Keith & Koep hat das modulare SBCSOM in sein Programm aufgenommen. Indem es ein Prozessormodul um grundlegende Komponenten und Schnittstellen ergänzt, soll das Produkt die Vorteile von Single-Board-Computern (SBCs) und System-on-Modules (SoMs) vereinen.
Im Vergleich zu klassischen SoM-Lösungen benötigt das SBCSOM kein zusätzliches Baseboard und ist laut Hersteller sofort einsatzbereit. Das kann je nach Anforderung Zeit und Kosten bei der Entwicklung, Tests oder in der Produktion sparen.
Die Lösung wird mit einem NXP-i.MX-8M-Mini-Prozessor angeboten und verfügt über alle grundlegenden Komponenten. Hierzu gehören unter anderem ein industriefähiges Netzteil, Ethernet/PoE, USB, WLAN/Bluetooth, Mini HDMI, LVDS, PCIe sowie microSD und SIM.
Keith & Koep stellt zudem ein Evaluation Kit bereit, mit dem die Softwareentwicklung direkt gestartet werden kann, auch wenn das endgültige Hardware-Design noch nicht feststeht. Das Kit besteht aus einem Sieben-Zoll-IPS-Display und einem Erweiterungsboard, das über einen USB-Hub mit zwei USB-Anschlüssen und einen zusätzlichen Ethernet Port (100 Mbit) verfügt.
Wie das SBCSOM die Lücke schließt
In der Entwicklung von SoM-Lösungen wird häufig auf fertige Baseboards zurückgegriffen. Vordefinierte Lösungen sind allerdings in der Regel komplex und kostenintensiv, weil damit eine Vielzahl von Anwendungsfällen abgebildet werden muss.
Die verfügbaren Standard-Baseboards dienen dabei vorrangig zur Evaluierung von Projekten mit kleinen Stückzahlen. Sollen die Kosten für das Gesamtprodukt sinken, muss in der Regel mit weiterem Zeit- und Entwicklungsaufwand ein spezielles Board gefertigt werden, das lediglich über die Schnittstellen verfügt, die der Kunde für seinen Anwendungsfall benötigt.
Hierzu müssen viele Teile, beispielsweise das Netzteil und die benötigten Schnittstellen, neu gestaltet werden. Es gilt also abzuwägen, ob unter Berücksichtigung des Kosten- und Zeitfaktors ein kundenspezifisches Board entwickelt oder besser ein Standard-Baseboard verwendet werden soll. Hier kommt das SBCSOM ins Spiel.
Erweiterungsmöglichkeiten der Lösung
Im Gegensatz zu einem klassischen SBC werden beim SBCSOM weitere Funktionen über zwei System Connectors an den Seiten (Card-Edge) bereitgestellt, an denen Extension-Boards angeschlossen werden können. Diese sind in der Regel einfach und kostengünstig herzustellen und können zudem später in das Layout des SBCSOM-Boards übernommen werden. Hierin liegt laut Keith & Koep die Einzigartigkeit der Lösung.
Zusätzlich zum aktuell erhältlichen Extension-Board mit dem USB-Hub sind weitere standardisierte Boards in Planung. Denkbar sind dabei auch Erweiterungen als Eigenentwicklung, bei denen Kunden einfach und ohne großen Kostenaufwand eigene Schnittstellen hinzufügen.
Die modulare Lösung soll erlauben, Prototypen und 0-Serien-Muster deutlich schneller zu entwickeln. Kunden können zu jeder Zeit im weiteren Projektverlauf und mit steigenden Stückzahlen entscheiden, ob aus dem SBCSOM ein klassischer SBC werden soll, ohne mit der Entwicklung von vorne beginnen zu müssen. Keith & Koep unterstützt dabei mit Wartung, Bauteilbeschaffung und PCN-Prozess der Bauteile.
Verfügbarkeit des SBCSOM
Das SBCSOM ist ab sofort erhältlich und läuft mit gängigen Betriebssystemen wie Android 9, Windows 10 IoT und Linux. In naher Zukunft soll die Lösung auch in die HMIs vom Schwesterunternehmen Garz & Fricke integriert werden. In Zusammenarbeit mit E-Gits, ebenfalls Teil der Garz-&-Fricke-Gruppe, wird Kunden dabei auch die Cross-Plattform-Applikationsentwicklung angeboten.
Die Liste aller Komponenten des SBCSOM umfasst:
Ethernet/PoE (1 Gbit)
USB 2.0
USB 2.0 Typ C
LVDS Display
MIPI Camera
i-MOD Connector
µSD Card
Mini PCI Express (mPCIe)
Nano SIM Card
Mini HDMI
WLAN/Bluetooth
Power