Beim Ghostbuster handelt sich um ein solarbetriebenes Sensorsystem im Leitpfosten, eine Erfindung von drei Studenten aus dem Saarland. Er erkennt nicht nur Falschfahrer, sondern unterscheidet sie auch von anderen Störungen wie Tieren auf der Fahrbahn. Für diese Innovation wurde der Ghostbuster als Sieger beim Cosima-Studentenwettbewerb vom VDE und BMBF mit einem Preisgeld von 1000 Euro prämiert.
Mit Sensorik auf Geisterjagd
Das System beruht auf der Kombination mehrerer Sensoren. Im oberen Teil des Leitpfostens ist ein Infrarot-Bewegungssensor angebracht. Dieser erfasst jede Bewegung in einem Umkreis von circa acht Metern. Über Solarzellen mit Strom versorgt, läuft der Sensor im Dauerbetrieb.
Fährt ein Auto in seinen Bereich, erfasst der Infrarotsensor sofort die Bewegung und aktiviert zwei Ultraschallsensoren. Sie sind an den zwei gegenüberliegenden Seiten des Leitpfostens so angebracht, dass das Auto erst am einen, dann am anderen vorbeifährt. So erfasst das System schnell die Richtung, die das Auto eingeschlagen hat.
Intelligent auf Falschfahrer reagieren
Die Messdaten der einzelnen Sensoren laufen im Mikro-Controller im Innern des Leitpfostens zusammen. Hier werden die Informationen ausgewertet, mit mathematischen Algorithmen weiterverarbeitet und durch verschiedene Filter verfeinert werden.
Je nach angeschlossenem Modul reagiert der Ghostbuster: Er löst ein Lichtsignal an einem Warnschild aus, sendet ein Notrufsignal oder setzt eine Warnmeldung per SMS ab.
Augen und Ohren für den Verkehr
Die Werte des Sensors erhöhen sich charakteristisch, wenn ein Auto vorbeifährt. Sie unterscheiden sich deutlich etwa von Störungen durch Tiere.
Hierfür haben die Studenten ein zusätzliches Mikrofon im Leitpfosten eingebaut, das auch leise Elektroautos erfasst. „Schon allein das Geräusch, das die Reifen beim Fahren auf dem Asphalt verursachen, ist für das System eindeutig“, ergänzt Daniel Gillo, der Mikrotechnologie und Nanostrukturen an der Saar-Uni studiert.
Die Geisterjäger von der Uni Saarland
Gemeinsam mit seinen Studienkollegen Benjamin Kirsch, ebenfalls Mikrotechnologie und Nanostrukturen, und Julian Neu, der Systems Engineering studiert, baute der angehende Ingenieurwissenschaftler Daniel Gillo einen Prototyp des Ghostbusters.
Der Studentenwettbewerb, der jedes Jahr vom Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) ausgeschrieben wird, soll dazu beitragen, neue Einsatzmöglichkeiten von Mikrosystemen zu finden.
Das Gewinnerteam hat sich mit dem Cosima-Sieg auch für den internationalen Wettbewerb iCan 2017 qualifiziert. Vom 8. bis 10. August 2017 sich die Studenten in Peking mit jungen Erfindern aus der ganzen Welt.