Kabelkanäle Ergänzendes Glied in der Wertschöpfungskette

Bild: johnny70, iStock
03.03.2015

Es kann sich lohnen, Teile der Montage auszulagern und die Wertschöpfungskette mit externen Partnern zu verstärken. Statt Kabelkanäle, die in Anlagen zwischen Schaltschränken und Maschinenmodulen die sicherere Kabelführung gewährleisten, selbst von Hand anzufertigen und zu konfektionieren, nutzen immer mehr Maschinenbauer das Dienstleistungspaket.

Maschinen bestehen aus einer Vielzahl von Komponenten und Modulen, Gehäusen und Schaltschränken, die miteinander verkabelt werden müssen. Für eine sichere Kabelführung kommen dazu geschlossene Kabelkanäle oder offene Gitter-Kanäle zum Einsatz. Diese Kanäle vor Ort selbst von Hand zu konfektionieren, passt nicht mehr zu den modernen Konzepten der Anlagenhersteller. Denn diese Vorgehensweise ist aufwendig, teuer und bindet wertvolle Mitarbeiter- und Material-Ressourcen. Pflitsch hat daher rund um seine Industrie-, PIK- und Gitter-Kanäle einen Baugruppen-Service entwickelt, der Beratung, Planung, Fertigung und Konfektionierung sowie die Montage kundenspezifischer Kanäle beinhaltet. Auch die Realisierung von Sonderbauteilen, zum Beispiel um den Kanal platzsparend mit einem Schaltschrank zu verbinden, gehört dazu. Dadurch entstehen weniger Kosten, eine bessere Planbarkeit der Fertigung, eine gleichbleibend hohe Qualität, eine eindeutige Dokumentation und ein reduzierter Lageraufwand.

Skizze und CAD-Konstruktion

Um die passende Kanalführung zu realisieren, setzt das Unternehmen mit einer Beratung beim Kunden an. Gemeinsam mit ihm findet der Fachberater für das jeweilige Kabelvolumen den bestmöglichen Kanalverlauf durch die Maschine. Dabei wird auch die getrennte Führung von Daten-, Steuer- und Energiekabeln sowie Leitungen für Druckluft oder andere Medien berücksichtigt. Materialauswahl und Ausstattung des Kanals fließen ebenso ein wie der Zukauf von Bauteilen.

Die Kanalplanung beginnt entweder mit dem Ausmessen der realen Bedingungen direkt an der Anlage oder anhand vorliegender Zeichnungen wie 3D-Files. Im Planungstool easyRoute von Pflitsch – hier sind alle Systemkomponenten der Industrie-, PIK- und Gitter-Kanäle hinterlegt – werden im nächsten Schritt die Kanalkomponenten am Bildschirm dreidimensional zum gewünschten Streckenverlauf zusammengesetzt. Aus den Daten wird eine Systemdatei exportiert, die sich in gängige CAD-Systeme importieren lässt. So kann der Kunde den Kanalverlauf in seine Maschinenumgebung einbetten, und somit Kollisionsprüfung durchführen oder Verbesserungen vornehmen. Auch die Anlagendokumentation wird damit komplettiert. Der finale Datensatz ist die Basis für Angebot, Freigabe bei der Beauftragung durch den Kunden, Stück- und Bestelllisten sowie eine Fertigungsplanung bei Pflitsch.

Herstellung der Baugruppen

Das Unternehmen fertigt die gewünschten Kanalkomponenten mit allen gestanzten Ausbrüchen, Oberflächenbeschichtungen, Befestigungspunkten und Sonderwünschen. Die Einzelteile werden zu einbaufertigen Baugruppen vormontiert – inklusive Kantenschutz, Trennstege und andere Ausstattungsdetails. Alle Kanalteile sind entsprechend ihrer Einbauposition und der Montagefolge gekennzeichnet, was die Installation der Baugruppen sicher und einfach macht. Lässt der Maschinenbauer auch die Kanal-Montage durch Mitarbeiter des Unternehmens erledigen, ergeben sich eine höhere Planungssicherheit, Kostentransparenz sowie ein verbessertes Installationsergebnis. Beispiele aus der Praxis belegen, dass sich gegenüber dem Selbstbau eines Kanals mit dem System, laut Hersteller, bis über die Hälfte der Durchlaufzeiten und bis zu 20 Prozent an den Gesamtkosten durch Material-, Personal- und Zeiteinsparung reduzieren lassen. Das gilt für Einzelprojekte ebenso wie für Serienanlagen. Jede einmal geplante Baugruppe bleibt per Knopfdruck reproduzierbar und lässt sich jederzeit bei geänderten Anforderungen modifizieren.

Anwenderbeispiel

Mit Beschichtungs- und Lackieranlagen zur Oberflächenveredelung von Serienteilen oder der Innenbeschichtung von Metallverpackungen wie Dosen oder Tuben ist Sprimag aus Kirchheim/Teck erfolgreich. Bei den Kabelkanälen setzt Sprimag auf die ganzheitliche Pflitsch-Lösung: Für die jeweilige Anlage wird der Streckenverlauf mit EasyRoute geplant und im Kunden-CAD-System verifiziert. Das Unternehmen fertigt dann den maßgeschneiderten Kanal und liefert ihn als vormontierte Baugruppe an Sprimag. Besonderer Clou: Statt den PIK anzuschrauben kommt ein Hochleistungsklebeband zum Einsatz. Der Monteur positioniert den Kanal an der entsprechenden Stelle und fixiert ihn durch einfaches Andrücken.

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