Berst-Signalisierungen erfordern, dass Kabel, die an der Berstscheibe montiert sind, durch den Berstscheibenhalter heraus geführt werden. Auf der non-invasiven Berstsignalisierung NIMU (Non-Invasive Monitoring Unit) hingegen wird bei der Herstellung ein Signalindikator befestigt. Der eigentliche Sensor wird in einer Sacklochbohrung im Berstscheibenhalter verschraubt und überwacht von dort die Position des Singnalindikators auf der Berstscheibe. Somit beginnen die Kabel erst außerhalb des Halters.
Nach einer Druckentlastung und dem damit verbundenen Öffnen der Berstscheibe wird das Auslassteil des Berstscheibenhalters abgenommen und die Berstscheibe gewechselt. Die Anlage kann nun wieder in Betrieb genommen werden, ohne dass zusätzlich die Kabel der Signalisierung bis zum jeweiligen Schaltkasten neu verlegt werden mussten. Durch die Abwesenheit von Durchführdichtungen (für konventionelle Signalisierungskabel-Löcher im Halter) können die eben jene Dichtungen auch nicht porös werden und folglich auch keine Prozess-Medien entweichen. Der Prozess ist damit absolut dicht.
Ersatzteile schnell verfügbar
Je nach Firmenphilosophie und persönlicher Neigung der verantwortlichen Person sind die Ersatzteil-Lager einzelner Betriebe unterschiedlich stark gefüllt. Wer auf Nummer Sicher gehen will, legt sich auch die entsprechenden Druckentlastungseinrichtungen auf Lager. Alternativ soll der Rembe Rush Order Service die deutschlandweite Lieferung einer Berstscheibe innerhalb von 24 Stunden gewährleisten. Natürlich ist das beim absoluten Sonderkonstrukt nicht immer möglich; alles andere sei laut Hersteller aber durchaus machbar. Außerhalb Deutschlands garantiert der Rembe Rush Order Service „instant production“, zu Deutsch: sofortige Produktion.
Temperaturbeständig bis in hohe Grade
Die Graphit-Berstscheibe GRX von Rembe wurde entwickelt für Prozesse mit korrosiven Medien, niedrigen Drücken und Temperaturen zwischen -180 und 1.500 °C. Sie ist sowohl mit einer Kunstharz-Beschichtung (Prozesstemperaturen bis 200 °C) als auch mit einer eigens für die GRX entwickelten PyC-Beschichtung (Temperaturen über
200 °C) erhältlich. Durch die PyC-Beschichtung hält die Berstscheibe wesentlich länger Temperaturen über 200 °C aus und bleibt dabei dauerhaft dicht, wohingegen Berstscheiben mit einer Beschichtung aus Kunstharz diese Dichtigkeit bei solchen Temperaturen nicht mehr bieten können.
Mit einem Arbeitsdruckverhältnis von bis zu 90 Prozent und Bersttoleranzen von +/- 5 Prozent ist die GRX für Berstdrücke ab 0,02 bar einsetzbar. Optional kann eine Vakuumstütze integriert werden, die ohne (bei sehr hohen Temperaturen schmelzenden) Kleber installiert wird. Außerdem ist die GRX auf Wunsch auch mit Signalisierung erhältlich. Sie ist bereits in diversen Reaktoren, Tanks, Glasbehältern und anderen Anlagenteilen in der Chemie und Petrochemie verbaut.
Neues Design sorgt für längere Lebensdauer
Das bisher herstellerübergreifend übliche Berstscheibendesign wurde von Rembe so modifiziert, dass die Hochdruck-Berstscheiben des Unternehmens bedeutend langlebiger werden. Denn die Schweißnaht der Berstscheibe wird nicht wie üblich auf Scherung und Biegung, sondern nur auf Druck beansprucht. Durch das geometrische Trennen von Spannungsspitze und Schweißnaht erlaubt die Berstscheibe außerdem niedrigste Bersttoleranzen von bis zu +/- 3 Prozent bei Drücken von bis zu 5.000 bar und Temperaturen bis 400 °C.
Schulungen sind der Schlüssel
Die beste Druckentlastung ist wirkungslos, wenn sie nicht richtig eingebaut, gewartet oder ausgetauscht wird. Deshalb sind regelmäßige Schulungen des eigenen Personals oder die Auswahl des richtigen Service-Unternehmens entscheidend. Nicht nur, um monetäre Verluste durch beschädigte Entlastungseinrichtungen zu vermeiden, sondern vor allem, um die Sicherheit der Anlage und der Mitarbeiter zu gewährleisten.
Das Rembe Authorized Partner Program richtet sich sowohl an Betreiber als auch an Werkstätten und Service-Unternehmen, die für die Installation, Wartung und Instandhaltung von Berstscheiben zuständig sind. Neben regelmäßigen Schulungen bieten die Veranstaltungen des Programms den Teilnehmern die Möglichkeit, sich gegenseitig auszutauschen. Service-Gesellschaften können sich auditieren lassen. Aktuell sind die Unternehmen Nopa Industriearmaturen, Bilfinger Maintenance und InfraServ Gendorf als Rembe Authorized Partner zertifiziert.
Mit CAE zur Komplettlösung
Durch die Simulationen und Berechnungen mittels der noch jungen Disziplin CAE (Computer Aided Engineering) werden Entwicklungsprozesse beschleunigt und Ausgaben für Prototypen drastisch reduziert. Im Hinblick auf Anlagenelemente und die zugehörigen Druckabsicherungseinrichtungen sind vor allem Festigkeitsnachweise, Dichtigkeits- und Strömungsanalysen sowie Temperaturverläufe besonders relevant. Auch Rembe bietet entsprechende CAE-Leistungen an. Für Anlagenbetreiber entfällt damit die Einbindung eines Ingenieurbüros oder ähnlicher Dienstleister, die sich auf CAE spezialisiert haben.
In Verbindung mit den Produkten des Unternehmens soll dessen Kunden auf diese Weise eine Komplettlösung mit Mehrwert zur Verfügung gestellt werden: Die CAE-Berechnungen der Spezialisten für Druckentlastung garantieren zuverlässige Ergebnisse, die anschließend in die kundenindividuelle Herstellung der Berstscheiben fließen.
„Wir sind schon lange kein reiner Produktlieferant mehr. Unsere Spezialisten sind ständig bei Kunden vor Ort, begehen gemeinsam die Anlage und entwickeln, auch auf Basis unserer CAE-Tools, kundenspezifische, wirtschaftliche Sicherheitssysteme“, erklärt Stefan Penno, Geschäftsführer von Rembe. Ursprünglich sei das Thema CAE für interne Zwecke aufgegriffen, jedoch aufgrund des positiven Kunden-Feedbacks intensiviert worden, so Penno weiter.