Wesentliche Funktionen des Netzwerks lassen sich bei 5G über Software steuern und damit auch virtualisieren. Damit lässt sich das Netz sehr flexibel konfigurieren. Mittels Network Slicing lässt sich das physische Netz sogar in mehrere virtuelle Netzschichten (Slices) aufteilen. So lassen sich Dienste separieren, die unterschiedliche Anforderungen ans Netz stellen.
Dies ist beispielsweise immer dann der Fall, wenn Anwendungen auf der einen Seite eine zuverlässige Steuerung, auf der anderen Seite die Übertragung eines Videostreams umfassen: Transportvorgänge, die per Kamera überwacht werden müssen, Anlageninspektion per Drohne oder in der Medizin eine Operation per ferngesteuertem Roboter. In einem Slice wird eine hohe Bandbreite zur Übertragung der Bilddaten bereitgestellt. In einer anderen, unabhängigen Netzwerkschicht wird dagegen sichergestellt, dass die Steuerungsdaten mit geringer Latenz übertragen werden.
Das Slicing kann auch aus Sicherheitsaspekten interessant sein. Wird die Steuerung einer Anlage über einen Slice, der Zugriff von außen, beispielsweise für Remote-Services des Maschinenbauers, auf einem anderen Slice ausgeführt, dann ist sichergestellt, dass sensible Informationen nicht in einem extern zugänglichen Bereich zugänglich sind.
Beitrag zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks
Immer wieder tauchen Schlagzeilen auf, wonach die Digitalisierung dem Klima schadet, weil für wachsende Datenmengen – auch forciert durch 5G – mehr Strom für Internetknoten, Rechenzentren und Endgeräte benötigt wird und damit der CO2-Ausstoß steigt. Doch das ist in doppeltem Sinne irreführend. Zum einen ist 5G selbst eine sehr energieeffiziente Technologie. Laut Netzbetreibern und Herstellern lassen sich pro übertragener Dateneinheit 80 bis 90 Prozent der Energie gegenüber 4G einsparen. Alleine die Antennen haben einen bis zu 40 Prozent geringeren Verbrauch. Das schont beispielsweise den Akku von Drohnen und autonome Fahrzeuge.
Zum anderen müssen auch die positiven Effekte der Digitalisierung berücksichtigt werden. Effizientere Prozesse, optimierte Fahrtrouten von autonomen Fahrzeugen, Remote-Services statt eines Technikers vor Ort sind nur einige Beispiele, wie die Einführung von Anwendungen auf Basis von 5G zur Reduzierung von klimaschädlichen Abgasen beiträgt. Auf dem 5G-Testcampus der Axians in der Digitalschmiede des Mutterkonzerns VINCI Energies werden konkrete Anwendungsfälle für Industriekunden auch in Hinblick auf eine CO2-arme Zukunft entwickelt.