Herausforderung meistern! Wie Process Intelligence die Fertigung und Lieferkette optimiert

Process Mining und Process Intelligence werden zunehmend eingesetzt, um die Fertigungskette durch Digitalisierung und KI zu optimieren.

Bild: DALL·E, publish-industry
10.05.2024

Für produzierende Unternehmen und deren Zulieferer in der Supply Chain steigt der Druck und Wettbewerb durch interne und externe Faktoren. Um agil und zukunftsfähig zu bleiben, müssen sie ihre bestehenden Prozesse optimieren. Stichwort: Process Mining und Process Intelligence.

Hersteller stehen vor immer neuen makroökonomischen Herausforderungen, unter anderem durch geänderte Vorschriften, internationale Handelskriege und wachsendes Umweltbewusstsein, die tiefgreifenden Veränderungen in der Branche mit sich bringen.

Einsatz von Digital Workern

Ein erheblicher Fachkräftemangel, zunehmende Cyber-Bedrohungen sowie das wachsende Bedürfnis der Kunden nach individualisierten Angeboten und Optionen verkomplizieren die Situation zusätzlich. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, die Vorteile neuer Technologien gewinnbringend einzusetzen und schneller, sicherer und zuverlässiger Veränderungen erzielen zu können, müssen Hersteller auf digitale Transformation und Intelligente Automatisierung setzen.

Intelligente Automatisierung ist eine Kombination verschiedener Technologien, die es Digital Workern erlaubt, fortschrittlichere Automatisierungsfunktionen bereitzustellen. Während aus der robotergesteuerten Prozessautomatisierung (RPA) hervorgegangene Digital Worker bereits grundlegende Automatisierungsfähigkeiten haben, versetzt die Intelligente Automatisierung Digital Worker in die Lage, problemlos moderne Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und Maschinelles Lernen (ML) einzubinden.

Außerdem können Digital Worker fortgeschrittene analytische und kognitive Fertigkeiten meistern. Dazu zählen beispielsweise das Lesen von Dokumenten oder das Ausführen von Tätigkeiten, die regelbasiertes Denken erfordern.

Was ist Process-Mining? Und was Process Intelligence?

Die Einführung Intelligenter Automatisierung mag zunächst wie eine große Herausforderung erscheinen. Viele Hersteller haben bereits mit Process-Mining begonnen. Laut der Plattform Gartner handelt es sich dabei um „eine Methode, deren Ziel es ist, reale Prozesse zu erkennen, zu überwachen und zu verbessern, indem verfügbares Wissen aus den Ereignisprotokollen von Informationssystemen extrahiert wird“.

Durch Prozesserkennung und die Abbildung von Prozessen (Process-Mapping) profitieren Fertigungsunternehmen von höherer Transparenz und können so Mitarbeiter, Prozesse und Systeme besser verstehen sowie an den geltenden Best Practices messen.

Vollständige Transparenz und verwertbare Erkenntnisse unterstützen die Optimierung von Prozessen. Unternehmen können dann kritische Entscheidungen schneller treffen und ihre Ergebnisse leichter verbessern. Bei Process Intelligence, wie sie Blue Prism Process Intelligence Powered by ABBYY Timeline bietet, handelt es sich um eine enge Verknüpfung von Process-Mining, Task-Mining und Intelligenter Automatisierung.

Process Intelligence in der Fertigung und Lieferkette

Mit anderen Worten: Sobald Hersteller mithilfe von Process Intelligence Verbesserungsmöglichkeiten identifiziert haben, können sie sich Gedanken darüber machen, wie sie durch den Einsatz von Digital Workern die Erledigung von Aufgaben beschleunigen, die Genauigkeit verbessern und Betriebskosten reduzieren.

Statt qualifizierte Mitarbeiter ständig Daten von einem System ins andere übertragen zu lassen, kann dieser Vorgang von Digital Workern erledigt werden. Diese haben Zugriff auf dieselben Anwendungen und Systeme wie ihre Kollegen. Indem Digital Worker arbeitsintensive Aufgaben wie Datenverarbeitung und Migration übernehmen, haben Mitarbeiter mehr Zeit für höherwertige Aufgaben.

Process Intelligence kann beispielsweise Ineffizienzen in unterschiedlichsten Herstellersystemen analysieren, von der Produktion über das Back-Office bis hin zu kundenorientierten Anwendungen. Sämtliche Bereiche, in denen Daten zwischen Teams, Kunden und Lieferanten ausgetauscht werden, lassen sich mithilfe von Process Intelligence analysieren und verbessern. Eingesetzt werden kann das Tool für unterschiedlichste Anwendungen.

Zur Verbesserung von Prozessen für unterschiedlichste Anwendungen

Identifizieren und Beseitigen potenzieller Engpässe: Lieferkettenprozesse sind sowohl komplex als auch unberechenbar. Bestellungen können jederzeit eintreffen, was Auswirkungen auf die Bestands- und Stücklistenplanung hat. Unvorhergesehene äußere Umstände wie Lieferverzögerungen können die operative Leistung beeinträchtigen. Process Intelligence ermöglicht einen umfassenden Einblick in Lieferprozesse und versetzt Hersteller dazu in die Lage, potenzielle Engpässe präzise zu ermitteln, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.

Optimieren der Lieferkette: Mithilfe von Process Intelligence können Hersteller die Bewegungen von Waren und Komponenten zwischen verschiedenen Teilen der Lieferkette analysieren. Welche externen Anbieter von Waren und Dienstleistungen sind am effizientesten und effektivsten? Welche Kunden zahlen sofort und welche zahlen immer verspätet? Dank Echtzeiteinblicken können Hersteller ihre Lieferkette optimieren, um ein schlankes „Just-in-time“-Lagerhaltungsmodell zu realisieren. Dadurch sparen sie Kosten und bewahren sich gleichzeitig ihre Flexibilität.

Feststellen von Abweichungen von vereinbarten KPIs: Häufig stellen Hersteller erst dann fest, dass eine Lieferung nicht möglich ist, wenn es zu spät ist. Mit Process Intelligence können sie nicht nur dokumentieren, wie ein bestimmtes Produkt hergestellt, verschickt oder abgerechnet wird, sondern auch Warnmeldungen einrichten, die sie über wahrscheinliche Abweichungen von festgelegten KPIs informieren. Dadurch können sie sich rechtzeitig mit den relevanten Parteien in Verbindung setzen und diese jederzeit über den Fortschritt auf dem Laufenden halten.

Prognose des Ersatzteilbedarfs: Durch die Überwachung von Daten aus SCADA-, IoT- und Wartungssystemen können Hersteller vorhersagen, wann Maschinen und Geräte voraussichtlich repariert oder ersetzt werden müssen. Sie erhalten eine genauere Vorstellung von den tatsächlichen Wartungskosten und können die Lagerung von Ersatzteilen auf ein Minimum reduzieren.

Verfolgen von Lieferungen in Echtzeit: Hersteller werden für ihre Fähigkeit geschätzt, pünktlich und wie zugesagt zu liefern. Mit Process Intelligence können Hersteller Waren in jeder Phase - vom Versand bis zur Zustellung - überwachen und Kunden über den Fortschritt auf dem Laufenden halten. Darüber hinaus gewinnen sie Erkenntnisse, um in Zukunft effizientere Prozesse einzuführen.

Besser auf eine unsichere Zukunft vorbereiten

Zusätzlich zur Optimierung der aktuellen Lieferkette profitieren Hersteller von dem Vorteil, sich dank des tieferen Verständnisses ihrer operativen Tätigkeiten besser auf eine unsichere Zukunft vorbereiten zu können. Beispielsweise kann es sein, dass Hersteller ihre Lieferketten stärker auf heimische Regionen abstimmen müssen.

Staatliche Sanktionen oder Unternehmenspleiten sind weitere Beispiele, die eine schnelle Umstellung auf alternative Bezugsquellen verlangen. Wie die Pandemie klar gezeigt hat, sind nur agile Hersteller dazu in der Lage, sich flexibel an die neuen Umstände anzupassen, um neue Produkte und Dienstleistungen anzubieten und die durch unterbrochene Lieferketten und Personalmangel hervorgerufenen Schwierigkeiten effektiv zu bewältigen.

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