Arbeiter schützen Strahlenschutzbericht 2022: Roboter spielen wichtige Rolle

In der Kerntechnik sind Robotik und Automatisierung bereits seit Jahrzehnten wichtige Werkzeuge, um die Sicherheit von Kernanlagen zu erhöhen und die Strahlenexposition von Arbeitskräften zu minimieren.

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26.05.2023

Im Jahr 2022 haben die Schweizer Kernanlagen sämtliche Grenzwerte der Strahlenschutzgesetzgebung eingehalten. Zu diesem Schluss kommt das ENSI im soeben veröffentlichten Strahlenschutzbericht 2022. Weiter thematisiert der Bericht die Tätigkeiten des ENSI im Bereich Notfallschutz, die Aufsicht beim Rückbau des Kernkraftwerks Mühleberg, den Ersatz von ENSI-Messonden sowie die Wichtigkeit von Robotik im Strahlenschutz.

Alle schweizerischen Kernanlagen hielten 2022 die Limiten für die Abgaben radioaktiver Stoffe an die Umwelt mit grossen Margen ein. Im soeben veröffentlichten Strahlenschutzbericht 2022 gibt das ENSI detailliert Auskunft über die Abgaben der Kernanlagen sowie über seine Aufsichtstätigkeit in den Bereichen Strahlenschutz und Notfallschutz.

Emissionen der KKW auf der ENSI-Website einsehbar

Im September 2022 fand eine sogenannte Gesamtnotfallübung statt. Dabei üben alle relevanten Notfallschutzpartner ein frei erfundenes Szenario in einem Kernkraftwerk (KKW). Das ENSI nahm mit seiner Notfallorganisation daran teil und gewann daraus wertvolle Erkenntnisse, um die internen Abläufe weiter zu verbessern. Gleichzeitig inspizierte das ENSI die Notfallbereitschaft des KKW beim gewählten Szenario.

Weiter beschäftigte sich das ENSI im Jahr 2022 mit der Aufsicht über den Rückbau des KKW Mühleberg. Ein wichtiger Fokus der Aufsicht waren dabei die Transporte der abgebrannten Brennelemente ins Zentrale Zwischenlager der Zwilag in Würenlingen. Des Weiteren richtete das ENSI sein Augenmerk auf die Dekontaminationsanlagen, für deren Auslegung das ENSI den Stand der Technik im Strahlenschutz verlangt, um das Personal besser vor radioaktiven Strahlen zu schützen.

Nicht zuletzt schloss das ENSI im Jahr 2022 die Erneuerung seiner Messsonden zur automatischen Dosisleistungsüberwachung in der Umgebung der KKW (MADUK) ab. Die Sonden sind nun so ausgelegt, dass sie auch starken Erdbeben standhalten. Zudem können die Sonden Messungen der Umweltradioaktivität sowohl per Mobilfunk als auch per Satellit übertragen. Die Daten der MADUK-Sonden sowie die monatlichen Emissionen der Kernkraftwerke sind auf der Website des ENSI einsehbar.

Roboter minimieren die Strahlenexposition von KKW-Personal

In der Kerntechnik sind Robotik und Automatisierung bereits seit Jahrzehnten wichtige Werkzeuge, um die Sicherheit von Kernanlagen zu erhöhen und die Strahlenexposition von Arbeitskräften zu minimieren. Insbesondere in gefährlichen oder schwer zugänglichen Bereichen haben Roboter einen hohen Stellenwert. Sie können beispielsweise Inspektionen durchführen, Proben nehmen oder Reparaturen durchführen, ohne dass menschliche Arbeitskräfte einem erhöhten Strahlenfeld ausgesetzt sind.

Das ENSI nimmt das Thema „Robotik im Strahlenschutz“ im diesjährigen Strahlenschutzbericht auf und stellt entsprechende Erkenntnisse, Maßnahmen und Praxisbeispiele in einem Sonderkapitel dar.

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