Eine hartnäckige und oft unterschätzte Bedrohung 60 Prozent Anstieg bei KI-gesteuerten Phishing-Angriffen festgestellt

KI-gesteuerten Phishing-Angriffen nehmen deutlich zu.

Bild: iStock, Just_Super
29.04.2024

Der jährliche Phishing-Report von ThreatLabz zeigt die Entwicklung der Phishing-Landschaft und unterstreicht die Notwendigkeit einer Zero-Trust-Architektur. Voice-Phishing und Deepfake-Phishing-Angriffe sind auf dem Vormarsch und Angreifer nutzen generative KI, um ihre Social-Engineering-Taktiken effektiver zu gestalten.

Zscaler veröffentlicht seinen jährlichen „Zscaler ThreatLabz 2024 Phishing Report“, der zwei Milliarden blockierte Phishing-Transaktionen in der Zscaler-Zero-Trust-Exchange-Plattform zwischen Januar und Dezember 2023 analysiert hat.

Laut dem Report haben die weltweiten Phishing-Angriffe im Jahresvergleich um fast 60 Prozent zugenommen. Der Anstieg ist unter anderem auf den Einsatz von generativer KI in Angriffstechniken wie Voice-Phishing (Vishing) und Deepfake-Phishing zurückzuführen. Der diesjährige Report enthält Trends zu Phishing-Aktivitäten und -Taktiken sowie Best Practices zur Steigerung der Sicherheit von Unternehmen.

Mehr als die Hälfte aller Phishing-Angriffe in Nordamerika

„Phishing ist nach wie vor eine hartnäckige und oft unterschätzte Bedrohung, die zunehmend mit ausgefeilteren Methoden aufwartet, da zur Intensivierung von Angriffen auf generative KI und die Manipulation vertrauenswürdiger Plattformen gesetzt wird”, sagt Deepen Desai, CSO und Leiter der Sicherheitsforschung.

„In diesem Zusammenhang sind die neuesten Ergebnisse des ThreatLabz-Reports wichtiger denn je, um Strategien zu entwickeln und die Phishing-Abwehr zu stärken. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit eines proaktiven, mehrschichtigen Sicherheitsansatzes, der eine robuste Zero Trust-Architektur mit fortschrittlicher, KI-gestützter Phishing-Prävention kombiniert, um diesen Bedrohungen wirksam zu begegnen.“

2023 waren die Vereinigten Staaten (55,9 Prozent), das Vereinigte Königreich (5,6 Prozent) und Indien (3,9 Prozent) die Hauptziele von Phishing-Betrug. Das häufige Auftreten von Phishing in den USA ist auf die digitale Infrastruktur, die große Anzahl von Internet-Usern und die intensive Nutzung von Online-Finanztransaktionen zurückzuführen.

Finanzbranche erlebte einen Anstieg der Angriffe

Kanada (2,9 Prozent) und Deutschland (2,8 Prozent) vervollständigen die Top Five der Länder mit den meisten Phishing-Versuchen. Die meisten Phishing-Angriffe gingen von den USA, Großbritannien und Russland aus und auch Australien ist in die Top 10 aufgestiegen, da das Volumen der in diesem Land gehosteten Phishing-Inhalte im Vergleich zum Vorjahr um 479 Prozent gestiegen ist.

Der Finanz- und Versicherungssektor verzeichnete die höchste Zahl von Phishing-Versuchen, die im Vergleich zum Vorjahr um 393 Prozent zunahmen. Die Abhängigkeit von digitalen Finanzplattformen bietet Bedrohungsakteuren reichlich Gelegenheit für die Durchführung ihrer Phishing-Kampagnen aufbauend auf Schwachstellen in diesem Sektor.

Die Fertigungsindustrie verzeichnete von 2022 bis 2023 ebenfalls einen deutlichen Anstieg von 31 Prozent an Phishing-Angriffen, was die Anfälligkeit der Branche unterstreicht. Da Fertigungsprozesse immer stärker von digitalen Systemen und vernetzten Technologien wie IoT/OT abhängen, steigt auch das Risiko von unbefugten Zugriffen oder Störungen, die von Bedrohungsakteuren ausgehen.

Microsoft am häufigsten von Phishing-Angriffen ausgenutzt

Die ThreatLabz-Researcher haben festgestellt, dass Unternehmensmarken wie Microsoft, OneDrive, Okta, Adobe und SharePoint ein bevorzugtes Ziel für Imitationen darstellen. Die weite Verbreitung dieser Brands geht mit einem hohen Wert von gestohlenen Anmeldedaten für diese Plattformen einher und lässt sie zum lohnenden Ziel werden.

Microsoft (43 Prozent) war im Jahr 2023 die am häufigsten imitierte Unternehmensmarke, wobei die Plattformen OneDrive (12 Prozent) und SharePoint (3 Prozent) ebenfalls unter den ersten fünf Plätzen rangierten und ein lukratives Ziel für Cyberkriminelle darstellen.

Eine Zero-Trust-Architektur kann Phishing-Angriffe entschärfen

Eine Zero-Trust-Architektur mit moderner, KI-gestützter Phishing-Prävention bietet Schutz gegen die sich ständig weiterentwickelnde Bedrohungslandschaft. Die Zero-Trust-Exchange-Plattform hilft dabei, konventionelle und KI-gesteuerte Phishing-Angriffe in mehreren Stufen der Angriffskette zu unterbinden:

  • Verhindern der Kompromittierung: skalierbare TLS/SSL-Prüfung, KI-gestützte Browser-Isolierung und richtliniengesteuerte Zugriffskontrollen verhindern den Zugriff auf verdächtige Websites.

  • Eliminieren von Seitwärtsbewegungen: User verbinden sich direkt mit Anwendungen und nicht mit dem Netzwerk, während die KI-gestützte App-Segmentierung den Aktionsradius eines potenziellen Vorfalls begrenzt.

  • Abschalten von kompromittierten Usern und Insider-Bedrohungen: Die Inline-Inspektion verhindert Versuche, private Anwendungen auszunutzen, und die integrierten Täuschungsfunktionen erkennen auch raffinierteste Angreifer.

  • Stoppen von Datenverlusten: Die Inspektion von Daten in Bewegung und im Ruhezustand verhindert den potenziellen Diebstahl durch einen aktiven Angreifer.

Bildergalerie

  • Zscaler-Report stellt 60 Prozent Anstieg bei KI-gesteuerten Phishing-Angriffen fest.

    Zscaler-Report stellt 60 Prozent Anstieg bei KI-gesteuerten Phishing-Angriffen fest.

    Bild: Zscaler

  • Phishing Report 2024: Diese Länder sind am meisten von Angriffen betroffen.

    Phishing Report 2024: Diese Länder sind am meisten von Angriffen betroffen.

    Bild: Zscaler

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