Reale und virtuelle Welten verbinden Hannover Messe zeigt Verschmelzung von Automation, Produktion und IT

ABB AG Deutsche Messe AG

Automation und IT: Partner in Sachen Industrie 4.0

Bild: Deutsche Messe/ Rainer Jensen
21.11.2018

Reale und virtuelle Welt zusammenzubringen – das ist die Grundidee von Industrie 4.0. Oder etwas weniger abstrakt: Industrie 4.0 verlangt die Verschmelzung von Produktion und Automation mit IT. Die Hannover Messe 2019 zeigt, wie Vernetzung, Integration und Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen funktioniert. Für Anwender und Einkäufer bietet die Weltleitmesse der Industrie vom 1. bis 5. April das ganze Spektrum von Lösungssystemen für intelligente Fertigungsabläufe und Produktionstechnologien.

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Noch vor wenigen Jahren waren es zwei klar getrennte Bereiche: Automation auf der einen Seite, IT auf der anderen. Die Grenzen hat die digitale Transformation der Industrie jedoch verschwimmen lassen. Die großen Automatisierer und die großen Maschinenbauer sind als Pioniere in die Digitalisierungwelt vorgedrungen. Und auch andersherum haben Softwarekonzerne ihr Interesse für die Industrie entdeckt. "Auch auf der Hannover Messe wachsen die Bereiche Automation und IT immer weiter zusammen“, sagt Arno Reich, Global Director IAMD und Digital Factory im Team der Hannover Messe. „Mit dem Leitthema 'Industrial Intelligence' einen die digitale Vernetzung von Menschen und Maschinen im Zeitalter der künstlichen Intelligenz in den Mittelpunkt. Zum anderen macht sie deutlich, wo dieses Wissen entsteht: auf Plattformen nämlich, die Menschen, Maschinen und Daten in Austausch bringen."

Industrie 4.0 funktioniert nur über eine enge Kooperation von IT und Automation. Dass dies nicht reibungslos geht, liegt auf der Hand. "Die zentrale Herausforderung liegt im gegenseitigen Verstehen", sagt Rainer Glatz, Geschäftsführer im VDMA Elektrische Automation sowie Software und Digitalisierung. "Es treffen unterschiedliche Sprachwelten, Disziplinen und Organisationseinheiten aufeinander, was häufig zu Missverständnissen, gegenläufigen Interessen oder unnötigem Wettbewerb führt."

Zahlreiche Beispiele für eine erfolgreiche Zusammenarbeit

Wie eine erfolgreiche Zusammenarbeit aussehen kann, zeigen mittlerweile zahlreiche Beispiele. Adamos etwa, die IIoT-Plattform für den Maschinen- und Anlagenbau in Kooperation mit der Software. Dort werden Maschinendaten unterschiedlicher Hersteller aggregiert, um gemeinsam Smart Services für die Kunden zu entwickeln. Den Fokus auf Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen richten ABB und IBM mit ihrer strategischen Partnerschaft. Auch die Hannover Messe setzt 2019 auf die zunehmende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz für Industrielösungen. Die Messe stellt 2019 "Industrial Intelligence" als Leitthema in den Mittelpunkt.

Eine noch ganz junge Verbindung ist die zwischen Bosch und Huawei. Im Oktober haben die beiden Partner bekanntgegeben, dass IoT-Services von Bosch auf dem strategisch wichtigen Markt China künftig über die Cloud-Plattform von Huawei verfügbar sein werden. Bosch und Huawei hatten sich auch zuvor schon im Industrial Internet Consortium gemeinsam unter anderem für einheitliche Industriestandards stark gemacht. Einen Zusammenschluss klassischer Automatisierer und ITK-Vertreter stellt zudem die vom ZVEI gegründete Arbeitsgemeinschaft "5G Alliance for Connected Industries and Automation" (5G-ACIA) dar. Ihr Ziel ist es, den kommenden Mobilfunkstandard 5G industriefähig zu gestalten und ihn in der industriellen Produktion zu etablieren, um Industrie 4.0 zukünftig noch schneller umsetzen zu können.

Auch die IT bündelt Kräfte

Darüber hinaus bündeln auch IT-Spezialisten untereinander ihre Kräfte, um den Kunden aus der Industrie noch leistungsfähigere Lösungen anbieten zu können: Das Unternehmen Software und der Hardwareanbieter Dell etwa. Ein anderes Beispiel sind DXS Technology und Amazon Web Services (AWS), die gemeinsam branchenbasierte Lösungen auf Basis der AWS-Cloud-Technologie anbieten werden. Doch auch hier braucht es beide Seiten, die aufeinander zugehen. "Eines der größten Probleme in der Realisierung von Industrie 4.0 liegt bei vielen Unternehmen in der mangelnden Digitalisierungskompetenz und dem Mangel an geeigneten Digitalisierungs-Fachkräften", sagt Glatz. "Hier sollten die traditionellen Unternehmen noch stärker als bisher die Nähe zu Startups suchen. Auch interdisziplinäre Teams aus erfahrenen Automationsexperten und IT-affinen Jungkollegen sind interessante Ansätze."

Die Hannover Messe 2019 findet vom 1. bis zum 5. April präsentiert alle Bausteine und Lösungen für die Fabrik der Zukunft: Fertigungs- und Prozessautomation, Industrial IT, Robotik, smarte Antriebstechnik, intelligente Hydraulik und Pneumatik.

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