausbau der erneuerbaren Energien weiter zu beschleunigen.

Uniper hat den Anspruch, beide Entwicklungen maßgeblich voranzubringen, und wird demnach nicht nur fossile Kapazitäten ab-, sondern auch saubere Kapazitäten aufbauen. Gemeinsam mit Fortum setzen wir uns für einen zügigen, effizienten und effektiven Wandel hin zu einer nachhaltigen Energiewirtschaft ein. Für ein grünes Morgen und eine gute Zukunft.

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