Zum ersten Mal öffentlich präsentiert hat der Bundesverband der Energiemarktdienstleister (BEMD) seine Kurzbefragung über Potenziale, Chancen, aber auch Risiken der digitalen Transformation vergangene Woche in München. Geschäftsführer Dirk Briese stellte die Auswertung von Telefoninterviews mit je zur Hälfte Experten von Energieversorgern und Energiemarkt-Dienstleistern zum Thema Digitalisierung im Hause von Conergos vor, ein BEMD-Mitgliedsunternehmen und Sponsor der Studie. Ein Reigen von Vorträgen erweiterte den Digitalisierungs-Horizont dann noch beträchtlich.
Die Kurzbefragung im Detail
Einige Ergebnisse der Kurzbefragung finden Sie in grafischer Form in der Bildergalerie. Hier eine Übersicht über die Resultate:
Entlang der Wertschöpfungskette befinden sich die größten Potenziale für eine Digitalisierungs nach Ansicht der Befragten derzeit im Handel, in der Abrechnung, bei unterstützenden Prozessen (Shared Services) sowie bei den Netzen. Marketing/Vertrieb und Erzeugung bieten danach weitaus geringere Potenziale.
Chancen sieht die Energiebranche vor allem in der Prozessoptimierung, durch neue digitale Geschäftsmodelle und in der Kundengewinnung.
Als Risiken wurden vor allem die Kosten, Datensicherheit sowie die Unterschätzung von Herausforderungen genannt.
Derzeit werden Begriffe wie Internet of Things oder Big Data auch in der nicht gerade als innovationsfreundlich bekannten Energiebranche heiß diskutiert, und Digitalisierung gilt als „Megatrend“ der Energiebranche. Insgesamt zeige die BEMD-Kurzbefragung jedoch, dass die Digitalisierung nicht von allen Akteuren als ein wesentlicher neuer Trend in der Energiewirtschaft gesehen wird. So gibt es Marktteilnehmer, die der Digitalisierung lediglich eine Nebenrolle zusprechen. (kk)