Green-Tech-Heizungen verzeichnen mit 53 Prozent das stärkste Wachstum am deutschen Wärmemarkt, wie Zahlen des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie BDH aufzeigen. Bei 655.000 Installationen handelt es sich dabei nach wie vor um klassische Gas- und Ölheizungen.
„Das starke Wachstum der klimaneutralen Wärmeerzeuger in Deutschland ist beeindruckend“, sagt Dr. Kai Schiefelbein, Geschäftsführer von Stiebel Eltron. „Wir, die Hersteller von Green-Tech-Systemen, haben trotz sprunghaft gestiegener Aufträge und coronabedingter Lieferengpässe den Anteil erneuerbarer Heiztechnik in Deutschland deutlich steigern können.“
Auf den großen Anteil von Öl- und Gasheizungen am Gesamtmarkt blickt Schiefelbein mit Sorge: „Die Verbraucher bleiben oder machen sich abhängig von fossilen Energieimporten, und es ist nur eine Frage der Zeit, dass Verursacher von CO2-Emissionen wegen der vereinbarten Klimaziele empfindlich zur Kasse gebeten werden. Fossile Heizungen haben keine Zukunft.“
Lücke zwischen Wollen und Machen
Grundsätzlich sind Verbraucher auch dieser Meinung, wie die jüngste bevölkerungsrepräsentative Umfrage des Energie-Trendmonitors von Stiebel Eltron zeigt. Befragt nach der persönlichen Energiewende möchten rund 60 Prozent auf Heizen mit Strom als Antriebsenergie umstellen. Die Gründe: Unabhängigkeit von Import-Energie und Schonung des Klimas. Darüber hinaus sind 77 Prozent der Befragten überzeugt, dass grüne Heiztechnik den Wert von Immobilien erhält oder steigert.
Die guten Absichten und das tatsächliche Handeln liegen allerdings teils noch weit auseinander. So berichten 56 Prozent der Bevölkerung, dass sie zwar zwar klimafreundlich handeln wollen, sind im konkreten Fall aber nicht konsequent. Eine weitere Erklärung liegt offenbar im Wissensstand: Die Zuschüsse, die der Staat beim Austausch einer alten Öl- oder Gasheizung gewährt, sind rund zwei Dritteln der Deutschen nicht bekannt.
Hohe Fördersätze für Umstieg auf Erneuerbare
Bis zu 40 Prozent der Kosten werden bei einer umweltfreundlichen Sanierung erstattet, wenn Hauseigentümer eine fossile Heizung durch eine Wärmepumpe ersetzen. Da eine Kopplung an die vorhandenen klassischen Heizkörper möglich ist, eignet sich die Technik auch für die Sanierung im Altbau.
„Jede Öl- und Gasheizung die heute noch installiert wird, ist wegen der CO2-Emissionen aus der Verbrennung eine Belastung für das Klima“, sagt Schiefelbein. „Um den Pfad zur Klimaneutralität bis 2045 weiter zu ebnen, verschärft die Bundesregierung ja auch zu Recht die Regeln für den Ersatz alter Heizungen. Ab 2024 dürfen nur noch Systeme eingebaut werden, die zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden.“
Für den Energie-Trendmonitor 2023 wurden bevölkerungsrepräsentativ 1.000 Bürgerinnen und Bürger im Januar 2023 von einem Marktforschungsinstitut im Auftrag von Stiebel Eltron befragt.