Entwicklungstools & Prototyping Gemeinsam zu einer besseren Produktion

Bild: Gerenme, iStock
27.04.2016

Elektronische Geräte und Bauteile sind oft über viele Jahre im Einsatz. Deswegen ist eine hohe Fertigungsqualität unabdingbar. Um diese zu erreichen, setzen mittlerweile viele Firmen auf EMS-Dienstleister. Welche Vorteile sich daraus ergeben, zeigt das Beispiel eines Herstellers von Signalverarbeitungskomponenten.

Lynx Technik fertigt modular aufgebaute Signalverarbeitungskomponenten für den Television- und Broadcast-Bereich. Darunter fallen so unterschiedliche Produkte wie Glasfaser-Modulen, SDI- nach HDMI- und HDMI- nach SDI-Konverter, Sync-Pulse-Generatoren, Verteil-Verstärker und Audio-Embedder und -Deembedder. Eingesetzt werden sie unter anderem in Übertragungswagen, Produktionsstudios, Übertragungs-Kontroll-Räume, bei der Video-Vervielfältigung und in Ausrüstung für die Post-Produktion. Seit einiger Zeit setzt Lynx Technik bei seinen Produkten auf einen EMS-Dienstleister (Electronic Manufacturing Services).

Die Firma entschied sich dabei unter anderem für den EMS-Dienstleister Productware. Er übernimmt seitdem nicht nur die Fertigung und Prüfung, sondern auch Teile der Logistik und des
After-Sales-Service. EMS beschränkt sich nicht nur auf die Fertigung, sondern kann schon viel früher ansetzen. „Bereits während der Layout-Phase achten wir darauf, dass Ideen und Konzepte aus der Entwicklung in der gewünschten Qualität in Prototypen und Serie umgesetzt werden“, sagt Marco Balling, Geschäftsführer von Productware.

Ein wichtiger Baustein ist die Lebenszyklusanalyse von Bauelementen. Dazu unterteilt man die Lebensdauer eines Bauteils in mehrere Phasen. Berücksichtigt werden verschiedene Aspekte und Datenquellen, wie zum Beispiel das Absatzvolumen, die Abkündigungspolitik des Herstellers und die Art und das Alter des Bauteils. Daneben gibt es fixe Größen wie Last-time-Buy-Meldung (LTB) und End-of-Life-Status (EoL) des Bauteils. Diese werden dann mit Hilfe eines Rechenmodells verarbeitet und so der Lebenszyklusstatus ermittelt.

Lebenszyklusanalyse senkt Kosten

Ein kompetenter EMS-Anbieter unterzieht bereits in der Entwicklungsphase die in den vorläufigen Produktstücklisten enthaltenen Bauteile einer Lebenszyklusanalyse. Dadurch erhält der Kunde in einem frühen Stadium eine Einschätzung über die voraussichtliche Verfügbarkeit der eingesetzten Komponenten. So können für neue Designs nicht mehr empfohlene Bauteile, wie zum Beispiel LTB- und EoL-Bauteile, schon während dem Entwicklungsprozess identifiziert werden. Teure und zeitraubende Re-Designs lassen sich damit vermeiden.

Abkündigungen beachten

Die Komponenten nur in der Entwicklung zu überprüfen, reicht allerdings nicht aus. Auch während dem gesamten Lebenszyklus eines Produkts sollte man die einzelnen Bauteile in Bezug auf relevante PCN (Product Change Notifications), wie LTB- und EoL-Mitteilungen, überwachen. Ein guter EMS-Anbieter informiert seine Kunden umgehend über Abkündigungen von Bauteilen und liefert Informationen über betroffene Baugruppen und Alternativen. Das entlastet den Kunden,
reduziert Verfügbarkeits- und Qualitätsrisiken und verringert die Kosten, beispielsweise durch ungeplante Re-Designs.

Um die Time-to-Market zu verkürzen, hat Productware außerdem einen Prototypenprozess entwickelt. „Bei Neuentwicklungen gehen wir schon während der Designphase sukzessive in die Beschaffung der Komponenten“, erklärt Marco Balling. „Dadurch stellen wir sicher, dass das Material rechtzeitig vorhanden ist. Wenn die finalen Daten vom Kunden kommen, müssen wir nur noch die verbliebenen Komponenten bestellen und dann geht es direkt in die Fertigung.“ Neben der Fertigungsqualität, dem Preis und der Schnelligkeit sollten Firmen bei der Wahl eines EMS-Dienstleisters auch auf dessen Umgang mit der Beschaffung von Bauteilen achten.

Gelungene Zusammenarbeit

Das Beispiel Lynx Technik zeigt die Vorteile die EMS-Dienstleistern bieten können. Durch die Zusammenarbeit lässt sich in vielen Fällen die Produktqualität verbessern und sicherstellen und die Time-to-Market verkürzen. Produkte können außerdem flexibler auf Kundenwünsche hin angepasst werden. Im Fall von Lynx Technik zahlte sich das vor kurzem aus: „Wir dürfen ein internationales Sportgroßereignis mit Broadcast-Equipment ausstatten“, freut sich Holger Schostak, Prokurist von Lynx Technik.

Bildergalerie

  • Robustes und kompaktes 3-GBit/s-SDI/Glasfaser-Modul aus der Yellobrik-
Familie von Lynx Technik.

    Robustes und kompaktes 3-GBit/s-SDI/Glasfaser-Modul aus der Yellobrik-
    Familie von Lynx Technik.

    Bild: Productware

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