Promotion „Zusätzliche Funktionen immer wichtiger“

Phoenix Contact Deutschland GmbH

Ralf Bungenstock, Head of Product Marketing & Marketing Communications, Phoenix Contact E-Mobility

Bild: Phoenix Contact
16.07.2014

Elektromobilität ist auf einem guten Weg. Einheitliche Ladestandards sowie leistungsstärkere Batterien tragen ihren Teil dazu bei. Wir sprachen mit zwei Experten bei Phoenix Contact E-Mobility über die Entwicklungen am Markt.

Mobility 2.0: Herr Friedrich, wo stehen wir bei der Elektromobilität? Dominiert noch die Schaufensteridee, mal zu zeigen, was geht?

Helmut Friedrich: Mittlerweile steckt mehr dahinter. Die Flut der neu vorgestellten oder angekündigten Autos von nahezu allen etablierten Herstellern entfaltet weltweit eine große Dynamik. Natürlich gibt es noch regionale Unterschiede hinsichtlich der Verbreitung der Fahrzeuge. Aber immer mehr Serienfahrzeuge kommen mit großer medialer Unterstützung auf die Straße. Alle Fahrzeuge zeigen, wie überholt mancherlei Ansicht über Elektromobile ist. Jedes Fahrzeug punktet mit individuellen Features und der Verbraucher hat letztendlich die Qual der Wahl.

Was macht Sie so sicher, dass Elektro­mobilität jetzt durchstarten wird?

Friedrich: Die wachsende Modellpalette weltweit, aber auch in Deutschland ist ein Indiz. Laut VDA sollen in diesem Jahr 16 Elektro-Serienfahrzeuge von deutschen Herstellern auf den Markt kommen. Die Mehrheit sind natürlich Plug-in-Hybride; aber es gibt auch einige rein batterie­betriebene Fahrzeuge. Die Autos finden bei den Kunden zunehmend Akzeptanz, in Norwegen sind bereits 12 Prozent aller Neufahrzeuge Elektroautos.

Welche Maßnahmen wären aus Ihrer Sicht nötig, um ein höheres Wachstum zu erreichen?

Friedrich: Die Politik könnte viel mehr tun. Sie sollte nicht nur über den künftigen Einsatz von Elektromobilität reden, sondern sie selbst voranbringen, indem sie in Behörden, Verwaltungen und Kommunen mehr Elektromobile einsetzt. Je mehr Elektromobile das Straßenbild prägen, desto mehr Vertrauen gewinnt man in die – noch vielen Verbrauchern unbekannte – Technologie. Gleichzeitig wird die Ladeinfrastruktur aufgebaut.

Mit der Verbreitung von Fahrzeugen steigt die Nachfrage nach höheren Ladeleistungen. Warum hat man in Europa nicht auf den Chademo-Standard gesetzt?

Bungenstock: Wir haben schon vor Jahren herausgefunden, dass auch technisch versierte Personen sich mit der Handhabung des Chademo-Connectors schwer tun. Die Maßgabe war daher, einen Ladestecker zu spezifizieren, der leicht und ergonomisch zu bedienen ist. Das Combined Charging System, das auf Initiative der Automobilindustrie entstanden ist, erfüllt diese Bedingungen und ist darüber hinaus sehr flexibel, alltagstauglich und spart Kosten. Auch in China überlegt man derzeit, ob man das System adaptiert.

Welche Erfahrungen haben Sie während der Entwicklung des Combined Charging System in der Zusammenarbeit mit den Fahrzeugherstellern gemacht?

Bungenstock: Neben den elektrischen und mechanischen Leistungsmerkmalen gibt es auch hinsichtlich der Geometrie enge Vorgaben. Es geht oft um Zehntel-Millimeter, denn der Platz ist knapp und es müssen für alle Modelle die benötigten Fahrzeug-Inlets untergebracht werden. Wir können diese Produkte heute für alle Regionen der Welt in den dort geforderten Standards produzieren. Und mit der zunehmenden Reife des Marktes werden zusätzliche Features auch bei den Fahrzeug-Ladesteckern immer wichtiger.

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