Granulation und Trocknung Weg von der Charge: Pharmahersteller setzt auf kontinuierliche Produktion

Die neue Anlage zur kontinuierlichen Granulation und Trocknung schafft einen Durchsatz von 25 kg/h.

Bild: L.B. Bohle
12.11.2020

Mitte Oktober war es so weit: Nach elfmonatiger Projektzeit hat ein deutscher Generikahersteller den Factory Acceptance Test eines kontinuierlichen Feuchtgranulierers und Trockners abgenommen. Als einer der wenigen der Branche wendet er sich damit von der Batch- beziehungsweise Chargenproduktion ab.

Der Anteil an kontinuierlich arbeitenden Anlagen in der Pharmaproduktion ist aktuell noch gering. Zurzeit wird überwiegend in klassischen Batches beziehungsweise Chargen hergestellt.

Allerdings ist die Nachfrage nach kontinuierlich arbeitenden Anlagen in den vergangenen Jahren stark gestiegen. L.B. Bohle hat deshalb seinen kontinuierlichen Feuchtgranulierer und Trockner QbCon WG entwickelt. Er kommt nun bei einem deutschen Generikahersteller zum Einsatz.

„Die neue Anlage ermöglicht einen Durchsatz von 25 kg/h und ist für die kontinuierliche Produktion ausgelegt“, erklärt Tim Remmert, Geschäftsführer Vertrieb bei L.B. Bohle. „Somit kann die Anlage quasi ohne Unterbrechungen produzieren und einen hohen Durchsatz generieren.“

„Wir realisieren als einzige einen echt kontinuierlichen Prozess“

Den Trockner, berichtet Remmert weiter, habe L.B. Bohle bereits patentieren lassen. „Mit dieser Innovation sind wir unseren Wettbewerbern weit voraus“, sagt der Geschäftsführer, „da wir als einziger Anbieter einen echt kontinuierlichen Prozess realisieren können. Unsere Wettbewerber können lediglich in Subchargen produzieren und haben oftmals Probleme mit verblockten (verstopften) Filtern.“

Die Entwicklung und Herstellung der komplett neuen Anlage war dabei auch für L.B. Bohle eine Herausforderung: Nicht nur die Aufgabenstellung, sondern auch das Zeitfenster zur Konzipierung und Fertigstellung forderte das Team. Doch die komplexen Herausforderungen ließen sich lösen – „mit Know-how und einer herausragenden Teamleistung“, wie Thorsten Wesselmann, Geschäftsführer Technik, beschreibt. Der Kunde habe in Gesprächen auch betont, „dass unser Projetktteam und die damit verbundene Kompetenz ein wichtiger Faktor bei der Auftragsvergabe war.“

Nach erfolgter Demontage soll die kontinuierliche Produktionsanlage nun in Kürze an ihrem neuen Standort aufgestellt werden. Der Produktionsstart von Schmerzmitteln ist dann für das erste Quartal 2021 geplant.

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